FC Bayern München: Leroy Sane spricht über Schnösel-Image, Guardiola und Kritik

Von SPOX
Leroy Sane spielt seit dieser Saison beim FC Bayern.
© getty

Bayern Münchens Superstar Leroy Sane hat sich gegen das ihm teilweise anhaftende Image als Schnösel mit einem Hang zur Selbstverliebtheit gewehrt.

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"Sie können gern mal zu mir nach Hause kommen und nachsehen, ob da wirklich Diamanten, Goldketten und solches Zeug rumliegen. Nichts davon besitze ich. Trotzdem stecken mich die Leute in diese Bling-Bling-Schublade", erklärte Sane dem Spiegel.

Er sei "kein Typ, der sich ewig im Badezimmer stylt. Ich stehe morgens auf, putze mir die Zähne und fahre oft in kurzer Hose zum Training, das dauert fünf Minuten", sagte Sane. Dass er ab und zu auffällige Klamotten trage, ziele nicht darauf ab, sich bewusst zur Schau zu stellen. "Ich mag einfach Mode. Ich drücke mich gern damit aus. Dabei ist mir nicht wichtig, dass die Klamotten teuer sind", erklärte der Außenstürmer.

Besonders überraschte ihn die Diskussion um die auffallende Felljacke, die er vor 2019 bei einer Anreise zur deutschen Nationalmannschaft trug. "Ich glaube, nie zuvor haben Medien so im Detail ausgerechnet, wie teuer die Sachen eines Nationalspielers bei der Anreise waren", sagte Sane.

Mit Vorurteilen gegenüber seiner Person könne er inzwischen aber gut umgehen: "Ich habe mir natürlich Gedanken darüber gemacht: Was habe ich an mir, dass die Leute so reagieren?" Aber ich konnte das irgendwann abhaken. Ich will mich nicht komplett verändern", betonte der Ex-Schalker.

Sane über "Mitbewohner" Guardiola

Sane spielt seit vergangenem Sommer für den FC Bayern. Bei seinem vorherigen Klub Manchester City soll er ein angespanntes Verhältnis zu Teammanager Pep Guardiola gehabt haben. "Noch so ein Vorurteil", sagte Sane: "Pep und ich hatten ein gutes Verhältnis." Er habe in Manchester sogar mit seinen Teamkollegen Ilkay Gündogan und David Silva im selben Gebäude gewohnt wie Guardiola.

"Ich habe die Familie von Pep im Gebäude öfter gesehen als Pep selbst. Er stand nicht am Fenster und hat gewartet, wann wir abends nach Hause kommen, um uns zu kontrollieren", verriet Sane. "Ich fand das super, so dicht mit den Kollegen zu wohnen. Es war eine gute Nachbarschaft."

Und fußballerisch habe ihn der Spanier "auf ein völlig neues Niveau" gehoben. "Vor allem durch die Arbeit an Kleinigkeiten: Mit welchem Fuß nehme ich den Ball in welcher Situation wie an? Mit welcher Aktion öffne ich den Raum am besten? Das sagen dir auch andere Trainer, aber er hat das wirklich jeden Tag wiederholt, bis ich irgendwann ein kleines Männchen im Ohr mit seiner Stimme hatte, das mir gesagt hat, was wann wie zu tun ist."

Das Besondere an Guardiola? "Dass er nicht aufhört, wenn er sieht, dass man sich verbessert hat. Er sucht sich dann etwas Neues, an dem er unermüdlich mit dir arbeitet. Wenn ich nicht nach Manchester gewechselt wäre, hätte ich wohl nicht dieses Niveau erreicht", erklärte Sane.

Sane nimmt Kritik von Rummenigge als Ansporn

Die Bayern überwiesen knapp 45 Millionen Euro für den Linksfuß nach Manchester. Eine Summe, die er bislang noch nicht rechtfertigen konnte. Sein Tiefpunkt: Das letzte Pflichtspiel 2020 bei Bayer Leverkusen, als er erst ein- und dann wieder ausgewechselt wurde. "Als ich meine Nummer auf der Auswechseltafel gesehen habe, wusste ich, dass es Diskussionen über mich geben wird", sagte Sane.

Er habe diesen Rückschlag jedoch schnell weggesteckt - dank der Unterstützung seiner Mitspieler. "Wenn sich jemand wie Thomas Müller vor den TV-Kameras so stark für dich einsetzt, dann zeigt dir dies: Das Team akzeptiert dich."

Dennoch musste er zuletzt auch intern Kritik über sich ergehen lassen. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge etwa forderte von Sane, sich schleunigst einen "Bayern-liken" Charakter anzueignen.

"Ich weiß, dass der Klub hinter mir steht, sonst hätte man mich ja nicht geholt", stellte der Nationalspieler klar. Er nehme die Kritik als Ansporn. Dass er nach seinem Kreuzbandriss seiner Topform hinterherlaufe, sei ihm bewusst. "Aber ich arbeite sehr hart daran, dort hinzukommen."

FC Bayern München: Die nächsten Pflichtspiele

DatumUhrzeitWettbewerbGegner
24. Januar 202015.30 UhrBundesligaSchalke 04 (A)
30. Januar 202015.30 UhrBundesligaTSG Hoffenheim (H)
5. Februar 202020.30 UhrBundesligaHertha BSC (A)
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