FC Bayern schon wieder auf Titelkurs: Die Statistik spricht für die nächsten Meisterschale

SID
Der FC Bayern führt die Bundesliga an.
© getty

In England, Spanien und Italien schwächeln die Meister. In der Bundesliga ist Bayern München dagegen schon wieder klar auf Titelkurs.

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Von einer Vorentscheidung im Titelrennen wollte Hansi Flick nichts wissen. "Für mich ist das absoluter Quatsch", sagte der Trainer von Bayern München nach dem 4:0 (1:0) beim Tabellenletzten Schalke 04 (die Highlights im Video) bestimmt.

Immerhin gab der Vater des Triple-Erfolgs zu: "Wir haben ein gewisses Polster." Eines, von dem die Meister in England, Spanien und Italien nur träumen können.

Jürgen Klopp läuft mit dem FC Liverpool dem wiedererstarkten Rekordmeister Manchester United sechs Punkte hinterher, die Königlichen von Real Madrid haben auf ihren Stadtrivalen Atletico schon sieben Zähler Rückstand, und Serienmeister Juventus Turin schaut dem Mailänder Duell an der Tabellenspitze mit sieben Punkten Abstand zu.

Der FC Bayern dagegen, der nach seinem Champions-League-Triumph die kürzeste Verschnaufpause hatte, führt die Bundesliga schon wieder mit sieben Zählern Vorsprung an - und hält strammen Kurs auf den neunten Meistertitel in Folge. Aufgrund der eigenen Stärke - oder doch eher wegen der Schwäche der Verfolger? "Wir haben die Vorlage, die die Konkurrenz gegeben hat, genutzt", stellte Flick süffisant fest.

FC Bayern und die Probleme in der Defensive

Mit drei Siegen in einer Woche hat der FC Bayern seine Schwächeperiode mit der 2:3-Pleite in Mönchengladbach und dem Pokal-Aus in Kiel überwunden. Während die Münchner neun Punkte holten, mussten sich RB Leipzig mit vier, Bayer Leverkusen mit drei und Borussia Dortmund mit nur einem zufrieden geben. "Das waren schon Big Points in dieser Woche", kommentierte Thomas Müller schmunzelnd.

Mit 42 Punkten nach 18 Partien spielen die Bayern ihre beste Bundesligasaison seit drei Jahren, damals waren es unter Juppy Heynckes 44 Zähler. Die Offensive enttäuschte dabei weiterhin nicht. 53 Saisontore zu diesem Zeitpunkt sind eingestellter Bundesliga-Rekord und waren zuvor nur Dortmund 1963/64 und Bremen 1985/86 gelungen.

Das größte Problem, die wankende Defensive, die in den ersten 16 Spielen schon 25 Gegentore zugelassen hatte, war nur scheinbar gelöst. Zumindest legen das die Zahlen nahe: Erstmals in dieser Saison stand zweimal in Folge die Null, Welttorhüter Manuel Neuer ist damit alleiniger Bundesliga-Rekordhalter mit 197 Spielen ohne Gegentreffer.

Doch die Realität auf dem Platz sah ein bisschen anders aus: Die Münchner erlaubten dem abgeschlagenen Tabellenletzten Schalke so viele klare Torchancen wie in keinem Saisonspiel zuvor.

Neuer war der Ärger über die schludrige Arbeit seiner Vorderleute zwischenzeitlich deutlich anzusehen. "Wir haben nicht top verteidigt", kritisierte der Ex-Schalker.

FC Bayern erspielt sich Luxus

Flick, der vor allem in der ersten Halbzeit angesichts hochkarätiger Möglichkeiten des Abstiegskandidaten Nummer eins mitunter grimmig dreingeblickt hatte, schaute nach dem am Ende standesgemäßen Ergebnis recht entspannt in die Zukunft.

Die aktuellen Erfolge in der Bundesliga seien "eine gute Vorbereitung auf die Champions League". Da sei gefragt, "dass du bei 100 Prozent bist", betonte der Bayern-Coach, "und da haben wir noch ein bisschen Luft nach oben".

Diesen Luxus, jetzt schon auf die Königsklasse in vier Wochen zu schauen, können sich Flicks Kollegen Klopp, Zinedine Zidane und Andrea Pirlo nicht erlauben. Für sie geht es erst einmal darum, den Rückstand auf die nationale Konkurrenz zu verringern. Eine Aufgabe, die die Bayern schon im Dezember erledigt hatten.

Sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten - so einen großen Vorsprung haben die Münchner seit Einführung der 3-Punkte-Wertung in der Rückrunde noch nie verspielt.