Müller: "Das ist eine Frage der Mentalität"

Thomas Müller überzeugte im Finale des Telekom Cup mit einem Tor und einer Vorlage
© getty

Thomas Müller führte den FC Bayern München als Kapitän zum Sieg beim Telekom Cup. Für Trainer Carlo Ancelotti war er im Finale der beste Spieler auf dem Platz. In der Mixed Zone des Gladbacher Borussia-Parks stellte sich Müller den Fragen der Journalisten.

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Frage: Herr Müller, der erste Titel der Saison ist eingefahren, wie fällt Ihr Fazit nach dem Gewinn des Telekom Cups aus?

Thomas Müller: Wir haben in beiden Spielen gut gespielt, waren drückend überlegen und haben guten Fußball gezeigt. Man konnte nicht erwarten, dass wir so überzeugend auftreten. Wir haben uns das natürlich vorgenommen, aber man weiß nie, was in Spielen gegen Bundesligamannschaften passiert.

Frage: Wie kommt es zu dieser erstaunlichen Frühform im Vergleich zu den drei anderen Bundesligateams?

Müller: Wir haben gute Spieler, wir sind motiviert und das ist dann schon eine gute Mischung.

Frage: Das Spiel wirkte auch mit den Neuzugängen schon recht harmonisch. Wie gelingt das nach so kurzer Vorbereitungszeit?

Müller: Fußball auf Top-Niveau ist auf allen Kontinenten ziemlich identisch, deswegen gibt's da keine Schwierigkeiten. Unsere Grundidee ist immer, den Ball laufen zu lassen, schnell die Seiten zu verlagern, uns mit ein, zwei Kontakten durchzukombinieren und Läufe hinter die Linien zu machen. Wobei das alles keine Neuheiten sind, das versuchen alle Mannschaften. Aber wir haben vor allem auch ohne Ball gut gearbeitet und hatten eine gute Organisation.

Frage: Welchen Stellenwert hat dieses Turnier in der Vorbereitung für Sie?

Müller: Es geht nicht um den Titel Telekom Cup. Aber wenn wir hier antreten, dann wollen wir den Pokal auch gewinnen. Das ist der Anspruch von uns Spielern. Dementsprechend ist das eine Frage der Mentalität. Wir haben das schon oft gesagt: Du wirst nicht fünf Mal in Folge Meister, nur weil du eine Ansammlung guter Spieler hast, sondern du brauchst auch den nötigen Ehrgeiz und der ist bei uns eben auch vorhanden.

Frage: Wie sehr ärgert den ehrgeizigen Thomas Müller dann der verschossene Elfmeter?

Müller: Natürlich ärgert mich das, aber das Thema sollte jetzt mal durch sein. Heute kann ich gut damit leben, das war eine Nebengeschichte.

Frage: Wie bewerten Sie das Debüt von James Rodriguez?

Müller: Man sieht, dass er die Kombination sucht, einen super linken Fuß und das Auge für den Mitspieler hat. Insgesamt war das ein ganz gutes Debüt.

Frage: Freut Sie Ihre gute Leistung umso mehr, weil Sie im Kampf um einen Platz in der Offensive gegen James gleich punkten konnten?

Müller: Mich freut es grundsätzlich, wenn ich auf dem Platz stehe und wir erfolgreich sind. Wenn ich dann noch ein Tor schieße und eins vorbereite, dann freut's mich natürlich besonders. Ich schaue aber nicht, dass ich mehr glänze als meine Mitspieler, das ist nicht Ansinnen.

Frage: Wie hart wird der Konkurrenzkampf im offensiven Mittelfeld diese Saison?

Müller: Was denken Sie denn?

Frage: Sehr hart.

Müller: Ja, natürlich. Das haben Sie gut zusammengefasst. (lacht) Wir haben viele Spieler mit hoher Qualität, deshalb wird das schon eine interessante Geschichte.

Frage: Fühlen Sie sich auch gut gerüstet, weil sie in diesem Sommer mal wieder Urlaub hatten? Sie wirkten in den Spielen gegen Hoffenheim und Bremen frisch, spritzig und ideenreich.

Müller: Wenn Sie mich vor einer Woche gefragt hätten, da habe ich mich noch nicht so spritzig und ideenreich gefühlt. Ideenreich vielleicht schon, aber nicht spritzig ... (lacht) Als ich das Halbfinale und das Finale des Confed Cups gesehen habe, hätte ich schon gerne mitgespielt. Aber es war auch gut, fünf Wochen im Sommer frei zu haben. Das ist aber eher eine mentale Geschichte, als dass es extreme Auswirkungen auf die Spiele hätte. Es werden gute Spiele kommen, aber es werden auch welche kommen, in denen man nicht so überzeugen kann. Dann hatte man trotzdem fünf Wochen frei.

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