"Es fuckt mich richtig ab": Vier Aufreger sorgen beim Supercup zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart für Ärger

Von Felix Götz
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Keine Seitenwahl vor dem Elfmeterschießen, ein angeblicher Mittelfinger-Eklat um Victor Boniface, Zoff zwischen Ermedin Demirovic und Edmond Tapsoba sowie eine Wutrede von Deniz Undav: Das Spiel um den Supercup zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart (6:5 nach Elfmeterschießen) hatte viele Aufreger zu bieten.

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VfB-Coach Sebastian Hoeneß war nach der hitzigen und äußerst umkämpften Partie in Leverkusen stinksauer. Ein Grund: Das Elfmeterschießen wurde aus Sicht des 42-Jährigen auf das falsche Tor ausgetragen.

Ihm sei von seinem Kapitän Atakan Karazor mitgeteilt worden, dass es keine Seitenwahl gegeben habe. Es sei einfach entschieden worden, "es auf der Leverkusener Seite stattfinden zu lassen, weil eine Kamera nicht funktioniert hat".

Ein Sprecher der Deutschen Fußball Liga (DFL) bestätigte im Anschluss, dass auf der Seite der VfB-Fans eine Kamera der Torlinientechnologie defekt gewesen sei. "Das ist aus unserer Sicht bitter. Ich glaube, das verändert schon ein bisschen was", sagte Hoeneß, der zugleich auch zugab: "Es ist aber nicht mehr zu ändern."

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Mittelfinger-Eklat um Victor Boniface?

Der zweite Aufreger: Boniface soll nach dem Bayer-Triumph mit erhobenem Mittelfinger vor den Spielern der Stuttgarter gejubelt haben. Wie die Bild berichtet, wird dem Stürmer dieses Vergehen von mehreren VfB-Profis vorgeworfen.

"Das habe ich nicht gesehen, nur gehört. Da sind viele Dinge passiert, nicht nur das. In den letzten Minuten gab es viel Polemik, daher ist das kein großes Thema", meinte Leverkusens Coach Xabi Alonso dazu.

Womöglich war diese Szene auch der Grund für das gestenreiche und hitzige Wortgefecht zwischen Hoeneß und Florian Wirtz unmittelbar nach Spielende.

"Es geht um eine Situation, nachdem das Spiel entschieden war. Damit hat Flo nichts zu tun. Es ging um einen anderen Spieler, der dachte, uns das Gefühl geben zu müssen, dass wir verloren haben und sich über uns lächerlich gemacht hat. Da hatten wir verschiedene Meinungen. Das ist aber bereinigt", erklärte der Trainer der Schwaben bei Sat.1.

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Zoff zwischen Ermedin Demirovic und Edmond Tapsoba

VfB-Neuzugang Demirovic motzte derweil über Tapsoba. Zwischen den beiden Spielern war es in der 71. Minute zu einem Gerangel gekommen, für das beide die Gelbe Karte sahen.

"Ich will in so einem Moment nicht fallen, weil ich einfach kein Typ bin, der wegen so einem kleinen Kontakt fällt. Aber das ist einfach respektlos", schimpfte Demirovic bei Sky.

"Er hat die Hand die ganze Zeit an meinem Hals", erklärte der Stürmer weiter und wurde deutlich: "Ich glaube, wenn wir nicht auf dem Fußballplatz sind, dann geht das anders aus hier. Es gehört sich nicht im Sport. Seine Hand hat nichts in meinem Gesicht oder an meinem Hals zu suchen. Sowas geht mir auf die Nerven."

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Deniz Undav: "Der Pokal geht mir am Arsch vorbei"

Undav beschäftigte dagegen viel mehr der verpasste Titel. Schließlich war Stuttgart trotz einer 2:1-Führung und 53 Minuten Überzahl (Martin Terrier sah nach einem harten Foul in der ersten Halbzeit die Rote Karte) nicht in der Lage, das Spiel nach Hause zu bringen.

"Wenn du gegen zehn Mann spielst und 2:1 führst, darfst du das Ding nicht mehr verlieren. Das ist das gleiche wie letztes Jahr. Wir machen immer diese scheiß Fehler. Kleine Fehler werden gegen Leverkusen bestraft. Es fuckt mich richtig ab, dass wir wieder verloren haben", polterte der 28-Jährige bei Sat.1.

Undav wurde in der 62. Minute eingewechselt, erzielte das 2:1 und traf auch im Elfmeterschießen. Deshalb wurde der Angreifer mit einer Trophäe als Spieler des Spiels ausgezeichnet, was ihm allerdings vollkommen egal war.

"Der Pokal geht mir am Arsch vorbei. Ich wollte das Spiel gewinnen", so Undav bei Sky.

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