"Wenn man ehrlich ist, dann wollen die Leute doch nicht in erster Linie einen neuen Titelkampf, sondern einen neuen Meister", sagte Watzke im ausführlichen Interview mit dem kicker: "Das ist allerdings nur gegen die Bayern durchzusetzen. Am Ende des Tages entscheiden sie das selbst. Und sie werden sich mit allen Füßen dagegen wehren."
Dass der BVB nach den namhaften Verstärkungen im Sommer sich erst jetzt wieder ins Meisterschaftsrennen einschaltet, sieht Watzke nicht: "Es stimmt ja nicht, dass es in den vergangenen Jahren nie einen Titelkampf gegeben hat. Wir wissen ja alle, dass Borussia Dortmund während der Saison 2019/20 die Tabelle lange angeführt hat. Die Entscheidung fiel erst am letzten Spieltag, die Bayern waren mit zwei Punkten vorn."
Watzke glaubt nicht, dass die Bundesliga nach dem Weggang von Robert Lewandowski und Erling Haaland an Attraktivität verloren hat: "Es ist eine Herausforderung, der sich die Liga stellen muss. Aber die Bundesliga hat gut existiert, als beide noch nicht da waren, und sie wird auch weiter eine gute Figur abgeben. Davon abgesehen: Die Bayern haben ja sehr ambitionierte Transfers getätigt, insofern ist netto nichts verloren gegangen."
Hans-Joachim Watzke rief bei Robert Lewandowski an
Angetan ist Watzke besonders vor einem Spieler, sieht aber auch die anderen Neuzugänge gerne in der Liga: "Speziell Sadio Mane ist natürlich ein Name, der aufgrund seiner Erfolge mit Liverpool heraussticht. Öffentlich stehen Stürmer immer stärker im Fokus als Abwehrspieler. Das war bei Lewandowski und Haaland so, das wird bei Mane so sein - auch wenn de Ligt deutlich teurer war. Sie alle tun der Liga jedenfalls gut."
Watzke sprach auch über die Spekulationen von einem Wechsel von Cristiano Ronaldo in die Bundesliga: "Ein Spieler wie Cristiano Ronaldo gibt dir etwas Besonderes. Du musst nur jemanden finden, der dieses wirtschaftliche Paket schnüren kann - denn das ist beachtlich."
Der BVB-Boss erklärte auch, dass er nach dem Transfer von Robert Lewandowski vom FC Bayern zum FC Barcelona den persönlichen Kontakt gesucht hat: "Bei Robert Lewandowski habe ich mich persönlich bedankt, weil er die Bundesliga in den vergangenen zwölf Jahren sehr, sehr gut repräsentiert hat. Er hat sich ebenfalls bedankt für die Zeit in Deutschland. Und für die in Dortmund, wo er sehr viel gelernt habe."