Bayer Leverkusen: Gerardo Seoane "auf jeden Fall" der Richtige

Von SPOX / SID
Bayer Leverkusen hat vier Pflichtspiele in Folge verfolgen. Doch in der Krise gebe es "keine Zweifel" an Trainer Gerardo Seoane, wie Geschäftsführer Fernando Carro gegenüber dem TV-Sender Bild äußerte.
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Bayer Leverkusen hat vier Pflichtspiele in Folge verloren. Doch in der Krise gebe es "keine Zweifel" an Trainer Gerardo Seoane, wie Geschäftsführer Fernando Carro gegenüber dem TV-Sender der Bild äußerte. Auch Simon Rolfes meldete sich zu Wort.

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Aus der Krisen-Situation herauszufinden sei definitiv "eine Aufgabe des Trainers, aber auch der gesamten Mannschaft und des gesamten Vereins", erklärte Carro in der Sendung. Bei der Trainer-Frage ließ er keine Zweifel aufkommen: "Auf jeden Fall" sei Gerardo Seoane der richtige Mann. "Hundertprozentig. Da habe ich keine Zweifel!"

Auch Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes sucht nach anderen Lösungen. Neue Transfers seien "natürlich ein Impuls, der möglich ist", sagte er nach der Niederlage gegen die TSG Hoffenheim. Eigentlich hatte die Werkself keinen Leistungsträger verloren, sich mit Adam Hlozek (für 13 Millionen Euro von Sparta Prag) sogar noch weiter in der Offensive verstärkt. Deshalb seien auch Transfers nicht das Allheilmittel: "Wir müssen uns erinnern, was uns stark gemacht hat. Das ist nicht nur mit Neuzugängen zu lösen, sondern vor allem aus uns selbst heraus."

Doch vor allem der Ausfall von Spielmacher Florian Wirtz wiegt derzeit schwer. Der 19-Jährige fällt mit einem Kreuzbandriss (zugezogen am 13.03. gegen den 1. FC Köln) noch länger aus. Bayer Leverkusen verlor im DFB-Pokal gegen den SV-Elversberg (3:4) sowie die ersten drei Bundesliga-Partien (0:1 gegen Borussia Dortmund, 1:2 gegen den FC Augsburg, 0:3 gegen die TSG Hoffenheim).

Erklärungen für die sportliche Krise

Der schlimmste Fehlstart der Vereinsgeschichte war überraschend schnell erklärt. Bayer Leverkusen steht am Tabellenende, eine sündhaft teure Spitzenmannschaft verliert Spiel um Spiel, aber eigentlich ist es ganz einfach. "Fußball", sagte Trainer Gerardo Seoane, "lebt vom Gemütszustand." Und wie steht es um das Gemüt der Bayer-Profis? "Es herrscht eine Verunsicherung."

Das 0:3 (0:2) gegen die TSG Hoffenheim war der bisherige Tiefpunkt in der noch jungen Saison, und es war der Moment, in dem aus einer Ergebniskrise eine echte, sportliche Krise wurde: Die einfachen Dinge gelingen nicht mehr, weil die Selbstzweifel lähmen. Und die Lösung dieser Blockade ist gar nicht so einfach.

"Es ist ein schwieriger Moment für uns als Klub und für mich persönlich", sagte Seoane, der in Leverkusen ja große Erwartungen trägt. Im vergangenen Sommer übernahm der Schweizer, ließ die Mannschaft torreichen Offensivfußball spielen, Leverkusen legte seine beste Saison seit neun Jahren hin und startet wieder in der Champions League.

Und während die bisherigen Niederlagen allesamt irgendwie unglücklich zustande kamen, war die Pleite gegen Hoffenheim völlig verdient. Die TSG tat kaum mehr, als "solidarisch und aggressiv" zu verteidigen, wie Trainer Andre Breitenreiter es beschrieb: Man wollte den "aktuellen Stressmoment" des Gegners nutzen.

Hoffenheimer Dreierpack stärkt Verunsicherung

Das funktionierte. Die TSG setzte ein paar gelungene Konter und traf durch Christoph Baumgartner (9.), Andrej Kramaric (35.) und Georginio Rutter (78.). Vor allem der wieder einmal frühe Rückstand war wohl ein Wirkungstreffer.

"Wenn die Verunsicherung da ist, dann gibt es Missverständnisse, Ballverluste, falsche Entscheidungen", sagte Seoane später. Interessant wird nun, ob und wie Bayer dieses Problem in den Griff bekommt, das mittlerweile ja in den Köpfen der Spieler verortet scheint. Die Krise hat ihre Eigendynamik entwickelt.

"Natürlich beeinflussen uns die Niederlagen, aber da müssen wir einfach professionell und erwachsen genug sein", sagte Jonathan Tah. Es gelte nun erstmal, "zu einem einfachen Spiel zu finden, zusammen stabil zu sein", meinte Bayers Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes.

Seoane, der Hoffnungsträger, muss nun schleunigst diese Krise managen. Am kommenden Samstag wartet eine knifflige Aufgabe in Mainz (Samstag, 27.08.22, 15:30 Uhr). Zweifel am Trainer gibt es jedoch keine.

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