TSG Hoffenheim und Trainer Sebastian Hoeneß trennen sich

SID
Sebastian Hoeneß ist nicht mehr Trainer von 1899 Hoffenheim.
© getty

Nach einer enttäuschenden Saison hat sich Bundesligist TSG Hoffenheim von Trainer Sebastian Hoeneß getrennt.

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Das ständige Jammern und Lamentieren hat ein Ende. Sebastian Hoeneß, der in den zurückliegenden Wochen der ungebremsten Talfahrt unentwegt die Verletzungsprobleme als Ausrede anführte, ist seinen Job als Trainer des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim nach zwei erfolglosen Spielzeiten los.

Am Ende konnte selbst der große Name den Coach nicht mehr retten. Fünf Tage nach seinem 40. Geburtstag hat Hoeneß als verspätetes "Geschenk" seine Papiere bekommen. Nach dem fahrlässig verspielten Europacup-Einzug durch zuletzt neun Partien ohne Sieg war der Neffe des Bayern-Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß nicht mehr zu halten. Die Trennung erfolgte laut beiden Seiten "einvernehmlich".

Obwohl Sportchef Alexander Rosen dem Trainer erst Ende April das Vertrauen ausgesprochen hatte, war für Hoeneß kurz nach dem verpatzten Saisonfinale bei Borussia Mönchengladbach (1:5) Schluss.

"Unsere Wertschätzung für den Trainer und Menschen Sebastian Hoeneß haben wir in den zurückliegenden Monaten stets klar zum Ausdruck gebracht. Auch deshalb ist uns die Entscheidung nicht leichtgefallen", sagte Rosen. Man müsse sich "aber eingestehen, dass die Ergebnisse und Ereignisse in den vergangenen zwei Monaten viel von den zahlreichen positiven Aspekten, die diese Saison bereithielt und uns zwischenzeitlich bis auf Platz vier brachten, überschattet haben".

Wer die Nachfolge antreten wird, ist offen. Spekuliert wird über eine Vielzahl an Namen. Bei der Trainerwahl steht auch Rosen unter Druck: Schließlich musste schon Alfred Schreuder als erster Erbe von Julian Nagelsmann vorzeitig gehen. Laut Rosen will der Klub aber "nicht nur Veränderungen auf der Trainerposition" vornehmen.

Die Kraichgauer beendeten die Spielzeit auf einem enttäuschenden neunten Platz. In den letzten drei Saisonspielen kassierte die TSG drei Niederlagen mit insgesamt 13 Gegentoren. Als Folge musste Hoeneß nun seinen Hut nehmen.

"Die alles entscheidende Frage, die wir uns nach diesen negativen Eindrücken zu stellen hatten, war, ob wir als Klub in dieser Konstellation unbelastet in eine neue Spielzeit starten können", sagte Rosen: "Nach eingehenden Gesprächen haben wir diese Frage gemeinsam negativ beantwortet."

Bundesliga: Schon vier Trainer nach Saisonende gegangen

Nach Adi Hütter (Borussia Mönchengladbach), Markus Weinzierl (FC Augsburg) und Florian Kohfeldt (VfL Wolfsburg) ist Hoeneß bereits der vierte Trainer, der nach dem Ende der Saison seinen Platz räumt oder räumen muss.

Die Trennung von Hoeneß, dessen Vertrag eigentlich bis Juni 2023 lief, kam trotz der jüngsten Negativserie überraschend. Vor rund zwei Wochen hatte Rosen noch erklärt, dass der Trainer beim ambitionierten Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp fest im Sattel sitzt.

Hoeneß selbst machte aus den internen Unstimmigkeiten nun keinen Hehl. "In den zurückliegenden Wochen haben wir eine intensive Analyse unserer gemeinsamen Arbeit vorgenommen und dabei keinen Konsens über die zukünftige Ausrichtung gefunden", sagte der Ex-Trainer: "Daher ist auch aus meiner Sicht eine einvernehmliche Trennung folgerichtig."

Zuletzt hatte Rosen wie auch Hoeneß immer wieder die Abwehrschwächen neben den Verletzungsproblemen als Grund für das enttäuschende Abschneiden angeführt. "Wir haben Redebedarf in allen Bereichen", hatte Hoeneß an seinem runden Geburtstag gesagt - nun darf er nicht mehr mitreden.

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