"Wir haben im vergangenen Jahr 43,5 Millionen Euro Verlust ausgewiesen", sagte Treß in einem Interview mit den Ruhr Nachrichten. "Das Ergebnis in diesem Jahr wird noch einmal deutlich schlechter ausfallen, weil nicht nur vier Monate von den Auswirkungen von Covid-19 betroffen sind, sondern vermutlich das ganze Jahr."
Noch vor einigen Monaten hatten die Verantwortlichen geschätzt, dass Verluste zwischen 70 und 75 Millionen Euro wegen der Corona-Pandemie drohen würden, Treß vermutet, dass dies wohl zu optimistisch war, auch wenn er einschränkte, dass "eine belastbare" Prognose weiter nicht möglich sei.
Problematisch seien vor allem die fehlenden Einnahmen aus dem Ticketverkauf, während die Fixkosten weiter hoch seien. So war es für die Borussen unausweichlich, frisches Geld in Form eines Kredits zu besorgen.
BVB: Kapitalerhöhung nicht ausgeschlossen
Der Klub habe sich "für zwei Jahre Kreditlinien bis zu 120 Millionen Euro besorgt, davon haben wir bis zum 31. Dezember 28 Millionen Euro in Anspruch genommen", erklärte Treß. Der Finanzchef kündigte zudem an, dass die Summe weiter steigen könnte, wenn der Klub weiter Verluste einfahren werde.
Dies beißt sich jedoch mit der Maxime des BVB, der über die vergangenen 15 Jahre einen riesigen Schuldenberg stückweise abbaute. Treß sieht bei den Westfalen aber dennoch eine wirtschaftliche "Stabilität" gegeben.
Auch eine Kapitalerhöhung schloss Treß nicht aus, so könnte zumindest kurzfristig die Liquidität erhöht werden. Hier verwies der Finanzchef aber auch auf den Transfermarkt mit möglichen Einnahmen. Ziel sei es, dass der BVB "so kurz wie möglich mit Schulden in der Bilanz arbeiten" wolle.