Hertha-Trainer Pal Dardai vor Bayern-Spiel: "Wenn du zu früh triffst, werden sie böse"

Von SPOX
Alter und neuer Trainer der Hertha: Pal Dardai.
© getty

Vor dem Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern München am Freitag (ab 20 Uhr live auf DAZN) hat Hertha-Trainer Pal Dardai vor einer zu hohen Erwartungshaltung an die Hertha gewarnt. Gleichzeitig strahlte er Optimismus vor der Partie gegen den Tabellenführer aus und äußerte sich ebenso wie Sportdirektor Arne Friedrich zum neuen Hoffnungsträger Sami Khedira.

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"Das sind schwierige Aufgaben zum Start", sagte Dardai gegenüber SPOX und DAZN bezüglich seines Auftaktprogrammes gegen Eintracht Frankfurt und den FC Bayern, die beiden formstärksten Teams der Liga. "Unsere Situation ist unterschätzt worden. Wir sind momentan ein wenig unsicher, weil du Punkte brauchst und lange nicht gewonnen hast. Und jetzt spielen wir gegen Bayern."

Dardai zeigte sich dennoch selbstbewusst und sieht im Spiel gegen den FCB eine Herausforderung, "die man lösen kann. Wir geben im Vorhinein nicht auf, aber viele Dinge müssen funktionieren". Dazu zähle auch das richtige Timing. "Wenn sie einen guten Tag haben, hat fast kein Team auf der Welt eine Chance." An einem mittelmäßigen Tag aber gebe es "eine Chance auf eine Überraschung. Gegen Bayern musst du zum richtigen Zeitpunkt treffen. Wenn du zu früh triffst, werden sie böse und machen noch fünf Stück".

Generell warnte Dardai eindringlich vor der aktuellen Situation, die im Hertha-Umfeld nicht richtig eingeschätzt werde: "Viele glauben: 'Jetzt kommt Dardai, das schaffen wir.' Aber ich war eineinhalb Jahre nicht hier, habe 20 neue Spieler aus verschiedenen Ländern und Ligen. Das ist sehr viel. Eine eingespielte Mannschaft sehe ich gerade nicht."

Dardai hatte seiner Familie eigentlich versprochen, niemals eine Mannschaft während der Saison zu übernehmen, damit er ausreichend Zeit hat, sich zu akklimatisieren. Während seiner Zeit als Koordinator der Talentförderung hat Dardai Abstand von der Profimannschaft gehalten, nie ein Training besucht und ausschließlich für die Akademie gearbeitet. "Ich kenne die Umgebung. Aber die Mannschaft persönlich, die Mentalität, wer mit wem funktioniert, das kenne ich alles nicht."

Ein Spieler, dem eine wichtige Rolle zukommen wird, ist Sami Khedira. "Er soll ankommen und sich im Training schnellstmöglich so präsentieren, dass ich das Vertrauen habe, ihn reinzuschmeißen", erklärte Dardai, der ihn auf dem Rasen als Stabilisator sieht: "Er hat viel gewonnen und Ausstrahlung, ist ballsicher und kopfballstark, das brauchen wir. Wir wollen aber kein Eigentor machen, dass muskulär etwas passiert."

Hertha-Neuzugang Khedira: "Fitnesswerte sind super"

Laut Sportdirektor Friedrich weise Khedira ein "Siegergen" auf und könne für die fehlende Führung innerhalb der Mannschaft sorgen. Erst Ende der vergangenen Woche wurden die Gespräche bezüglich eines Wechsels vertieft, zuvor sollte klargestellt werden, dass der körperliche Zustand des Mittelfeldspielers passt: "Seine Fitnesswerte sind super. Er hat bei Juventus komplett mittrainiert."

Bezüglich seiner Vertragslaufzeit stellte Dardai klar: "Wenn alles gut läuft, habe ich im Sommer die Möglichkeit weiterzumachen. Wenn sich die Mannschaft nicht weiterentwickelt, bin ich nicht dafür da, mir das Geld des Vereins in die Taschen zu packen." Nach Informationen des kicker verlängert sich Dardais Vertrag nur, wenn die Mannschaft bis zum Saisonende 1,5 Punkte pro Partie sammelt.