Schmadtke bestätigt Kontakt zum HSV

Von Marco Heibel
Jörg Schmadtke wurde in der laufenden Saison auf eigenen Wunsch von Hannover 96 freigestellt
© getty

Die Zeit von Sportchef Frank Arnesen beim Hamburger SV könnte bald abgelaufen sein. Medienberichten zufolge hat der Aufsichtsrat den Dänen als Hauptverantwortlichen für das wiederholte Verpassen des Europapokals ausgemacht. Im Hintergrund soll der HSV bereits mit potenziellen Nachfolgekandidaten gesprochen haben. Jörg Schmadtke bestätigte Kontakt zu den Hamburgern.

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Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, hat der HSV-Aufsichtsrat bereits vor Wochen über die Trennung von Arnesen debattiert.

Demnach bemängelte das Gremium die Einkaufspolitik des 56-Jährigen, der in zwei Jahren 37 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben hat, ohne die Mannschaft entscheidend voranzubringen. Allerdings hat Arnesen im selben Zeitraum auch geschätzte 22 Millionen Euro durch den Verkauf von Spielern eingenommen.

"HSV ein interessanter Verein"

Die unbefriedigende Situation soll Aufsichtsratschef Manfred Ertel unterdessen dazu veranlasst haben, hinter den Kulissen Kontakt zu möglichen Nachfolgekandidaten aufzunehmen.

So wird Jörg Schmadtke, ehemaliger Manager von Hannover 96, als Arnesen-Ablösung gehandelt. Gegenüber der "Bild" bestätigte Schmadtke eine Anfrage des HSV-Aufsichtsrats, ob er es sich grundsätzlich vorstellen könne, zu den Hamburgern zu wechseln, mit den Worten "Das ist richtig".

"Der HSV ist ein großer, traditionsreicher Klub. Das ist ein interessanter Verein, keine Frage. Allerdings kann man nicht so tun, als wenn da keiner mehr im Amt wäre", so Schmadtke weiter.

Auch Rettig ein Kandidat

Ein weiterer Kandidat soll der aktuelle DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig sein, der zuvor bereits bei Bayer Leverkusen, dem SC Freiburg, dem 1. FC Köln und dem FC Augsburg arbeitete.

Auch wenn Rettig bisher sämtliche Gerüchte um ein Comeback als Bundesliga-Manager dementierte, haben erste Gespräche zwischen dem HSV und dem 50-Jährigen angeblich bereits im September 2012 stattgefunden.

Aus Rettigs Umfeld will das "Hamburger Abendblatt" zudem erfahren haben, dass der gebürtige Rheinländer großes Interesse an einem Engagement bei den Hanseaten hat.

Arnesen nicht kontaktiert

Arnesen selbst verwies unterdessen darauf, noch keine Kenntnis von seiner möglichen Entlassung zu haben: "Unser Mediendirektor Jörn Wolf hat mir erstmals von all den Gerüchten berichtet, vom Aufsichtsrat hat dagegen niemand mit mir gesprochen."

Der vom früheren Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann verpflichtete Däne ist seit Juli 2011 Sportchef des HSV. Zuvor hatte Arnesen dieses Amt bereits beim PSV Eindhoven, Tottenham Hotspur und dem FC Chelsea inne.

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