"Spiele gegen Barca sind wie eine Droge"

Von Interview: Thomas Gaber
Ciprian Marica erzielte für den VfB Stuttgart bisher fünf Saisontore
© Getty

Ciprian Marica schoss den VfB Stuttgart am Wochende zum ersten Sieg in München seit über zehn Jahren. Im Interview mit SPOX spricht der 24-Jährige über müde Bayern, seinen Kampf um einen Stammplatz und Spiele gegen den FC Barcelona.

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SPOX: Herr Marica, herzlichen Glückwunsch zum Sieg bei den Bayern. Das hat es lange nicht gegeben...

Ciprian Marica: Über zehn Jahre. Wir sind sehr stolz, dass wir zu der VfB-Mannschaft gehören, der das mal wieder gelungen ist.

SPOX: Der VfB hat verhalten begonnen. War das die Marschroute?

Marica: Eigentlich nicht. Wir wollten von Beginn an zeigen, das wir hier gewinnen wollen. Aber wenn man gegen die Bayern spielt, hat man automatisch immer ein bisschen Respekt. Das hat uns am Anfang etwas gebremst. Aber mit Christians Tor waren wir voll da und haben verdient gewonnen.

SPOX: Ist der Sieg bei Bayern der schönste in dieser Saison?

Marica: Nein, jeder Sieg ist schön. Es ist natürlich etwas besonderes, man gewinnt ja nicht jedes Mal in München. Aber wir wussten, dass die Bayern etwas angeschlagen sind nach dem Pokalspiel. Das haben wir gut genutzt. Wir waren am Ende frischer als die Bayern.

SPOX: Als Robben und Ribery kamen, dachten 69.000 Zuschauer: jetzt geht's nur noch in eine Richtung. Der VfB hat aber einfach den Spieß umgedreht...

Marica: Ribery und Robben sind sehr gute Spieler, aber warum soll man vor ihnen Angst haben? Wenn man sich zu sehr zurückzieht, hat man keine Chance. Nach unserem Führungstor ergaben sich Räume zum kontern, wir haben das sehr gut gemacht.

SPOX: Boulahrouz hatte vor der Pause Probleme mit Olic. Ribery hatte er voll im Griff.

Marica: Khalid ist ein erfahrener Spieler. Mich wundert nicht, dass er so gut gespielt hat. Genauso gut hat Cristian Molinaro gegen Robben gespielt.

SPOX: Aber es bedarf auch der Unterstützung der Mitspieler. Sie, Gebhart und Hleb haben viel nach hinten gearbeitet.

Marica: Das muss so sein. Wir sind viel gelaufen, taktisch hat das sehr gut gepasst. Und weil wir frischer waren als Bayern, haben wir die Kontrolle über das Spiel gehabt. Das war einfach unser Tag.

SPOX: Christian Gross hat sich diesmal für die Sturm-Paarung Marica/Cacau entschieden. Fühlen Sie sich als Stammspieler?

Marica: Nein. Wir haben drei sehr gute Stürmer und diesmal hat es Pawel getroffen.

SPOX: Aber Sie haben in den letzten zwei Spielen drei Tore geschossen.

Marica: Das gibt mir aber nicht automatisch einen Stammplatz. Ich bin froh, dass ich das Vertrauen des Trainers gerechtfertigt habe.

SPOX: Wo steht der VfB am 34. Spieltag?

Marica: Ich hoffe, mindestens auf Platz sechs. Wir wollen auch nächstes Jahr international spielen. Wenn man gegen Sevilla oder Barcelona gespielt hat, will man das wieder tun. Das ist wie eine Droge (lacht).

SPOX: In den nächsten Wochen stehen wichtige Personalentscheidungen an: Cacau, Khedira, Lehmann.

Marica: Ich hoffe, dass alle bei uns bleiben. Jens will zwar aufhören, aber er gehört immer noch zu den besten Torhütern in der Bundesliga, Cacau und Sami sind Nationalspieler. Wir brauchen diese Spieler, um unsere Ziele zu erreichen.

SPOX: Was ist unter Trainer Gross passiert?

Marica: Es war vor ihm bestimmt nicht alles schlecht. Im Fußball kann man viele Dinge nicht erklären. Wir sind auf jeden Fall sehr glücklich, dass Christian Gross unser Trainer ist.

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