Alonso hätte so viel mehr verdient...

Fernando Alonso wurde 2005 und 2006 Formel-1-Weltmeister
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Platz 5, Kimi Räikkönen:

Großer Preis der USA: Dritter. Großer Preis von Mexiko: Dritter. Großer Preis von Brasilien: Dritter. Kimi Räikkönen hat offenbar seine neue Lieblingsposition gefunden, zumindest könnte man das bei Betrachtung seiner letzten Ergebnisse meinen.

Dass er abermals den Sprung aufs Siegerpodest schaffte, verdankte der Iceman seiner Abgeklärtheit, als Hamilton gegen Ende des Rennens immer näher und näher kam. Und dem Fakt, dass die Reifen des Engländers in den letzten Umläufen in die Knie gingen.

Gegen Vettel zog er zwar mal wieder den Kürzeren, doch war Räikkönen über weite Strecken ebenbürtig und vor allem im zweiten Stint oft der schnellere der beiden Ferrari-Piloten.

Platz 4, Max Verstappen:

Bei 72 Prozent Vollgas-Anteil ist in einem Red Bull nicht viel zu holen. Vor allem nicht dann, wenn man den Renault-Motor aus Sicherheitsgründen auch noch etwas zurückfährt. Platz fünf war für Verstappen daher nach dem Sieg in Mexiko das Maximum.

Im Qualifying war er abermals schneller als Teamkollege Ricciardo. Im Rennen hielt er lange mit Räikkönen mit, ehe seine aggressive Fahrweise ihm die Softreifen kaputt machte. Dramatisch war das nicht, er hatte genug Vorsprung auf seine Verfolger und konnte problemlos einen Sicherheitsstopp einlegen.

Platz 3, Felipe Massa:

So emotional wie letztes Jahr war Massas zweiter Abschied vor den heimischen Fans nicht. Die Bilder auf dem Podium, auf das der Lokalmatador nach der Siegerehrung schreiten durfte, waren trotzdem etwas Besonderes.

Sportlich hatte sich Massa an diesem Tag zwar nicht für das Podest qualifiziert. Das lag aber eher am Williams als an seiner Wochenendleistung. Der 36-Jährige brachte sich mit einem perfekten Start und dem Überholmanöver gegen Alonso in die beste Position, die für ihn drin war. Gegen Hamilton und Ricciardo war er chancenlos.

Im Kampf gegen seinen einstigen Ferrari-Gefährten Alonso hatte Massa zwar die Stärken des Mercedes-Motors auf seiner Seite, trotzdem muss man ihn für seine Coolness loben. Wie fast immer in Sao Paulo ein gelungener Auftritt des baldigen Formel-1-Rentners.

Platz 2, Sebastian Vettel:

Ein paar Donuts vor den brasilianischen Fans, ein bisschen Champagner auf dem Podium - Siegen kann so schön sein! Schade nur für Vettel, dass die 25 Punkte nicht mehr viel bringen, weil sich Hamilton die Krone bekanntermaßen schon aufgesetzt hat.

Im Qualifying im entscheidenden letzten Versuch mit zwei kleinen Fehlern die Pole verpasst, lief das Rennen aus Sicht des Heppenheimers aber perfekt. Mit dem Überholmanöver am Start die Führung übernommen, gelang es Vettel, die Konkurrenz scheinbar mühelos hinter sich zu lassen.

Beim Restart gab er im richtigen Moment Gas, anschließend wurde es einzig beim beim Undercut-Versuch der Mercedes-Mannschaft eng. Mit einer starken Inlap gewann der Ferrari-Pilot aber die notwendigen Zehntelsekunden, um vorne zu bleiben.

Platz 1, Fernando Alonso:

Man kann nur hoffen, dass McLaren im nächsten Jahr dank des Renault-Motors endlich konkurrenzfähig wird. Denn dieser Fernando Alonso verdient es einfach, um Siege und WM-Titel zu fahren. Das bewies er an diesem Wochenende wieder eindrucksvoll.

Sowohl am Samstag als auch am Sonntag war die Leistung des Spaniers tadellos. Trotz Honda-Handicap manövrierte er seinen Boliden dauerhaft durch die Top 10, nach dem Start sogar vorrübergehend auf Position fünf.

Nur bitter für Alonso, dass das Power-Defizit des japanischen Motors eben so groß ist, dass er nicht nur Toro Rosso vorzeitig für seinen neuen Herstellerpartner Honda bemitleidet ("Die fehlende Leistung sollte für Toro Rosso im kommenden Jahr besorgniserregend sein"), sondern dass er auf der langen Start-Ziel-Geraden auch gänzlich machtlos schien. Selbst mit DRS-Hilfe war gegen den Speed des Massa-Williams kein Kraut gewachsen, Platz acht somit das Maximum. Immerhin überquerte er die Ziellinie 0,136 Sekunden vor dem heraneilenden Sergio Perez.

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