Rosberg langsamer als Hamilton

SID
Nico Rosberg will bereits in Brasilien den WM-Titel klarmachen
© getty

Thronanwärter Rosberg rüttelt, doch der Champion hält dagegen: Für die Erfüllung seines WM-Traums schon beim Großen Preis von Brasilien (alle Sessions im LIVETICKER) muss sich Nico Rosberg steigern. In den Freitagstrainings war der Wiesbadener, der mit einem Sieg im vorletzten Saisonrennen aus eigener Kraft der neue Weltmeister wäre, einen Tick langsamer als sein Dauerrivale - der Vergleich in der Gluthitze von Sao Paulo hatte allerdings noch den Charakter eines Schattenboxens.

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Der Brite Hamilton benötigte für seine schnellste Runde auf dem 4,309 km langen Kurs in Sao Paulo 1:11,895 Minuten und war damit 0,230 Sekunden schneller als Rosberg. Vor den Deutschen, der die Fahrer-WM vor dem vorletzten Saisonrennen mit 19 Punkten Vorsprung auf den dreimaligen Champion Hamilton anführt, setzte sich auch noch der Niederländer Max Verstappen im Red Bull (1:11,991).

Bei beständig steigenden Temperaturen von bis zu 50 Grad auf der Strecke legten allerdings fast alle Spitzenpiloten ihre Bestzeit in der Vormittagseinheit hin. Rosberg fuhr zudem vornehmlich Rennsimulationen und unternahm pro Einheit jeweils nur zwei Angriffe auf die Bestzeit. Im zweiten Training kam er so bis auf drei Hundertstel an Hamilton (1:12,271) heran.

"Das war ein sehr harter Tag heute, sicher etwas heißer als am Rest des Wochenendes", sagte Rosberg: "Das erschwert die Vorbereitung. Ansonsten hat man gesehen, dass die Red Bull sehr nah dran sind." Auch Hamilton fand die Bedingungen "sehr hart", zeigte sich aber optimistisch für die weiteren Tage: "Wir sind hier sicher sehr gut unterwegs."

"Fokussiere meine Energie auf den Sieg"

Erst im Qualifying am Samstag werden die Karten auf den Tisch gelegt. Die Erfahrungen der Vergangenheit sprechen für Rosberg: Der 31-Jährige gewann 2014 und 2015 in Sao Paulo jeweils von der Pole-Position. Gelingt ihm der Brasilien-Hattrick in der Weltmeister-Schmiede Interlagos (sechs Titelentscheidungen seit 2005), hätte das Saisonfinale in zwei Wochen in Abu Dhabi nur noch statistischen Wert.

"Ich fokussiere meine Energie auf den Sieg hier und nicht auf das, was danach kommt", hatte Rosberg am Donnerstag erklärt. Hamilton, der in Brasilien mit einem gelb-grünen Helm im Design der brasilianischen Legende Ayrton Senna fährt, will aus der Position des Jägers heraus endlich seinen ersten Erfolg in Sao Paulo im zehnten Anlauf erzielen - und die WM-Entscheidung damit vertagen.

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Vettel nur auf Rang sieben

Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel (Ferrari/Heppenheim), der nach seinen Boxenfunk-Pöbeleien aus dem vorherigen Rennen in Mexiko unter Beobachtung steht, kam in am Nachmittag erzielten 1:13,002 Minuten nicht über den siebten Rang hinaus. Der Emmericher Nico Hülkenberg wurde in seinem Force India in 1:13,293 Minuten Zehnter.

Pascal Wehrlein (Worndorf), der noch um ein Cockpit für die kommende Saison kämpft, betrieb im unterlegenen Manor als 22. unter 24 Fahrern mit einer Zeit von 1:14,948 Minuten keine Eigenwerbung. Lediglich die beiden Ersatzfahrer Charles Leclerc (Monaco/Haas) und Sergej Sirotkin (Russland/Renault), die nur am Vormittag im Einsatz waren, waren langsamer als der DTM-Champion von 2015.

Für ein Kusiosum sorgte Fernando Alonso: Der Ex-Weltmeister aus Spanien blieb wie im Vorjahr mit seinem McLaren frühzeitig liegen. In Anlehnung an sein berühmtes "Sonnenbad" in einem Liegestuhl vor Jahresfrist ließ sich der Spanier erneut an der Strecke nieder und bediente dort mit breitem Lachen eine Fernsehkamera.

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