Wann blökt Red Bull los?

Zwietracht 2.0? Christian Horner braucht für die Saison 2017 noch Motoren
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Die Saison 2016 soll der Formel 1 Spannung bringen. Die ist garantiert. Zwar nicht auf der Strecke, doch im Hintergrund wird es abermals mächtig rumoren. Red Bulls Motorenproblem geht in die nächste Runde, das Regel-Tauziehen steht aus, die EU könnte Bernie Ecclestones Lebenswerk und das Investment von CVC Capitals zerstören. Und: Was passiert eigentlich mit den letzten Grands Prix in Europa?

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Wann startet Red Bull die Offensive?

Red Bull hat ein Motorenproblem. Der Aufreger der Saison 2015 ist im Jahr 2016 genauso brandaktuell. Es gibt nur einen Unterschied: Die Dauerkritik an Renault bleibt aus, weil die Antriebseinheit offiziell "TAG Heuer" heißt. Trotzdem macht Red Bull schon jetzt Druck.

"Wir sind uns zu schade, um Domestiken zu sein", erklärte Konzernchef Dietrich Mateschitz der hauseigenen Webseite Speedweek in der Woche des Saisonauftakts: "Die Formel 1 ist nicht die Tour de France. Wenn wir motorisch nicht konkurrenzfähig sind, gehen wir raus. Wir fahren sicher nicht die nächsten fünf Jahre um Platz 5 mit."

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Lösungsansätze? Schwierig. Entweder Mercedes, Ferrari oder McLaren geben ihre Verweigerungshaltung auf - oder der Renault-Hybrid entwickelt sich unter Mithilfe von Mario Illien zum konkurrenzfähigen Antrieb. "Der Vertrag mit Renault lässt verschiedene Optionen zu", deutet Mateschitz an.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Christian Horner und Helmut Marko die Alarmglocken lautstark öffentlich läuten. Ab Jahresmitte entwickeln die Teams ihr Auto für die nächste Saison, die Integration des Antriebs ist ein zentraler Punkt. Ohne die genauen Maße ist diese Arbeit kaum möglich.

Für Mercedes und Ferrari steht allerdings zu viel auf dem Spiel, um Red Bull weiter zu boykottieren. Bernie Ecclestone droht noch immer mit einem Alternativmotor, wenn die Belieferung der eingeschriebenen Rennställe nicht sicher ist. Das wäre Mateschitz' bevorzugte Lösung. "Da wedelt doch schon der Schwanz mit dem Hund. Bernie hat die Formel 1 nicht in den Sand gefahren, sondern die Hersteller taten dies, die alles diktieren", so Mateschitz.

Scheitert Red Bull Racing als unbestrittenes Topteam im zweiten Jahr nacheinander daran, eine zum eigenen Leistungsvermögen passende Antriebseinheit zu bekommen, gibt es keine Gegenargumente zum Alternativmotor-Plan mehr. Es wäre ein Beweis für ein Kartell der Motorenhersteller, die ihre Konkurrenten chancenlos halten.