Streckendaten:
- Name: Sepang International Circuit
- Ort: Sepang
- Länge: 5,543 Kilometer
- Runden: 56
- Renndistanz: 310,408 Kilometer
- Kurven: 10 Rechtskurven, 5 Linkskurven
Darauf kommt es an:
Hitzeschlacht, Regenschlacht, Reifenschlacht. Für die Überschrift zum Malaysia-GP hat man freie Auswahl.
Hitzeschlacht, weil in der Regel rund 35 Grad bei mehr als 90 Prozent Luftfeuchtigkeit zu erwarten sind. Das macht den Grand Prix zu einem der physisch anspruchsvollsten der ganzen Saison, die Fahrer schwitzen im Rennen bis zu vier Liter Flüssigkeit aus. Kondition kann hier in den letzten Runden ein Faktor sein. Zudem wird die Technik der Autos extrem belastet, die Kühlung ist immens wichtig.
Regenschlacht, weil der auf 15 Uhr Ortszeit gelegte Rennstart zur Folge hat, dass die Piloten in das beinahe tägliche tropische Gewitter hineinfahren. Sintflutartiger Regen ist auch für dieses Wochenende angesagt, der das Rennen zur Lotterie machen kann.
Reifenschlacht, weil der heiße Asphalt und die zahlreichen schnellen Kurven die Pneus so sehr fordern wie kaum ein anderer Kurs.
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Sepang ist aufgrund seines Wechsels von schnellen Kurven, langsamen Kurven und langen Geraden zudem die erste echte Referenzstrecke für die Aerodynamik der Autos. Hier wird mit maximalem Abtrieb gefahren, die Flügel sehr steil angestellt. Wer in Melbourne Schwächen am Chassis noch kaschieren konnte, wird sich damit in Malaysia schwer tun.
Gut am immer noch modernen, aber mittlerweile etwas holprigen Kurs in Malaysia ist, dass die Piloten auf der extrem breiten Piste sehr gut überholen können. Die beiden extrem langen Geraden bieten mit ihren DRS-Zonen die beste Chance, aber auch in Turn 4 und 9 könnte ein Manöver möglich sein.
Reifen:
Hart und Medium: Pirelli hat die härtesten Slicks aus seinem Sortiment nach Kuala Lumpur geflogen. Der extrem raue Asphalt und die tropischen Witterungsbedingungen fordern die Pneus enorm, besonders der linke Vorderreifen wird durch die Hochgeschwindigkeitskurven belastet.
Das Profil kann sich durch die vierthöchste Reibungsenergie des F1-Kalenders auf bis zu 120 Grad erhitzen. "Im Rennen erwarten wir mindestens zwei Stopps pro Fahrer. Je nach Wetterlage können es allerdings auch mehr werden", sagt Motorsportdirektor Paul Hembery. Der Zeitunterschied zwischen beiden Mischungen soll 1,0 bis 1,2 Sekunden pro Runde betragen.
Ein Problem könnte werden, dass die Startzeit nach dem Crash von Jules Bianchi im Vorjahr eine Stunde vorverlegt wurde, um die Dämmerung zu vermeiden. Am Donnerstag betrug die Asphalttemperatur um 15 Uhr über 60 Grad Celsius. Zusammen mit der erhöhten Querbeschleunigung durch die gefüllten Tanks werden die Reifen noch härter rangenommen.
Wetter-Prognose:
- Freitag: bedeckt, 33 Grad, 30 Prozent Regenrisiko
- Samstag: Regen, 26 Grad, 60 Prozent Regenrisiko
- Sonntag: Regen, 23 Grad, 55 Prozent Regenrisiko
Die OPTA-Fakten zum Rennen:
- Der Große Preis von Malaysia findet in diesem Jahr zum 17. Mal statt. In Asien war nur Japan häufiger Gastgeber der Formel 1 (30 Mal). Michael Schumacher, Fernanado Alonso und Sebastian Vettel sind mit jeweils drei Siegen die erfolgreichsten Fahrer.
- In vier der letzten sechs Rennen konnten die Polesetter das Rennen gewinnen. Nur Marc Webber (2010) und Fernando Alonso (2012) konnten den ersten Startplatz nicht über die Runden bringen.
- Das erfolgreichste Team in Sepang ist Ferrari mit 7 Pole Positions, 12 Podestplätzen und 6 Siegen. Vettel ist mit 90 Punkten der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte des Grand Prix.
- Beim letztjährigen Grand Prix von Malaysia, konnte Lewis Hamilton seinen ersten "Grand Slam" einfahren: Pole Position, schnellste Rennrunde, alle Runden geführt und Sieg. Beim letzten Rennen in Australien fuhr der Brite seinen 6. Hattrick ein (Pole Position, Sieg, schnellste Runde), unter den aktiven Fahrern konnte nur Vettel häufiger dominieren (8 Mal).
- Die letzten 12 Pole-Positions wurden von Mercedes-Fahrern belegt, dies ist der viertbeste Lauf in der Geschichte der Formel 1. Die längste Serie kann Williams vorweisen: 1992/1993 belegte das Team 24 Mal den ersten Startplatz. Zuletzt hat das Deutsche Team 20 Podestplätze in Folge erreicht, dies ist die drittlängste Serie. Nur Ferrari konnte diese Zahl noch überbieten mit 53 (1999-2002) und 22 (2003-2005) Plätzen auf dem Treppchen.
Statistik:
- Sieger 2014: Lewis Hamilton (Mercedes), 1:40:25,974 Stunden
- Pole-Position 2014: Lewis Hamilton (Mercedes), 1:59,431 Minuten
- Schnellste Rennrunde 2014: Lewis Hamilton (Mercedes), 1:43,066 Minuten
- Rekordsieger: Michael Schumacher (3 - 2000, 2001, 2004), Fernando Alonso (2005, 2007, 2012), Sebastian Vettel (2010, 2011, 2013)
- Rundenrekord: Juan-Pablo Montoya (Williams-BMW), 1:34,223 Minuten
Zeitplan:
- Freitag, 3 Uhr: 1. Training
- Freitag, 7 Uhr: 2. Training
- Samstag, 7 Uhr: 3. Training
- Samstag, 10 Uhr: Qualifying
- Sonntag, 9 Uhr: Rennen (Achtung: Zeitumstellung!)
Der Formel-1-Kalender 2015 im Überblick