Formel 1: Geldstrafe für Red Bull - Verstappen darf seinen Titel behalten

SID
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Max Verstappen bleibt Formel-1-Weltmeister 2021. Der Weltverband ließ Red Bull im Budgetstreit die Punkte, strafte das Team aber dennoch ab.

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Max Verstappen bleibt Weltmeister der Formel 1, sein Arbeitgeber Red Bull muss dafür aber tief in die Tasche greifen: Sieben Millionen Dollar Strafe und ein um zehn Prozent reduziertes Testprogramm im Windkanal, damit ahndete der Weltverband FIA das von Red Bull Racing eingeräumte Überschreiten der zulässigen Budgetobergrenze im Jahr 2021. Das teilte die FIA am Freitag vor dem Großen Preis von Mexiko (Sonntag 21.00 Uhr MEZ) mit.

Teamchef Christian Horner nahm am Freitag in Mexiko Stellung zu dem Thema. Man habe die Strafe "widerwillig akzeptiert", sagte Horner und versicherte, die Überschreitung des Kostendeckels habe sich in keinster Weise auf die Leistung der Autos ausgewirkt. "Aber hätten wir uns nicht auf die Vereinbarung mit der FIA eingelassen, wäre es eine lange Geschichte geworden", sagte Horner. Dann hätte sich das Verfahren bis weit in die kommende Saison gezogen, das habe man im Sinne aller Beteiligten vermeiden wollen.

Laut FIA hat Red Bull zudem Verfahrensfehler begangen, diese werden auch Aston Martin vorgeworfen. Gegen den Rennstall von Sebastian Vettel verhängte der Weltverband deshalb eine Geldstrafe von 450.000 Dollar. Zuvor hatten beide Teams eine Einigung mit der FIA erzielt, das sogenannte Accepted Breach Agreement kommt einem Schuldeingeständnis gleich und verhindert härtere Sanktionen. Beide Teams können gegen das Strafmaß keinen Einspruch mehr einlegen.

Grundsätzlich unterscheidet die FIA bei den Budget-Vergehen zwischen geringfügigen und deutlichen Überschreitungen. Die Grenze liegt bei fünf Prozent der erlaubten Summe, 2021 also bei etwa 7,5 Millionen Dollar. Der Verstoß von Red Bull belief sich laut Erklärung des Weltverbandes auf 1,6 Prozent.

Red Bull lag nach eigenen Angaben zunächst unter der Grenze von 150 Millionen Dollar, die Übertretung betrug dann aber doch 2,2 Millionen Dollar. Kosten für Ersatzteile und Catering sollen dazu ebenso beigetragen haben wie Abfindungen, Lohnfortzahlungen für erkrankte Mitarbeiter und Steuer-Nachzahlungen.

Red Bull: Ferrari und Mercedes forderten härtere Strafe

Härtere Strafen wären wohl nur möglich gewesen, wenn Red Bull das Urteil der FIA weiter angefochten hätte. Spekuliert wurde zuvor über einen Punktabzug, der dann Einfluss auf die WM-Entscheidung 2021 hätte haben können: Verstappen holte damals den Titel mit nur acht Punkten Vorsprung auf Lewis Hamilton im Mercedes.

Die Geldstrafe unter dem Budgetdeckel und die Einschränkung der ohnehin knappen Windkanal-Zeit trifft das Team aber durchaus. Denn die Testmöglichkeiten orientieren sich grundsätzlich am sportlichen Abschneiden: Je erfolgreicher ein Team ist, desto weniger Zeit hat es im Windkanal.

Als Konstrukteursweltmeister 2022 hat Red Bull hier also ohnehin schon Nachteile gegenüber der Konkurrenz. Mit dem zweiten Konstrukteurs-Titel 2022 verringert sich diese Zeit für Red Bull erneut, sodass die Konkurrenz darauf hoffen darf, in der kommenden Saison aufzuholen.

Die Konkurrenz hatte eine wesentlich härtere Strafe gefordert. Ferrari-Rennleiter Laurent Mekies sprach von einem "sehr wichtigen Test für den Kostendeckel. Und wenn wir diesen Test nicht bestehen, ist das Spiel wahrscheinlich vorbei, denn die Auswirkungen sind enorm."

Dieselbe Meinung vertrat Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Ich weiß nicht, wie viele Millionen wir umstrukturieren mussten, um unter der Grenze zu sein. Wenn jemand das nicht getan hat oder die Grenzen ausgereizt hat, ist jede Million ein massiver Nachteil."

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