Formel 1 - Bergungsfahrzeug auf der Strecke: Schrecksekunde für Gasly beim Japan-GP

SID
Pierre Gasly
© getty

AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly erlebte beim Großen Preis von Japan eine Schrecksekunde. Die Stene weckt böse Erinnerungen an den tödlichen Unfall von Jules Bianchi.

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Der Große Preis von Japan in Suzuka war in der dritten von 53 Runden unterbrochen worden. Auf regennasser Strecke war es zu Rennbeginn zu turbulenten Szenen gekommen, unter anderem flog Carlos Sainz im Ferrari heftig ab, der Spanier konnte seinen Rennwagen aus eigener Kraft verlassen. Allerdings waren längere Aufräumarbeiten vonnöten. Das deutlich größere Problem war aber die immer schlechter werdende Sicht.

In Suzuka regnete es am Sonntag ausdauernd, am Nachmittag (Ortszeit) nahmen die Niederschläge allerdings weiter zu. Um 7.50 Uhr (MESZ) sollte es zunächst dennoch weitergehen. Das Feld sollte hinter dem Safety-Car fahren, teilte die Rennleitung mit, danach sollte es einen rollenden Start geben. Um 7.48 Uhr wurde der Restart aber wieder abgesagt. Um 9.15 Uhr konnte das Rennen schließlich fortgesetzt werden und endete in kompletter Verwirrung und dem zweiten WM-Titel von Max Verstappen.

Dramatische Szenen um Pierre Gasly

Eine Schrecksekunde erlebte der Franzose Pierre Gasly. Der AlphaTauri-Pilot rauschte knapp an einem Bergungsfahrzeug vorbei - Erinnerungen an den schweren Unfall in Suzuka 2014, der seinen Freund Jules Bianchi das Leben kostete, wurden wach. Das Rennen war zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen.

Gasly war noch auf der Strecke, weil er unter Safety Car zuvor in der Boxengasse Teile gewechselt hatte und dem Feld hinterherfuhr. "Das ist inakzeptabel", schimpfte Gasly im Funk. Der Weltverband FIA teilte mit, Gasly sei "mit hoher Geschwindigkeit" unterwegs gewesen, obwohl die Rote Flagge bereits gezeigt war. Die Rennleitung sah ein grobes Fehlverhalten des AlphaTauri-Piloten und belegte ihn letztlich mit einer 20-Sekunden-Strafe.

Rückendeckung bekam Gasly von seinen beiden Kollegen Lando Norris (McLaren) und Sergio Perez (Red Bull). Norris sprach ebenfalls von einer "inakzeptablen" Entscheidung, Bergungsfahrzeuge auf die Strecke zu schicken. "Wir haben vor Jahren ein Leben in dieser Situation verloren. Wir riskieren unser Leben, besonders unter solchen Bedingungen", schrieb der Engländer bei Twitter.

Pérez schimpfte, in Zukunft "niemals einen Kran auf der Strecke sehen" zu wollen. "Was heute passiert ist, ist völlig inakzeptabel", so der Teamkollege von Verstappen.

Für Sebastian Vettel muss dieser Fall nun "aufgerollt und ganz genau verstanden werden", sagte der Hesse, "wir müssen sehen, was da schiefgelaufen ist. Das kann nicht sein. Heute hatten wir einfach nur Glück."

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