"Letztendlich liegt es in der Verantwortung der Machthaber, etwas zu ändern. Es gibt erste Schritte in die richtige Richtung, aber wir sehen noch nicht genug. Wir muss definitiv mehr passieren", sagte Hamilton einen Tag für dem Rennen in Dschidda.
In der vergangenen Woche hatte Saudi-Arabien 81 Hinrichtungen vermeldet. Hamilton hatte bereits im Vorjahr bei der Saudi-Arabien-Premiere der Formel 1 die Situation vor Ort kritisiert. Damals setzte der siebenmalige Weltmeister mit einer Regenbogenflagge auf seinem Helm ein Zeichen der Unterstützung für die LGBTQ-Community.
"Meine Haltung hat sich seit dem letzten Jahr nicht geändert. Es ist verrückt zu hören, was hier passiert", sagte Hamilton und verwies darauf, einen Brief eines 14-Jährigen erhalten zu haben. Laut BBC handelt es sich um den Fall von Abdullah al-Howaiti, der 2017 mit 14 Jahren verhaftet und drei Jahre später zum Tode verurteilt wurde. Seine Familie bat Hamilton demnach in einem Brief um Hilfe. "Wenn man 14 Jahre alt ist, weiß man doch noch nicht, was man tut oder im Leben noch tun möchte", meinte Hamilton.
Der Mercedes-Pilot machte keinen Hehl daraus, dass er nicht gern in Saudi-Arabien an den Start geht. "Wir versuchen zu tun, was wir können. Und es ist wichtig, dass wir versuchen, unsere Reichweite nutzen und für mehr Aufmerksamkeit sorgen", sagte der 37-Jährige. Auch wenn das nur einen kleinen Unterschied ausmache, sei dieser immerhin besser als gar keiner.
Das Training zum Grand Prix wurde später am Abend von einer Explosion in der Nähe der Strecke überschattet. Plötzlich war eine große Rauchwolke zu sehen. Die Huthi-Rebellen bekannten sich zu dem Angriff auf eine nahegelegene Ölraffinerie, der die Sorgen um die Sicherheit bei dem Rennen vergrößert hat. Raketen- und Drohnenangriffe der jemenitischen Miliz sind in der Region keine Seltenheit.