Formel 1: Haas-Teamchef ermahnt Schumacher und Mazepin

SID
Günther Steiner ermahnt seine beiden Fahrer.
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Beim Hinterbänkler-Team Haas sorgt der Konflikt zwischen Mick Schumacher und Nikita Mazepin für Zündstoff. Teamchef Günter Steiner ruft beide Fahrer zur Räson.

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Nein, beste Kumpels werden Mick Schumacher und Nikita Mazepin wohl nicht mehr. Für echte Freundschaften mag im harten Wettkampf der Formel 1 zwar ohnehin kaum Platz sein. Wenn Rivalität aber zur Gefahr für die Gesundheit der Piloten und den Erfolg des Teams wird, ist eine Grenze erreicht. "Sie müssen lernen, hart, aber fair zu bleiben", sagte Günther Steiner.

Der Teamchef des Hinterbänkler-Teams Haas ist vor dem Großen Preis von Italien am Sonntag (15.00 Uhr/Sky und RTL) vor allem als Moderator und Vermittler gefordert. Der schwelende Konflikt zwischen seinen 22 Jahre alten Piloten Schumacher und Mazepin drückt mächtig auf die Stimmung.

Die Spannungen hatten sich am vergangenen Wochenende in den Niederlanden zugespitzt. Nach einem Konflikt im Qualifying kamen sich beide im Rennen bei hoher Geschwindigkeit gefährlich nahe. Schumacher musste bei einem Überholversuch bei knapp 300 km/h beinahe in die Boxengasse ausweichen, sein Frontflügel wurde beschädigt. Schon beim Rennen in Baku war es zu einer ähnlichen Situation gekommen.

Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher kritisierte Mazepin, nahm vor allem aber Steiner in die Pflicht. "Es muss eine klare Ansage kommen. Denn im Moment gibt es nur Verlierer in der Situation", sagte Mick Schumachers Onkel bei Sport1.

Burgfrieden zwischen Schumacher und Mazepin

Nach einer wenig ergiebigen Aussprache folgte am Donnerstag das nächste klärende Gespräch. Mick Schumacher kommentierte den Ausgang diplomatisch. "Ich glaube, dass wir in eine Richtung kommen, die okay sein sollte und hoffentlich für beide Seiten funktioniert", sagte er am Donnerstag.

Angesichts der schwierigen Beziehung beider Fahrer wirkt derzeit ein gemeinsamer Start für Haas in der kommenden Saison problematisch. Ein Haas-Cockpit ist vertraglich einem Ferrari-Fahrer zugesagt, zu diesen zählt Schumacher. Mazepins Vater Dmitri ist allerdings mit seinem Unternehmen Titelsponsor des Teams.

Eine neue Vereinbarung mit Schumacher sei noch nicht abschließend getroffen, so Steiner. Man sei aber auf einem guten Weg. Schumacher bestätigte den Trend, man sei "in den finalen Schritten".

Womöglich raufen sich Schumacher und Mazepin ja noch einmal zusammen. 2022, wenn neue Regeln in der Königsklasse greifen, will Haas mit deutlich verbessertem Auto angreifen. Eine Hauptursache, die Steiner für die Rivalität ausgemacht hat, wäre dann mutmaßlich nicht mehr vorhanden.

"Sie haben niemanden, mit dem sie sich sonst messen können. Deshalb fokussieren sie sich aufeinander", sagte Steiner angesichts der Unterlegenheit des 2021er Boliden. In Monza bleibt am Ende des Feldes trotz des Burgfriedens genug Raum für weitere Spannungen.

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