Formel 1: Irres Qualifying! Norris auf Pole - Hamilton verpatzt Q3

SID
Formel 1. Valtteri Bottas, Lewis Hamilton, Mercedes, Lando Norris
© getty

Kein Hamilton, sowieso kein Verstappen - ganz vorne landeten im Qualifying von Sotschi drei Underdogs um Lando Norris.

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Lewis Hamilton rauschte durch die Pfützen, krachte in die Boxenmauer und legte später noch einen Dreher hin. Max Verstappen nahm gar nicht erst Teil am Qualifying von Sotschi - und in der Zeitenjagd zum Großen Preis von Russland schlug die Stunde der Underdogs.

Lando Norris im McLaren holte auf nasser Strecke seine erste Pole Postion vor Ferrari-Pilot Carlos Sainz und Williams-Fahrer George Russell. Erst dahinter folgte Mercedes-Star Hamilton, der WM-Spitzenreiter Verstappen damit nicht wie erhofft maximal distanzierte. Der Niederländer im Red Bull wird aufgrund eines Antriebswechsels ans Ende der Startaufstellung versetzt.

"Es war eine super Teamleistung, wir hatten gutes Timing und waren zur rechten Zeit da", sagte McLarens deutscher Teamchef Andreas Seidl bei Sky. Sebastian Vettel im Aston Martin wurde auf einer entscheidenden Runde ausgebremst und musste sich mit dem enttäuschenden elften Platz begnügen.

"Ich hätte vorher schon eine bessere Runde hinkriegen sollen, eigentlich habe ich mich wohlgefühlt", sagte Vettel: "Es ist doof, wir waren heute schnell und hätten überraschen können."

Formel 1: Schumacher deklassiert Teamkollege Mazepin

Haas-Fahrer Mick Schumacher überzeugte in seinem unterlegenen Boliden im ersten Qualifying-Abschnitt. Der Deutsche war fast vier Sekunden schneller als sein Teamkollege Nikita Masepin und ließ auch Alfa-Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi hinter sich. Das reichte für Platz 17, aufgrund von Strafen gegen Charles Leclerc (Ferrari) und Nicholas Latifi (Williams) wird er um zwei Ränge nach vorne rücken.

Hamiltons vertane Chance war die letzte Pointe einer turbulenten Schlussphase. Mercedes schien das Qualifying auf nasser Strecke eigentlich im Griff zu haben, als der Asphalt jedoch in der letzten Session ein wenig abtrocknete, wechselten alle Piloten hektisch auf Slicks.

Hamilton und auch Valtteri Bottas (7.) wurden durchgereicht, Hamilton verlor zudem gleich zweimal die Kontrolle über sein Auto, und beide Piloten bekamen ihre Trockenreifen nicht rechtzeitig auf Temperatur. "Wir waren die letzten mit diesen Reifen, wir hätten zwei Minuten früher dran sein müssen", sagte Mercedes-Sportchef Toto Wolff: "Die Enttäuschung ist groß, aber Lewis kann das Rennen noch immer gewinnen."

Mercedes in Sotschi seit 2014 ungeschlagen

Ob die Mercedes-Serie in Sotschi allerdings tatsächlich hält, ist nun fraglich: Seit 2014 haben die Silberpfeile in der Olympia-Stadt jedes Rennen gewonnen. Die Chance auf die Rückkehr an die Spitze des WM-Klassements hat Hamilton dennoch: Nur fünf Punkte trennen ihn von Verstappen.

Dass die Zeitenjagd am Samstagnachmittag überhaupt stattfinden konnte, war eine ganze Weile ungewiss. Über Nacht war Regen aufgezogen, am Vormittag entluden sich immer wieder dunkle Wolken. Das dritte freie Training wurde daher gestrichen, auch die Läufe der Formel 2 und Formel 3 fanden nicht statt - erstmals laut wurde es damit am Nachmittag, denn pünktlich zum Qualifying war der Regen abgezogen.

Verstappen beschränkte sich wie angekündigt darauf, das System zu checken. "Wir werden im Qualifying nichts riskieren", hatte Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko kurz zuvor gesagt: "Max wird sich auf Informationsrunden beschränken." Nach einer kurzen Ausfahrt stieg er aus dem Auto, setzte keine Zeit - es gab aufgrund der Strafe nichts zu gewinnen, das Risiko eines Unfalls wurde nicht eingegangen.

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