Briatore: Fahrer in den Mittelpunkt rücken

SID
Flavio Briatore will Änderungen in der Formel 1
© getty

Die Formel 1 muss sich vom politischen Geplänkel hinter den Kulissen und komplizierten Reglements verabschieden und ihre Fahrer künftig wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. Diese Meinung vertrat der langjährige Renault-Teamchef Flavio Briatore im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport.

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"Die Piloten sind die Hauptdarsteller, nicht die Ingenieure."

Briatore, Teamchef von Rekordweltmeister Michael Schumacher bei dessen ersten WM-Titeln 1994 und 1995 mit Benetton, kritisierte außerdem die Art und Weise der Entmachtung von Bernie Ecclestone durch den neuen Formel-1-Eigner Liberty Media. "Das war nicht sehr elegant. Ecclestone hat vielen Menschen, die es gar nicht verdient haben, zu Ruhm und Ansehen verholfen", sagte der Italiener.

Hinsichtlich der Formel-1-Zukunft ist Briatore eher pessimistisch: "Die Übernahme durch Liberty war zwar eine große Finanzoperation, von Inhalten wurde aber wenig gesprochen." Das aktuelle Bild der Formel 1 sei desolat. "Die meisten Teams stecken wegen finanzieller Probleme tief in der Krise, viele Rennstrecken stehen vor dem Aus", sagte Briatore: "Silverstone ist gefährdet, dieses Jahr wird das letzte Mal ein Grand Prix in Singapur stattfinden - wie kann ein Sport in dieser Lage einfach so weitermachen?"

Kurswechsel unter Ross Brawn?

Große Hoffnungen setzt Briatore auf seinen langjährigen Kollegen Ross Brawn. Der Brite, Wegbegleiter von Michael Schumacher bei dessen sieben WM-Titeln, soll gemeinsam mit Geschäftsführer Chase Carey und Sean Bratches (Geschäftsführer kommerzielle Angelegenheiten) die Königsklasse in eine erfolgreiche Zukunft führen. "Ross ist ein sehr guter Techniker", sagte Briatore: "Er wird jetzt alle dazu bringen müssen, die Kosten zu reduzieren."

Die Pläne der neuen Eigentümer, mehr Rennen in den USA zu organisieren, beobachtet Bristore skeptisch: "Wenn Liberty nicht Acht gibt, gehen sie damit ein großes Risiko ein. Die USA sind ein schwieriger Markt."

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