RB überzeugt: Mercedes hilft Ferrari

SID
Treiben Mercedes und Ferrari etwa gemeinsames Spiel?
© getty

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko will wissen, warum Ferrari in der Formel 1 zum Angriff auf Mercedes ansetzt. Er wittert ein abgekartetes Spiel: Der deutsche Hersteller habe den Italienern geholfen. Außerdem: Bernie will plötzlich doch keine reine V8-Formel mehr und Maurizio Arrivabene ist der Grund für die Leistungen von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Marko wittert Verschwörung: Renault bekommt weiterhin keine verlässliche Antriebseinheit auf die Strecke, die anberaumten Verbesserungen bleiben aus. Da muss es die Franzosen fast schmerzen, dass Ferrari plötzlich aus dem Nichts den Silberpfeilen Konkurrenz macht. Doch Red Bulls Motorsportberater hat eine einfach Erklärung: Kartellverhältnisse in der Formel 1!

"Ich bin sicher, dass Mercedes Ferrari geholfen hat", so Marko gegenüber Sport Bild: "Wir wissen alle warum." Er meint wohl, Mercedes habe die italienische Unterstützung angeschoben, damit die Scuderia aufhört, dauerhaft öffentlich gegen die V6-Hybrid-Motoren mit Turboaufladung zu schießen. Ferrari soll auf Empfehlung der Stuttgarter den früheren AMG-Cheftechniker Wolf Zimmermann unter Vertrag genommen haben, der für den elektrisch angetriebenen Flügeltürer SLS verantwortlich war.

Arrivabene bedrängte Ferrari-Ingenieure: Der Grund könnte auch ein anderer sein. Kimi Räikkönen darf sich bei seinem Teamchef bedanken. Die aufsteigende Form des Finnen, resultiert offenbar aus einer Forderung des Italieners in Richtung Chefdesigner Simone Resta und Berater Rory Byrne.

"Es war der 10. oder 12. Dezember, wir haben uns das Bild des Autos angeguckt und ich habe Simone und Rory gefragt: 'Was könnt ihr tun, um das Gewicht des Autos ein wenig mehr nach vorne zu bekommen?'", erklärte Arrivabene. Warum? "Weil Kimi es mag, das Auto so zu spüren und es bei Sebastian im Grunde dasselbe ist."

Die Ingenieure sagten, sie würden sechs Monate benötigen. Arrivabene wollte Änderungen in der Hälfte der Zeit. "Sie haben gesagt: 'Wir müssen Tag und Nacht arbeiten.' Ich sagte: 'Okay. Ich arbeite mit euch zusammen, Jungs.'" So einfach macht man also aus einem Mittelfeldauto einen siegfähigen Formel-1-Renner!

Ecclestone will zwei Motorentypen: Ecclestone macht den nächsten Schachzug bei seinem Kampf um ein neues Formel-1-Reglement. "Ich wollte nie zurück zu V8-Motoren, ich wollte einen Motor in der Formel 1, den man mit 10 Prozent von dem, was die Motorenhersteller ausgeben, betreiben kann", erklärte der Brite nun Motorsport.com: "Wenn die Hersteller dann entscheiden, dass das gut ist, ist es okay. Oder wenn den Teams sie ihre Antriebseinheiten zu einem realistischen Preis anbieten - auch gut."

Mit anderen Worten: Ecclestone will zwei verschiedene Antriebssysteme in der Formel 1 freigeben. "Wir haben schon früher Turbos gegen normal aspirierte Motoren gehabt. Das kann man hier auch machen", so der 84-Jährige. Für ihn steht fest: Die Motorenhersteller nutzen aktuell die Mittelfeldteams für die Finanzierung ihrer Entwicklungsprogramme aus.

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn schlägt in dieselbe Kerbe. "Ich denke nicht, dass wir benutzt werden sollten, um ihre Forschung und Entwicklung zu finanzieren, weil sie diese Motoren ja sowieso herstellen würden", so die Österreicherin: "Wir können hundertprozentig verstehen, dass ein Hersteller seine neuste Technologie vorführen muss, aber es sollte auf einem bezahlbaren Level sein" Ecclestones Vorschlag könnte deshalb eine Warnung an die Hersteller sein: Senkt die Preise, sonst nehmen wir euch die Einnahmen durch die Kundenteams weg.

Der WM-Stand im Überblick

Artikel und Videos zum Thema