Renault zufrieden - Update zu Alonso

Von Adrian Franke
Laut Briatore kann Fernando Alonso das Krankenhaus bald verlassen
© getty

Während Renault nach der holprigen Vorsaison mit den ersten Tests des neuen Jahres überaus zufrieden sein kann, hat sich Flavio Briatore zum Unfall von Fernando Alonso geäußert. Außerdem: Alain Prost über Sebastian Vettel und die Fahrervergleiche sowie Neuigkeiten zum Nürburgring.

Cookie-Einstellungen

Renault zufrieden: In der Vorsaison konnte Renault den, auch durch die Regelumstellungen bedingten, großen Rückstand auf Mercedes nie aufholen. Red Bull und Toro Rosso wurden im Laufe des Jahres zunehmend unzufrieden. Doch allem Anschein nach haben die Franzosen wieder Boden gutgemacht: Nachdem Renault bei den Tests im vergangenen Jahr in Bahrain 5,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze hatte, waren es in Spanien im Schnitt nur noch 0,9 Sekunden.

Darüber hinaus konnte das Team deutlich mehr fahren: 487 Test-Kilometer waren es pro Tag in Barcelona, dreimal so viele wie 2014. Auch die Rundenanzahl wurde entsprechend hochgeschraubt. Alle Renault-betriebenen Fahrzeuge konnten zudem eine Rennsimulation absolvieren und eine Gesamtdistanz von 3.800 Kilometern zurücklegen, wie "Motorsport-Total.com" berichtet.

Die Zuverlässigkeit des Antriebs bleibt zwar auch in den kommenden Wochen ein Thema, doch Motorenchef Remi Taffin bilanzierte: "Wir sind zufrieden mit dem ersten Test in Barcelona, wo wir in der Lage waren, alle offenen Kästchen für Red Bull und Toro Rosso abzuhaken. Also sind wir vom technischen Standpunkt aus gesehen bereit für Melbourne. Alles wurde überprüft, aber wir produzieren noch nicht das Leistungsniveau, das wir gerne hätten. Darauf werden wir uns in den letzten Testfahrten diese Woche konzentrieren."

Nürburgring zu Verlust bereit: Nach wie vor ist offen, ob es einen Großen Preis von Deutschland in dieser Saison geben wird. Zumindest haben die Betreiber des Nürburgrings jetzt aber ein klares Statement abgegeben. "Wir haben gesagt, dass uns das Rennen im Interesse der Fans und der Region so viel wert ist, dass wir einen betriebswirtschaftlich akzeptablen Verlust hinnehmen", betonte Carsten Schumacher, Geschäftsführer der Capricorn Nürburgring GmbH, gegenüber "Motorsport aktuell".

Doch je länger sich die Entscheidung hinzieht, desto schwieriger wird eine erfolgreiche Vermarktung und Schumacher fügte hinzu: "Das ist auch der Grund, weshalb wir gesagt haben, wir möchten das Veranstalterrisiko nicht tragen. Es ist gar keine Frage, dass man mit der Formel 1 als Veranstalter auch Geld verdient. Aber das Problem ist die Antrittsgebühr, und darüber muss man sprechen."

SPOX-Meinung zur Formel-1-Regeldiskussion

Auch die langfristige Prognose schätzt er eher düster ein: "Ich glaube, dass es generell keinen Sinn macht, Veranstaltungen zu organisieren, bei denen man nur Geld wechselt, aber keines verdient. Das kann sich niemand auf Dauer leisten, und das kann sich auch keine andere Rennstrecke in Deutschland leisten."

Prost schwärmt von Vettel: Alain Prost ist begeistert von Sebastian Vettel. Prost, der am Dienstag 60 Jahre alt wird, schwärmte gegenüber dem "Motorsport Magazin": "Er hat etwas Besonderes. Er hat sich im Laufe der Zeit unglaublich weiter entwickelt und große Schritte nach vorne gemacht." So habe Vettel Fahrer, die einst auf seinem Level schienen, "inzwischen weit hinter sich gelassen." Vettel sei schnell erwachsen geworden und könne Leute um ihn herum sehr gut motivieren.

"Er hat verstanden, was er für sich braucht, um das optimale Ergebnis zu erzielen", so Prost. Die Vergleiche zwischen Fahrern von früher und Fahrern von heute wies er allerdings zurück: "Es ist heute nichts mehr, wie es zu meiner aktiven Zeit war. Man muss sich nur die heutige Zuverlässigkeit der Autos anschauen, die größere Anzahl der Rennen, das neue Punktesystem mit 25 Punkten pro Sieg - wir bekamen damals neun Punkte. Wie will man da irgendwelche Zahlen vergleichen? Das macht doch alles nicht viel Sinn."

Alonso ohne Erinnerung an Unfall: Der Unfall von Fernando Alonso beim Test in Barcelona brachte sofort Verschwörungstheoretiker auf den Plan, vor allem weil McLaren auffällig stumm blieb. Mittlerweile erklärte der Rennstall den Unfall mit einer ungewöhnlich starken Windböe und auch Alonsos langjähriger F1-Begleiter Flavio Briatore meldete sich inzwischen zu Wort.

"Ich verstehe diese Gerüchte nicht. Es war einfach ein Unfall. So wie wir es gesehen haben, hat er versucht, das Auto in der Spur zu halten", berichtete Briatore bei "Radio Rai". Alonso verbrachte anschließend zwei Tage im Krankenhaus und Briatore bestätigte: "Er erinnert sich an den Vorfall nicht, aber das ist normal. Ich denke, morgen wird er das Krankenhaus verlassen können. Wichtig ist, dass die medizinischen Tests alle negativ waren."

Grand Prix in Kapstadt? Aktuell ist Afrika der einzige Kontinent, der über keine eigene Formel-1-Strecke verfügt. Wie Bernie Ecclestone bestätigte, könnte sich dies jedoch bald ändern. Die Vorbereitungen für einen Bau laufen, bereits 2016 könnte die Strecke, die durch das Cape Town Stadium führen soll, fertiggestellt sein.

Profitieren würden die Verantwortlichen dabei von den infrastrukturellen Verbesserungen, die die Fußball-WM im Jahr 2010 mit sich brachte. Im Gegenzug wird zwar auch mit Protesten der Bevölkerung gerechnet, die positiven Effekte für die Region würden laut den Verantwortlichen die Nachteile jedoch überwiegen.

Der Rennkalender 2015

Artikel und Videos zum Thema