Ausgeflippte Grüße an Kylie Minogue

Von Alexander Mey
Kylie Minogue (l.) mit ihrer Schwester Dannii beim Besuch des Australien-GP 2007
© Getty

Jetzt geht's los! Das lange Warten auf den Formel-1-Saisonstart ist vorbei, ab Freitag dröhnen die Motoren wieder. Schnell noch ein paar letzte Infos auf die Hand, dann ab auf die Rennstrecke! Das A-Z zum Auftakt in Melbourne.

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A wie Auspuff: Das große Spielfeld, an dem sich die Ingenieure vor der Saison ausgetobt haben. Lotus-Renault hat den revolutionärsten, der nicht mehr hinten sondern auf Höhe der Seitenkästen endet. Red Bull könnte den effektivsten haben, das deuteten zumindest die Tests an. McLaren hatte zwei, die beide nicht funktioniert haben, und hat nun offenbar eilig zum ersten Rennen hin die Red-Bull-Version kopiert.

B wie Bahrain: Ist ausgefallen. Am 1. Mai soll eine endgültige Entscheidung fallen, ob das Rennen im Laufe der Saison noch nachgeholt werden kann. Angesichts der schlimmen Nachrichten aus dem Wüstenstaat rechnet aber so gut wie niemand mehr mit einem Ersatztermin. Das bestätigte Mercedes-Sportchef Norbert Haug zuletzt in einer Telefonkonferenz. Ohne Bahrain stehen wie 2010 19 Rennen auf dem Programm.

C wie Chandhok, Karun: Hat durch die Hintertür doch noch einen Job gefunden. Der Inder wurde zwar bei HRT als Stammfahrer geschasst, kommt aber nun als Ersatzmann bei Lotus zum Einsatz.

D wie Diffusor: Der Doppel-Diffusor ist verboten, dafür blasen jetzt fast alle Teams ihre Auspuffgase in das Aerodynamik-Teil am hinteren unteren Ende des Autos. Trotzdem fehlt allen ein gehöriger Teil an Anpressdruck, den sie 2010 noch auf der Hinterachse zur Verfügung hatten.

E wie Ecclestone, Bernie: Der Formel-1-Boss macht Stunk. Ziel seines Angriffs: Die FIA und deren Boss Jean Todt. "Jean Todt ist ein Max für Arme", zitiert "motorsport-total.com" Ecclestone beim Vergleich mit dem früheren FIA-Boss Max Mosley. Der ist ein Freund von Ecclestone und hat offenbar sowieso immer alles besser gemacht. "Todt ist viel um die Welt gereist und hat die Dinge getan, die Max nicht oft getan hat: Babys geküsst und Hände geschüttelt. Das ist vielleicht gut für die FIA, aber wir in der Formel 1 brauchen das nicht", sagte Ecclestone. Er schloss mit Blick auf die ab 2013 geplante neue Motorenformel, die die Formel 1 nachhaltiger machen soll, mit den versöhnlichen Worten: "Die FIA ist ein Witz."

F wie Finale: Das Saisonfinale wird nach zwei Jahren in Abu Dhabi wieder nach Sao Paulo zurückkehren. In Brasilien ist das Ambiente einfach besser für WM-Partys. Irgendwie eine logische Entscheidung, schließlich ist 2010 zum ersten Mal seit 2004 der Weltmeister nicht in Sao Paulo gekürt worden.

G wie Gewicht: Neue Regel gegen den Magerwahn. Waren die Fahrer 2009 wegen KERS noch gezwungen, so mager wie möglich zu sein, um das geringe Mindestgewicht der Fahrzeuge einzuhalten, wurde nun im Zuge der Wiedereinführung des Hybridantriebs das Mindestgewicht der Autos inklusive Fahrer von 620 auf 640 Kilogramm nach oben gesetzt.

H wie Herbert, Johnny: Der ehemalige Benetton-Kollege von Michael Schumacher wird beim ersten Rennen in Melbourne als Rennkommissar dabei sein. Ein kniffliger Job, denn auf dem Stadtkurs geht fast kein Rennen ohne irgendeine Kollision über die Bühne.

I wie Indien: Am 30. Oktober ist es soweit. Indien trägt zum ersten Mal ein Formel-1-Rennen aus. Passend zu diesem großen PR-Ereignis hat sich Ecclestone mit Force India und Narain Karthikeyan sowohl ein indisches Team als auch einen indischen Fahrer geleistet. Von beiden ist in diesem Jahr leider nicht viel zu erwarten.

J wie Japan: Aufgrund der tragischen Ereignisse in Japan macht sich auch die Formel 1 ernste Gedanken. Besonders schwierig ist die Situation für den japanischen Sauber-Pilot Kamui Kobayashi. Nach einem Besuch in der Heimat ist er nach eigener Aussage sehr besorgt. Kann er sich überhaupt voll auf seinen Job konzentrieren? Die Teamvereinigung FOTA trifft sich am Freitag zu einer außerordentlichen Sitzung und diskutiert über den für den 9. Oktober geplanten Japan-GP. Möglich, dass es noch eine zweite Absage gibt.

K wie Kinky Kylie: Schöne Grüße von Sebastian Vettel an Kylie Minogue. Der Weltmeister gibt seinen Autos ja gerne Frauennamen. Gerne auch mit schlüpfrigem Zusatz. So kam es nun, dass seine Nummer eins den Namen Kinky Kylie, also frei übersetzt ausgeflippte Kylie, erhielt. Viel Spaß damit!

L wie Live-Ticker: Kaum zu glauben, aber wahr, den gibt es bei SPOX auch in dieser Saison wieder. Und zwar zu Freitagstrainings, Qualifying und Rennen. Los geht es am Freitag um 6.30 Uhr mit der zweiten Session aus Melbourne. Zur ersten um 2.30 Uhr schlafen wir noch.

M wie Miss Universe Australia: Sie heißt Rachael Finch und gewann 2009 den Titel. Seitdem verdient sie als Model und im TV ihr Geld. Als entsprechend gerne genommenes Werbegesicht durfte sie vor dem Australien-GP gemeinsam mit Lewis Hamilton durch Melbournes Innenstadt joggen. Auch der normale Fan durfte mitmachen - sofern er mithalten konnte.

N wie Nummer 1: Vettel hat sie auf dem Auto und will sie nie wieder hergeben. Er ist erst der zweite Deutsche, der mit dieser Nummer auf dem Auto unterwegs sein darf. Dreimal dürfen Sie raten, wer der erste war.

O wie Odyssee: Die hätte um ein Haar Rubens Barrichello absolvieren müssen, um nach Melbourne zu kommen. Laut "auto, motor und sport" war der Flughafen von Buenos Aires gesperrt und Barrichello konnte mit seinem Privatjet nicht weiterfliegen. Um rechtzeitig zum Rennen zu kommen, wollte er schon mit einer Fähre nach Uruguay übersetzen und von dort aus weiterfliegen. Zum Glück wurde ihm aber auf dem Weg zum Taxi noch mitgeteilt, dass der Flughafen am nächsten Tag wieder geöffnet wird.

P wie Prozenthürde: Schöne Grüße an HRT. Wenn es dumm läuft, dann werden sie ohne einen einzigen Testkilometer noch nicht einmal am ersten Rennen teilnehmen. Es gibt nämlich in der ersten Quali-Runde wieder die gute alte 107-Prozent-Regel. Wer mehr als 7 Prozent langsamer ist als die Bestzeit, ist raus. Basta!

Q wie Quick Nick: Nick Heidfeld hat die Chance seines Lebens. Wie die Jungfrau zum Kind kam er zu seinem Lotus-Renault-Cockpit und kann nun vielleicht sogar aufs Podium fahren. Viel Glück dabei!

R wie Reifen: Sie sind neu, sie sind bunt und sie werden für spektakuläre Rennen sorgen. Pirelli macht die Königsklasse wahrscheinlich turbulent. Hier gibt es alle Infos zu den neuen Reifen.

S wie Schumacher: Über Michael Schumachers sportliche Saisonziele ist in den Fahrerduellen und der Vorschau auf das Wochenende schon alles gesagt. Bleibt noch eine interessante Randbemerkung: Schumacher verriet dem "Stern", dass er bis zu 30 Mal im Jahr sein Blut untersuchen lässt, um frühzeitig irgendwelchen Gebrechen auf die Spur zu kommen. Paranoia oder professionelles Training? Entscheiden Sie selbst...

T wie Terminprobleme: Die wird es in den kommenden Jahren im Rennkalender geben. Wenn Russland und die USA in den Kalender kommen, droht unter anderem auch Melbourne das Aus. Ecclestone ist kein großer Fan des Australien-GP, weil die Sendezeiten in Europa schlecht sind. Dafür lieben es die Fahrer dort umso mehr. Das gibt bestimmt Ärger.

U wie Unfälle: Das ist mal ein bescheidenes Saisonziel. Heidfelds Teamkollege Witali Petrow hat sich für 2011 vorgenommen, "weniger Fehler zu machen". Zu viel Kleinholz war sein Problem, daran will er arbeiten. Klingt ehrlich gesagt nicht nach einer riesigen Bedrohung für Quick Nick. Aber abwarten.

V wie Verbot: Das Stallorder-Verbot, das 2010 in Hockenheim für so viel Aufsehen sorgte, ist zur neuen Saison aufgeweicht worden. Sie ist nicht mehr explizit verboten, kann aber in besonders krassen Fällen immer noch bestraft werden. Was auch immer das heißen soll...

W wie Wolle: Sebastian Vettel ist und bleibt ein bodenständiger Kerl. Wer es ihm nach dem Gewinn des WM-Titels nicht glauben wollte, durfte sich bei einem PR-Termin in Australien davon überzeugen. Vettel schaute auf einer Farm vorbei und scherte mit den eigenen Händen ein Schaf.

X wie X-Box: Wie an der Konsole müssen sich die Fahrer fühlen, wenn sie ihr Lenkrad betrachten. Dort gab es schon im vergangenen Jahr Knöpfe ohne Ende, jetzt kommen auch noch KERS-Button und verstellbarer Heckflügel dazu. Einige Piloten befürchten, zu sehr abgelenkt zu sein. Laut "auto, motor und sport" umgehen Ferrari, Mercedes und McLaren das Problem dadurch, dass die Fahrer den Flügel per Pedal bedienen.

Y wie Yamamoto, Sakon: Wie Chandhok hat auch er in letzter Sekunde noch einen Job bekommen. Er wird bei Virgin als Ersatzfahrer Timo Glock und Jerome d'Ambrosio unterstützen.

Z wie Zapfenstreich: Ein schönes Schlusswort, das dazu auch noch etwas mit der Formel 1 zu tun hat. Die hat nämlich für die Ingenieure und Mechaniker an Rennwochenenden einen Zapfenstreich eingeführt. Damit nicht mehr sämtliche Nächte durchgearbeitet wird, gibt es eine Zeitspanne von sechs Stunden, in denen nicht an der Box gewerkelt werden darf. In diesem Sinne: Gute Nacht!

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