DEL: München ringt Underdog nieder - auch Berlin, Mannheim und Nürnberg im Halbfinale

SID
Die Münchner wollen auch in dieser Saison die Trophäe wieder in die Höhe strecken.
© getty

Meister Red Bull München, die Eisbären Berlin, die Adler Mannheim und die Nürnberg Ice Tigers haben das DEL-Halbfinale erreicht. München hatte dabei mehr Mühe als erwartet.

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Nach dem Sprung ins Halbfinale war Durchschnaufen angesagt bei Red Bull München. Der Weg zum dritten Titel in Serie ist steil für den deutschen Eishockeymeister, das hat schon die Viertelfinalserie gegen den krassen Außenseiter Fischtown Pinguins aus Bremerhaven gezeigt. "Das war intensiv, kein Zweifel", sagte Münchens Trainer Don Jackson nach dem entscheidenden 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) am Freitagabend.

Olympia-Helden glänzen bei München

Mit 4:1 hat seine Mannschaft, der Hauptrundensieger und haushohe Favorit, auch diese Play-off-Serie für sich entschieden und stand bereits nach dem fünften Spiel in der Vorschlussrunde. Genauso wie Halbfinalgegner Adler Mannheim und die Eisbären Berlin, die auf die Ice Tigers Nürnberg treffen.

Verlassen konnte sich Titelverteidiger München vor allem auf seine Olympia-Helden. Frank Mauer, der Zaubertor-Schütze im Halbfinale von Pyeongchang gegen Kanada, traf im Viertelfinale gleich sechsmal. Dominik Kahun, der angeblich vor dem Wechsel zu den Chicago Blackhawks in der NHL steht, bereitete sechs Tore vor. Auch Verteidiger Yannic Seidenberg glänzte.

Dennoch war es für die Münchner ein hartes Stück Arbeit. "Man muss das anerkennen", sagte Stürmer Jason Jaffray, "Bremerhaven hat aus jedem Spiel ein enges Spiel gemacht. Sie waren hart und unangenehm, am Ende hatten wir aber mehr Munition." Nach einer Heimniederlage zum Auftakt überzeugte der Meister auch in den folgenden Duellen meist nur über ein Drittel.

Berlin ringt Wolfsburg nieder

Die Spielstärke aus der Hauptrunde zeigte München dabei selten, den Serien-Erfolg brachte eher der längere Atem: Dank des tiefen Kaders rang Jacksons Team den aggressiven Gegner meist im Schlussdrittel nieder. "Die Bremerhavener spielen extrem hartes Forechecking, aber das kostet eben Kraft", sagte Kapitän Michael Wolf.

Wie 2016 und 2017 winkt nun die Finalserie, der Gegner der vergangenen beiden Jahre ist seit Freitag dagegen aus dem Rennen. Vizemeister Grizzlys Wolfsburg scheiterte am Titel-Mitfavoriten Berlin. Das Team aus der Hauptstadt gewann das nervenaufreibende letzte Duell mit 7:6 (1:2, 3:1, 2:3, 1:0) nach Verlängerung, in der Serie hieß es am Ende 4:1.

Zweimal hatte Berlin am Freitag eine Führung wieder aus der Hand gegeben, "es war ein harter Kampf", sagte Trainer Uwe Krupp: "Wolfsburg hat Charakter. Die waren sehr gefährlich, ich bin stolz auf meine Jungs." Herausragend in der Serie: Silber-Held Marcel Noebels mit vier Toren und einer Plus-Minus-Bilanz von +8.

Nürnberg sichert sich letzten Halbfinal-Platz

Bei den Grizzlys endete mit dem Viertelfinal-Aus die Ära von Erfolgstrainer Pavel Gross. Der 49-Jährige war seit 2010 Chefcoach in Wolfsburg, zur neuen Saison wechselt er nach Mannheim. Und sein künftiger Klub darf weiterhin auf den ersten Meistertitel seit 2015 hoffen. Die Adler schlugen den ERC Ingolstadt mit 4:3 (2:0, 2:2, 0:1) und entschieden ihre Viertelfinalserie ebenfalls mit 4:1 für sich - mit einem starken Torhüter Dennis Endras.

Als viertes Team sicherte sich Nürnberg am Sonntag den letzten Platz im Halbfinale. Die Franken setzten sich bei den Kölner Haien mit 5:1 (1:0, 3:1, 1:0) durch und entschieden nach dem sechsten Spiel die best-of-seven-Serie mit 4:2 für sich. Somit bekommt es Hauptrundenprimus München mit dem am schwächsten platzierten Teilnehmer, Mannheim, zu tun und behält beim ersten Spiel das Heimrecht. Die erste Partie der anderen Begegnung findet beim Hauptrundenzweiten in Berlin statt.

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