Erster Sieg für DEB-Coach Sturm

SID
Die Titelverteidigung beim Deutschland-Cup ist für Marco Sturm noch möglich
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Auf das missglückte Debüt von Marco Sturm folgte ein Glanzauftritt. Nicht einmal 24 Stunden nach der Niederlage gegen die Schweiz hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ihrem neuen Bundestrainer den ersten Sieg geschenkt.

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Beim nahezu durchweg überzeugenden 4:2 (2:0, 2:0, 0:2) gegen die Slowakei ragte Philip Gogulla mit einem Doppelpack heraus.

Auch dank der Tore des Kölners erhielt sich die Auswahl des DEB die Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung beim Deutschland-Cup. Am Sonntag könnte das DEB-Team mit einem Erfolg gegen die USA zum insgesamt siebten Mal das Heimturnier für sich entscheiden, muss aber auf einen vorherigen Ausrutscher der Schweiz gegen die Slowaken hoffen.

DEB erwischt Traumstart

Vor 4739 Zuschauern im Augsburger Curt-Frenzel-Eisstadion startete Sturms Team furios. Schon nach 53 Sekunden erzielte der Iserlohner Brooks Macek die Führung. Für den Deutsch-Kanadier war es das erste Länderspieltor im zweiten Einsatz. In der 14. Minute erhöhte der Nürnberger Yasin Ehliz in Überzahl, als er einen Schlagschuss von Stephan Daschner unhaltbar abfälschte.

Gogulla (25., 28.) gelangen im Mitteldrittel bereits seine Tore zwei und drei in der jungen Ära Sturm, der 28-Jährige hatte auch am Freitag bei der Premiere des früheren NHL-Stars gegen die Schweiz (2:3) getroffen. Der Sieg gegen den enttäuschenden Weltmeister von 2002, für den Martin Bakos (42.) und Martin Reway (58.) verkürzten, hätte noch höher ausfallen können. Dominik Kahun und Gogulla, dessen Angriffsreihe mit Macek und Russland-Legionär Felix Schütz nicht zu bremsen war, hatten jedoch mit Pfostenschüssen Pech.

Nach der wechselhaften Leistung gegen die Eidgenossen hatte Sturm mehr Konstanz gefordert. "Wichtig ist für mich, dass wir unser Spiel von Anfang bis zum Ende durchziehen. Wir müssen die Emotionen hochhalten", sagte er. Seine Mannschaft hielt sich daran und der Blitzstart durch Macek schien ihr zusätzlich Flügel zu verleihen.

Sturm ändert Aufstellung

Im Tor hatte Sturm wiederum auf den Mannheimer Dennis Endras gesetzt und darüber hinaus vier neue Spieler gebracht, unter anderem den erfahrenen Kai Hospelt. Eine Pause bekamen die Hamburger Marcel Müller, Jerome Flaake und David Wolf. Endras dankte das Vertrauen mit einer soliden Leistung.

Im Duell mit der Schweiz hatte das DEB-Team auch stark angefangen, war aber dann im zweiten Drittel aus der Spur geraten. "Wir waren einfach zu passiv und haben die Beine nicht mehr bewegt. Die Schweizer haben das gnadenlos ausgenutzt", urteilte Sturm. "Der Trainer hat die Fehler klipp und klar angesprochen", sagte Kapitän Patrick Reimer. Gegen die Slowaken waren prompt deutlich weniger zu sehen.

In den lediglich drei Trainingseinheiten vor Turnierstart hatte Sturm "natürlich viel versucht", wie er sagte. Es seien "sehr viele Informationen für die Spieler" gewesen. Erste Erkenntnisse hat der frühere Torjäger aber schon gewonnen. "Man sieht, wer in der Lage ist, das Tempo zu gehen und das System einzuhalten", sagte Sturm nach dem Schweiz-Spiel, und fand auch die Einstellung positiv: "Die Jungs waren heiß, wir sind wirklich als eine Einheit aufgetreten."

Gogulla registrierte bereits die erhoffte Aufbruchstimmung. "Wir spüren den extra Schuss positive Energie", sagte er. Davon war gegen die Slowakei noch mehr zu sehen.

USA siegen gegen Schweiz

Die Auswahl der USA hat ebenfalls gute Chancen auf den Turniersieg beim 26. Deutschland-Cup in Augsburg. Die Amerikaner gewannen gegen die Schweiz mit 5:4 (0:0, 1:3, 3:1, 1:0) nach Verlängerung auch ihr zweites Spiel beim Vier-Nationen-Vergleich.

Am Freitag hatten sich die US-Boys bereits gegen die Slowakei (1:0) durchgesetzt. Mit einem Erfolg in der abschließenden Partie am Sonntag gegen die deutsche Nationalmannschaft kann der WM-Dritte alles perfekt machen.

Die Schweizer sahen nach drei Toren im zweiten Drittel wie der sichere Sieger aus. Den Gegentreffer von Jim Slater (25.) hatte Luca Cunti (26.) nur eine Minute später gekontert. Gregory Hofmann (34., 43./Penalty) und Lino Martschini (35.) sorgten danach für scheinbar klare Verhältnisse zu Gunsten der Eidgenossen.

Adam Burish (44.), Ben Hanowski und Casey Wellman (beide 53.) schafften aber mit ihren Treffern noch den Ausgleich in einem furiosen Schlussabschnitt der USA. Chad Billins (63.) krönte in der Verlängerung die Aufholjagd.

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