Warum diese Medaille Kirchis schönste ist

Von APA
Michaela Kirchgasser darf sich über einen Rekord freuen
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Michaela Kirchgasser gelang mit der Bronzemedaille in der WM-Konbination eine historische Leistung. Nicht nur deswegen war die Freude bei der Salzburgerin riesengroß. Schon vor dem Start hatte Michaela Kirchgasser klar gemacht, dass aufgrund ihrer Gesundheitsprobleme WM-Edelmetall in St. Moritz alles toppen würde. Ein Wermutstropfen bleibt dennoch.

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Christl Cranz, Anne-Marie Moser-Pröll, Anja Pärson, Nicole Hosp und Renate Götschl. Diese fünf Damen waren bisher die einzigen Skifahrerinnen, die bei fünf verschiedenen Weltmeisterschaften zumindest eine Medaille holten. Mit Michaela Kirchgasser gehört nun eine sechste Lady zu diesem erlauchten Kreis. Dank ihrer Bronzemedaille in der Kombination stellte sie den Rekord ein.

Die dreifache Team-Weltmeisterin holte damit ihre dritte Einzelmedaille. Einziger Wermutstropfen: Wegen der Knieprobleme "wackelt" ihr Start im Teambewerb. Kirchgasser ist dort mit drei Goldenen und einer Silbermedaille die erfolgreichste Starterin überhaupt und gilt als "Miss Teambewerb". "Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe ihn noch gar nicht trainiert. Meine Zwickmühle ist, wenn ich dort starte, kann es sein, dass ich dann eventuell nicht im Riesentorlauf oder Slalom fahren kann", erklärte die Salzburgerin ihr Dilemma. "Das wird eine sehr schwere Entscheidung, weil mit der Bewerb sehr viel wert ist."

16 Weltcup-Saisonen

Vorerst überwog aber die Freude über Kombi-Bronze und die Slalom-Bestzeit. "Jetzt habe ich weniger Druck. Ich habe meine Medaille gemacht und kann jetzt cooler drauflos fahren und um eine Spur mehr riskieren. Ich bin jetzt gefährlich", sagte Kirchgasser lachend.

Kirchgasser ist mit ihren 31 Jahren und 16 Weltcup-Saisonen die "Mutter der Kompanie" im jungen ÖSV-Damenteam. Allerdings schlägt sich die stets fröhliche und sehr offene Leitfigur seit Jahren mit massiven Knieproblemen herum. Vergangenen Jänner etwa war es so schlimm, dass sie auf den Heimslalom in Flachau verzichten musste. "Es ist kein Spitzensportprädikat, wenn dein Knie explodiert."

"Man muss nicht alles breittreten"

Es sei ein Moment gewesen, an dem sie daran gedacht hatte, alles hinzuschmeißen, erzählte Kirchgasser nun auch in St. Moritz. Dies hatte sie unter anderem auch mit Ehemann Sebastian und Teamkollegin Anna Veith diskutiert. "Sie haben alle gesagt, dass es legitim ist, wenn ich so denke."

Es habe viele in der Öffentlichkeit nicht bekannte Vorfälle gegeben. "Man muss ja nicht alles breit treten", so Kirchgasser. "Wenn man am Start steht, hat man hundert Prozent zu geben. Es sind viele da oben, bei denen es zwickt."

Sie richtete sich die Skikrone

Die WM sei damals jedenfalls echt in Gefahr gewesen. "Aber es wäre unfair gegenüber allen meinen Betreuen gewesen, die sich den Hintern aufreißen. Ich bin also froh, diese weise Entscheidung getroffen haben", erzählte die Rennläuferin. "Ich habe wieder mal weitergekämpft. Ich bin wieder aufgestanden, habe meine Skihaube, Skikrone gerichtet und bin weiter gefahren."

Letztlich habe es vor allem drei Tage Geduld gebraucht, um nicht die Emotionen durchgehen zu lassen. Das Ziel, zur WM zu kommen, habe sie dank zahlreicher Behandlungen und täglicher Therapien geschafft. "Ich habe alles gemacht, was helfen kann. Deshalb wiegt diese Medaille um einiges schwerer als die anderen."

"Das Knie diktiert"

Sie müsse sich jetzt weiter fokussieren und dürfe nicht übertreiben, dachte Kirchgasser schon bis zu den zwei Weltcup-Kombis unmittelbar nach der WM. "Da geht es auch um die Kugel." Sollte es sich nicht ausgehen, die Saison zu Ende zu fahren, dann sei das eben so. "Das Knie diktiert!"

Das Warten im WM-Ziel sei wieder einmal "grausig" gewesen, gab Kirchgasser zu. Als sowohl die zeitplatzierte Favoritin Ilka Stuhec, als auch die führende Sofia Goggia im Slalom scheiterten, brachen auch bei der Filzmooserin alle Dämme.

Feiern mit Schweizerinnen ist "cool"

"Normal bin ich ja eine sehr faire Sportlerin. Aber da habe ich eine echten Luftsprung gemacht", gab sie zu. "Ich hatte schon gefürchtet, es geht sich wieder mal nicht aus, und ich muss mir erneut in den Allerwertesten beißen."

Mi zwei Schweizerinnen zu feiern, sei cool gewesen. "Zuerst habe ich gedacht, man könnte ihnen die Party vermiesen. Aber es ist viel schöner, gemeinsam zu feiern."

Ob sie nach diesem Winter ihrer Karriere beendet oder vielleicht sogar vorzeitig, darüber wolle sie sich im Moment nicht den Kopf zerbrechen, betonte Kirchgasser. "Ich bin mitten in der Saison. Der richtige Moment wird kommen, um das bekannt zu geben."

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