Neo-Rapid-Coach Zoran Barisic: "Rapid-Trikot ist schwerer als jedes andere in Österreich"

Von SPOX Österreich
Zoran Barisic
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Am Sonntag beendete der SK Rapid offiziell die Zusammenarbeit mit Trainer Ferdinand Feldhofer. Interimstrainer Zoran Barisic erklärt nun, wie er die schwere Aufgabe angehen will.

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Die 0:1-Niederlage bei der SV Ried war für Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer eine Pleite zu viel. Am Sonntag vermeldet der SK Rapid die Entlassung des Cheftrainers.

Der 42-Jährige betreute Rapid über 40 Spiele lang, von denen er nur 17 gewinnen konnte. Feldhofer verabschiedete sich bereits nach der Partie von seinen Spielern, interimistisch wird nun Geschäftsführer Sport Zoran Barisic bis Winter mit dem verbleibenden Trainerteam um Thomas Hickersberger und Jürgen Macho übernehmen. Zumindest in Wattens wird auch Sportkoordinator Steffen Hofmann unterstützen.

Direkt nach der Niederlage in Ried suchte Barisic das Gespräch mit Feldhofer und teilte ihm die Entscheidung mit. Dabei bedankte er sich auch für Feldhofers „Engagement und Leidenschaft“. Als Grund für die Entlassung führt Barisic bei Sky die „Ergebnisse dieser Saison“ an. Die Hütteldorfer liegen auf dem siebten Tabellenplatz, lediglich vier Punkte vor Schlusslicht TSV Hartberg.

Zoran Barisic: "Feldhofer ohne Frage ein guter Trainer"

„Dass Ferdinand Feldhofer ein guter Trainer ist, steht außer Frage. Wenn man sich die Spiele im Detail anschaut, dann sind die meisten Spiele immer sehr knapp ausgegangen. Wir haben Spiele verloren, wo wir hier und da Chancen vergeben haben, den Rückstand dadurch nicht aufholen konnten oder Chancen vergeben haben, wo wir nicht in Führung gegangen sind. Es war definitiv nicht das Glück auf unserer Seite“, so Barisic.

Barisic weiter: „Wir wissen ja auch, wie es in unserem Verein zurzeit zugeht. Das macht es natürlich nicht einfacher. Man versucht es wegzuhalten und unternimmt alles, damit man sich nur auf das Fußballspiel konzentrieren kann, aber es ist zu erkennen, dass nicht unbedingt um den Verein und in dem Verein viel positive Energie vorhanden ist. Deshalb ist es auch wichtig für uns einen anderen Ansatz jetzt herzunehmen, um vielleicht Veränderungen vorzunehmen, damit wir wieder in die Erfolgsspur zurückkommen.“

Auf die Frage, wann mit der Trainersuche angefangen wird, wiegelt Barisic ab. Man würde sich jetzt auf die Arbeit mit der Mannschaft konzentrieren. „Im Hintergrund habe ich ja noch immer einen anderen Job. Es ist alles andere als einfach beide Funktionen auf einmal zu bewältigen. Ich habe aber sehr gute Kollegen und ein sehr gutes Trainerteam und ein sehr gut funktionierendes Team hinter dem Team, dem ich sehr vertraue. Wir werden alle Kräfte bündeln. Wir werden zusammenstehen. Wir werden an einem Strang ziehen, um wieder den Spaß zu haben, den du im Fußballspiel brauchst. Es geht ja immer noch um Fußball. Wir werden unsere Ressourcen dahingehend bestmöglich nutzen, damit wir wieder Spaß machen“, so Barisic.

Zoran Barisic: "Versuchen Spieler die Last zu nehmen"

Zeit für dramatische Veränderungen bleiben Barisic nicht. Am Dienstag geht es um 18:00 Uhr bereits im ÖFB-Cup-Achtelfinale bei WSG Tirol weiter. Die einzig reelle Chance auf einen Titel in der laufenden Saison. „Was das Technische und Taktische betrifft, bin ich der Meinung, dass die Spieler heutzutage schon sehr gut geschult sind und gewisse Dinge schnell umsetzen können. Wir sollten in erster Linie mal einen anderen Ansatz finden, um in den Kopf der Spieler reinzukommen. Damit wir sie von eventuellen Lasten befreien. Wir wissen, dass das Rapid Trikot schwerer als jedes andere Trikot in Österreich ist. In unserer momentanen Situation kann es sein, dass es noch schwerer ist. Ich werde versuchen diese Last mal von den Schultern der Spieler zu nehmen, damit sie befreit und locker aufspielen können.“

Dass es bereits erste Gerüchte um ein mögliches Engagement von Austria-Meistercoach Peter Stöger gibt, verwundert nicht. Ein Thema, das Barisic mit Scherzen vom Tisch wischt: „Ich werde mal den Peter Stöger anrufen und fragen, ob er Zeit hat Trainer bei uns zu werden. Spaß beiseite, wir haben einfach viel zu tun und im Hintergrund wird sehr viel getan. Schlussendlich ist es aber mal wichtig, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Was die Zukunft betrifft, wird man eh sehen, wie es dann weitergeht. Es wird jetzt mal ein neues Präsidium bestellt werden, die werden die Positionen dann so besetzen, wie sie es für richtig halten, um eben auch neue Wege zu gehen. Bis dahin gilt es sich nur auf die Gegenwart zu konzentrieren und die bestmögliche Leistung abzurufen, damit wir erfolgreich und gut Fußball spielen.“