Österreich steigt nach Niederlage gegen Kroatien in der Nations League ab - Ralf Rangnick gibt Fehler zu

Von SID/SPOX Österreich
niederlage-kro-aut-1200
© getty

Teamchef Ralf Rangnick ist mit der österreichischen Nationalmannschaft in der Nations League aus der A-Klasse abgestiegen. Das einstige Red-Bull-Mastermind sah zum Abschluss eine 1:3 (1:1)-Niederlage gegen Vize-Weltmeister Kroatien, die den letzten Platz in der Gruppe A1 besiegelte.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Kroaten zogen als Tabellenführer in die Endrunde im Juni ein. Dänemark musste sich trotz des 2:0 (2:0) gegen Weltmeister und Titelverteidiger Frankreich mit Rang zwei begnügen.

Im Hinspiel am 3. Juni hatte Rangnick sein Österreich-Engagement noch mit einem 3:0-Erfolg in Kroatien begonnen. Seitdem gab es jedoch keinen Sieg mehr - und jetzt die Rückkehr in die B-Liga. Fünf Spiele ist das österreichische Nationalteam ohne Sieg - der schwächste Lauf seit 2011. Rangnick konnte gar nur eines aus seinen ersten sechs Spielen gewinnen - so schwach bilanzierte nur Karel Brückner 2008/2009.

Kapitän Luka Modric brachte die Kroaten vor 42.000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion in Wien früh in Führung (6.). Doch nur drei Minuten später glich der Hoffenheimer Christoph Baumgartner per Kopf aus. Der Torschütze (24.) vergab vor der Pause ebenso wie Rekordnationalspieler Marko Arnautovic (45.), der mit seiner 104. Partie an Andreas Herzog vorbeizog, eine hochkarätige Chance zur österreichischen Führung.

Sprach nach einer Stunde Spielzeit nur sehr wenig für einen kroatischen Sieg und schon gar nicht für einen letztlich so ungefährdeten. Aber Österreich nutzte seine Chancen nicht, war dann nach den Wechseln unsortiert und ging mit dem 1:2 durch Marko Livaja (69.) sofort zu Boden, ein echter Wirkungstreffer.

Rangnick gibt Fehler zu: "Würde ich nicht mehr so machen"

Augenblicke später war dann auch schon mit dem 1:3 von Dejan Lovren (72.) der Deckel drauf, beides übrigens Kopfbälle nach Flanken auf den zweiten Pfosten. "Insgesamt extrem schade, weil wir über 60 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht haben und auch was die Torchancen angeht, das Spiel für uns entscheiden hätten können", ärgerte sich Rangnick nach Schlusspfiff. Bis zur 70. Minute sei man die bessere Mannschaft mit den größeren Chancen gewesen, aber "so große Topchancen darf man auf diesem Niveau nicht vergeben".

Zudem gesteht sich Rangnick offen Fehler ein: "Im Rückblick sind wir mit diesen Wechseln vielleicht zu früh All In gegangen. Poschi hatte Gelb. Wir wollten frisches Blut bringen, wollten beide Flügel doppelt besetzen. Aber danach haben wir mehr Lücken gehabt, waren nicht mehr so kompakt wie vorher. Hinterher ist man immer schlauer, das würde ich jetzt nicht mehr so machen. Weil ich fand, dass wir zu diesem Zeitpunkt mit der Dreierkette grundsätzlich gut gestanden sind."

Rangnick hadert: "War deutlich mehr drin"

"Inklusive diesem Spiel haben wir von sechs Spielen vier gute gemacht und diese über weite Strecken kontrolliert. Die zwei Auswärtsspiele in Dänemark und Frankreich haben wir nicht so gut gespielt und verdientermaßen verloren. In den anderen Spielen haben wir leider nur vier Punkte geholt. Dass da deutlich mehr drin war, wissen wir", analysiert Rangnick seinen Start in seine Teamchefkarriere.

Im Parken in Kopenhagen nutzte Kasper Dolberg einen Stellungsfehler des Bayern-Verteidigers Dayot Upamecano zum 1:0 für die Gastgeber (34.). Andreas Skov Olsen erhöhte (39.) noch vor der Pause. Nach Wiederbeginn scheiterte Superstar Kylian Mbappe gleich mit drei Großchancen.

Dänemark und Frankreich treffen auch bei der WM in Katar in zwei Monaten in der Vorrunde aufeinander. Bis dahin wartet vor allem auf Trainer Didier Deschamps mit dem Titelverteidiger noch viel Arbeit.