"Für Andi wäre ein Wechsel natürlich spannend"

"Für Andi wäre ein Wechsel spannend"
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Altach-Geschäftsführer Georg Zellhofer spricht bei SPOX über die Rapid-Gerüchte um Andreas Lukse und die Zukunft seiner Schlüsselspieler Nikola Dovedan und Dimitri Oberlin.

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Während sich die österreichische Fußballgesellschaft intensiv mit Themen wie der veritablen Rapid-Krise und Sturms Tabellenführung auseinandersetzt, marschiert der SCR Altach relativ unbeirrt im Spitzenfeld weiter. Punktgleich mit den Grazern liegt Altach auf Rang zwei der Tabelle. Und das ziemlich unter dem Radar der Öffentlichkeit. Auch der Abgang von Damir Canadi änderte daran vorerst recht wenig. Vier Punkte wurden aus den beiden Spielen nach seinem Abschied geholt. Der von vielen prognostizierte Einbruch blieb vorerst aus.

"Für das Trainerteam, das nach Damirs Abschied noch enger zusammengerückt ist, waren die Erfolge auf jeden Fall sehr wichtig", sagt Geschäftsführer Georg Zellhofer im Gespräch mit SPOX. Fast etwas wehmütig klingt sein Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit: "Die großen Vereine in Österreich polarisieren mehr - völlig unabhängig davon, ob es bei ihnen sportlich gut oder schlecht läuft. Manchmal würden wir uns schon wünschen, dass das, was wir hier in Altach leisten, mehr wahrgenommen wird. Auch in Vorarlberg."

Bleiben Dovedan und Oberlin?

In Altachs Erfolgsstory hätte sich Zellhofer ein eigenes Kapitel verdient. Alleine für die unaufgeregte Einkaufspolitik des Geschäftsführer Sports. Die Glücksgriffe des Sommers: Nikola Dovedan, Nicolas Moumi Ngamaleu und Dimitri Oberlin. Bei der LASK-Leihgabe Dovedan verhandelte Zellhofer in weiser Voraussicht eine Kaufoption in den Deal. Zehn Scorerpunkte lieferte der 22-Jährige bereits. "Dank der Kaufoption haben wir bei ihm kein Problem", sagt Zellhofer. Der Offensivspieler dürfte also bleiben.

Weniger gut sind die Vorzeichen freilich bei Topscorer Oberlin. Die Leihgabe von Red Bull Salzburg ist mit neun Toren ein ernster Kandidat für die Torjägerkrone. "Es war schon toll, dass wir ihn überhaupt bekommen haben. Da war ganz viel Überzeugungsarbeit notwendig. Wir mussten lange um ihn kämpfen", sagt Zellhofer. "Er hatte auch andere Angebote, zum Beispiel aus Leipzig. Schlussendlich zählt aber der Wille des Spielers. Auch Red Bull zwingt seine Spieler zu nichts. Die geschützte Werkstätte Altach ist sicher gut für Oberlins Entwicklung." Nachsatz: "Ich würde nicht ausschließen, dass er auch nächste Saison bei uns spielt. Aber bis dahin ist noch viel Zeit."

"Für Andi wäre ein Wechsel spannend"

Vier Spiele hat Altach jetzt noch vor der Brust, dann wartet die lange Winterpause. Dann geht das Ringen um die eigenen Schlüsselspieler in die Hochphase. Am Wochenende wurde Tormann Andreas Lukse vom TV-Sender Sky mit einem potenziellen Wechsel zu Rapid Wien in Verbindung gebracht. Ein für Zellhofer suboptimales Detail: Der 29-Jährige verfügt über eine Ausstiegsklausel. Darauf angesprochen, gibt sich Zellhofer aber entspannt. "Wenn du vorne dabei bist, werden deine Spieler für andere Klubs interessant. Das ist ganz normal. Für einen Klub wie Altach ist es schwer genug, seine Spieler zu halten", sagt der 56-Jährige. "Für Andi wäre ein Wechsel zu einem Großklub natürlich spannend, auch in Hinblick auf das Nationalteam."

Für Altach würde das Leben auch nach einem Lukse-Verkauf weitergehen. "Es ist nun mal so, dass wir von Transfererlösen leben. Sollte es zu einem Wechsel kommen, würden wir die Lücke wieder schließen. Zudem haben wir mit Martin Kobras einen ausgezeichneten Zweiergoalie, der Andi im Training sehr fordert. Ich sehe dieser Angelegenheit sehr gelassen entgegen", so Zellhofer. Nachsatz: "Ich habe den Eindruck, dass sich Andi mit seiner Familie hier sehr wohl fühlt." Viel pressierender ist für Zellhofer momentan die Trainersuche. Und selbst da entschleunigt der Niederösterreicher. "Wir machen uns bei der Trainersuche keinen Druck und werden sicher keinen Schnellschuss machen." Die Ergebnisse der letzten beiden Spiele geben ihm recht.