Wer beim Feiern den Takt angibt

Von APA
ÖFB-Damen
© GEPA

Österreichs Fußball-Frauen-Nationalteam hat das Out im Halbfinale bei der EM in den Niederlanden weggesteckt und am Freitag ausgiebig das historische Abschneiden beim Turnier-Debüt gefeiert. Die Chartermaschine von Rotterdam nach Wien wurde zum Partyflieger umfunktioniert, die Discokugel, die schon während des Turniers mehrmals gute Dienste geleistet hatte, war über den Wolken in Betrieb.

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Lautstark sangen die besonders gut gelaunte Verena Aschauer und Co. den Mallorca-Schlager von Lorenz Büffel "Johnny Däpp", der in den Niederlanden zum Teamsong geworden war, "Holland ist nur einmal im Jahr" und weitere Hits. Von Enttäuschung nach dem bitteren Ausscheiden im Elfmeterschießen gegen Dänemark am Donnerstagabend war nur noch vereinzelt etwas zu sehen.

Gratulationen von der Politprominenz

"Man hat natürlich die Niederlage noch im Hinterkopf, es überwiegt aber einfach die Freude über das tolle Turnier", schilderte Torfrau Manuela Zinsberger. Nach der Landung wurden die ÖFB-Spielerinnen von heimischer Politprominenz bereits am Rollfeld empfangen. Bundeskanzler Christian Kern, Vizekanzler Wolfgang Brandstetter, Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner und Sportminister Hans Peter Doskozil überbrachten dem Team nicht nur Glückwünsche, sondern auch einen Teller als Geschenk.

"Sie haben uns gratuliert und sich bedankt dafür, dass wir mit unseren guten Leistungen auch die Bevölkerung begeistert haben", gab ÖFB-Rekordtorschützin Nina Burger Einblick. Auf dem Weg in die Gepäckshalle wurde lautstark weitergefeiert, getanzt und gesungen. Das auch einige Zeit später in der Ankunftshalle, in der mehr als 100 Fans auf den EM-Dritten gewartet hatten. Zahlreiche Selfie- und Autogrammwünsche wurden gerne erfüllt. Zwischendurch wurde die Polonaise getanzt, Unbeteiligte staunten nicht schlecht.

"Wahnsinn, welchen Hype wir ausgelöst haben"

"Es ist ein Wahnsinn, welchen Hype wir ausgelöst haben. Wenn mir das jemand vor der EURO gesagt hätte, hätte ich das nicht geglaubt. Es ist einfach unbeschreiblich", sagte Zinsberger. Begeistert war auch Carina Wenninger. "Es ist unglaublich so empfangen zu werden, es ist einfach nur schön", betonte die Bayern-Legionärin, die den Sensationserfolg noch nicht realisiert hat.

Nach einem kurzen Abstecher in ein Wiener Hotel war am Abend (19.00 Uhr) ein großer Empfang am Rathausplatz angesetzt, wo am Donnerstag 12.000 Menschen via Public Viewing das Halbfinale verfolgt hatten. Danach wollte das Team geschlossen feiern gehen. "Heute sind, glaube ich, alle voll dabei", sagte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil. Vorne weg wird Zinsberger gehen. "Ich gebe den Takt beim Feiern an", so die Torfrau. "Heute dürfen wir es richtig genießen."

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