Zur Halbzeit waren zwar noch keine Tore gefallen, im Europa-League-Duell zwischen Sturm Graz und Lazio Rom. Jedoch überzeugten die Steirer mit einem richtig starken Auftritt. Der mutige SK Sturm verzeichnete die eindeutig besseren Aktionen, setzte dem Gegner immer wieder aggressiv zu, eroberte früh die Bälle und hätte sich einen Treffer verdient.
Was dem österreichischen Vizemeister fehlte, war die Effizienz beim Ausnutzen der Chancen. Lazio hatte sicherlich die größeren Spielanteile, was aber kaum auffiel, weil die Biancocelesti rund um Ciro Immobile und Sergej Milinković-Savić so wenig daraus machten. In der Anfangsphase hatten die Gäste gewiss zwei, drei im Ansatz gute Szenen, kamen aber nie wirklich zum Abschluss. So sprach die Schussbilanz zur Pause mit 10:0 klar für die Schwarz-Weißen.
Letztlich trennen sich Sturm und Lazio dennoch torlos - ein Ergebnis, mit dem beide Mannschaften wohl nicht endlos enttäuscht dastehen. Denn in den letzten 15 bis 20 Minuten kamen die Gäste doch noch ein wenig in die Gänge und hätten in der Schlussphase die Partie für sich entscheiden können.
Ilzer: "...dann hätte es zur Sternstunde kommen können"
„Das war schon ein sehr starker Auftritt. Eine Stunde lang haben wir Lazio dominiert, haben das Tempo vorgegeben und waren näher an der Führung. Was wir in der ersten Stunde dieses Spiels gezeigt haben, war schon sehr, sehr stark“, sagt Sturm-Trainer Christian Ilzer bei Sky. „Wir müssen einfach in Führung gehen und dann hätte es zu einer Sternstunde kommen können. So gibt es einen Punkt als Belohnung.“
Ein spätes Lazio-Tor wäre zwar unverdient, aber nicht unmöglich gewesen - und wie so oft das Schicksal des Underdogs. Schließlich brachte Sturm mit einer mutigen Leistung das 0:0 über die Zeit. Gänzlich zufrieden ist Ilzer aber nicht: „Die Qualität in unseren Abschlüssen hat gefehlt.“
Sturm-Kapitän Stefan Hierländer hätte sich gerne mit einem Sieg belohnt, denn "die drei Punkte wären heute vielleicht möglich gewesen, wenn wir den Spielverlauf auf unsere Seite drehen.“ Sonderlob gab es für die Atmosphäre in Liebenau: „Das war überragend. Es gibt größere Stadien in Europa, aber das ist schon brutal, was da abgeht, wenn die Hütte bebt. Ist schon ein richtiger Boost und wir sind sehr, sehr froh, dass wir so ein Publikum haben.“
Nach der Punkteteilung bleiben beide Mannschaften in der Tabelle der Gruppe F mit vier Zählern gleichauf. Und bereits in der kommenden Woche trifft man sich erneut - dann in der Ewigen Stadt. Zuvor sind am Wochenende nationale Aufgaben zu erledigen - für Sturm gegen WSG Tirol und für Lazio in Florenz.