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Third and Long Week 4: Browns sind zurück - Detroits Defense beeindruckt

SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt in seiner wöchentlichen Kolumne zurück auf Woche 4 in der NFL.
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Wieso konnten die Lions Patrick Mahomes ärgern?

Die Detroit Lions sind ohne Zweifel eine große Überraschung: Ein Team, das viele vor der Saison bestenfalls als graue Maus im Liga-Mittelfeld eingestuft hatten, präsentiert sich, angetrieben von einem sehr guten Saisonstart von Matt Stafford, überraschend explosiv offensiv - und ist defensiv viel mehr als nur ein unangenehmes Team mit einer guten Run-Stopping-Front.

Das wurde gegen die Chiefs eindrucksvoll deutlich. 315 Passing-Yards von Patrick Mahomes verraten das auf den ersten Blick nicht - doch dass Mahomes nach 14 Spielen in Folge mit je mindestens zwei Touchdown-Pässen pro Spiel ohne Touchdown blieb, dass er keinen Pass über mehr als 20 Yards anbrachte und dass die Chiefs-Offense zu einer Kurzpass-Offense wurde, das kann man den Lions nicht hoch genug anrechnen.

Über die ersten drei Spiele stand Mahomes 28 Mal unter Druck, dabei brachte er 16 Pässe für 241 Yards und zwei Touchdowns an. Gegen die Lions alleine kamen 15 seiner Dropbacks gegen Pressure. Zwei Completions für 16 Yards standen am Ende zu Buche.

Ein enormer Unterschied. Detroit hatte Erfolg mit seinen Blitzes, wenngleich sie dieses Mittel nur selten einsetzten, kamen aber auch ohne den Blitz zu Mahomes. Über angetäuschte Rusher, Pass-Rush aus unterschiedlichen Richtungen, Quarterback-Spies und vor allem durch spektakulär gute Coverage, die oftmals via Man Coverage sehr gut funktionierte.

Lions: Coverage glänzt, Aggressivität in der Red Zone

Slot-Cornerback Justin Coleman hatte ein weiteres herausragendes Spiel und verteidigte Sammy Watkins, der oftmals aus dem Slot heraus eingesetzt wurde, extrem stark - nicht nur in der Endzone, als er einen vermeintlich sicheren Touchdown verhinderte.

Die Safeties und Linebacker hatten die Running Backs weitestgehend gut im Griff; einzig Travis Kelce war ein Problem, auf das die Lions keine wirkliche Antwort hatten. Auch der zweite Tight End Deon Yelder hatte zwei kritische Big-Play-Catches. Ansonsten aber hatten die Lions sehr gute Matchups und waren regelmäßig auch im vertikalen Passspiel auffallend eng am Gegner dran.

Und besonders auffällig: Detroit glänzte mehrfach in der Red Zone. Die hier abgebildete Szene kam bei Second Down beim ersten Drive der Chiefs, der ultimativ an diesem Punkt und dann mit einem verschossenen Field Goal endete.

Es ist auch ein exzellentes Beispiel dafür, wie Detroit mit einem ursprünglichen 3-Men-Rush Druck kreierte: Die Lions spielen Man Coverage, mit einem freien tiefen sowie zwei freien Underneath-Verteidigern. Die Aufgabe der beiden Underneath-Verteidiger besteht darin, kurze Pass-Zonen zuzustellen sowie auf Mahomes' Bewegungen zu reagieren. In gewisser Hinsicht also fungieren beide als Quarterback Spy.

Als Mahomes dann tatsächlich aus der Pocket raus geht, weil die Coverage im ersten Moment alles zustellt, sind beide sofort zur Stelle und setzen Mahomes unter Druck, so dass der den Ball schnell loswerden muss und letztlich keinen Receiver findet.

Der Auftritt der Lions-Defense war so gesehen keine Blaupause, aus zweierlei Gründen: Die Chiefs-Offense hat immer noch weit über 400 Yards sowie drei Touchdowns aufgelegt - zu sagen, dass Detroit Kansas City "gestoppt" hat, wäre also nicht wirklich richtig.

Darüber hinaus sind nicht viele Teams zu einer solchen Man-Coverage-Leistung in der Lage, wie sie die Lions am Sonntag gezeigt haben - auch Detroit selbst nicht auf einer wöchentlichen Basis.

Es ist aber, und da schließt sich der Kreis, vom grundlegenden Ansatz her eine sehr spannende Vorlage für die Patriots, denen die Lions-Defense philosophisch durch Matt Patricia natürlich nahe steht, und die noch wesentlich besseres (Matchup-)Cover-Personal hat.

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