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NFL Week 4 Preview: RedZone-Konferenz, Highlights, Ergebnisse

Von SPOX
Die Defense der Los Angeles Rams erwischte einen rabenschwarzen Tag.
© getty

Die Lions liefern den Chiefs einen harten Kampf, während die Ravens zuhause gegen die Browns untergehen und die Bills die Patriots am Rande der Niederlage haben - Woche 4 in der NFL hatte einige Überraschungen parat! Darunter auch ein irrer Shootout in Los Angeles sowie die nächste Gardner-Minshew-Show in Denver. Die Bears verlieren Quarterback Mitch Trubisky.

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Bye Week: San Francisco 49ers, New York Jets.

Detroit Lions (2-1-1) - Kansas City Chiefs (4-0)

Ergebnis: 30:34 (10:0, 3:13, 10:7, 7:14) BOXSCORE

  • Absolut irres Spiel in Detroit! Und keine Sequenz beschrieb das besser als jene zu Beginn der zweiten Hälfte: Chiefs-Receiver Mecole Hardman eröffnete die Hälfte mit einem Fumble beim Kickoff-Return, fünf Plays später hatten die Lions scheinbar einen Touchdown - doch Golladay kontrollierte den Ball nicht komplett und so nahmen die Refs die Punkte vom Board. Direkt beim nächsten Play fumbelte Matt Stafford kurz vor der Endzone.
  • Doch damit nicht genug, noch lange nicht: Fünf Plays später verlor Williams den Ball erneut und die Lions waren wieder an der Reihe. Detroit kam schnell an die 1-Yard-Line - wo sich Johnson den Ball aus der Hand schlagen ließ! Breeland passte auf und trug den Ball die vollen 100 Yards zurück zum Touchdown! Eine absolut irre Sequenz, die dennoch irgendwo nur der Auftakt in eine spektakuläre zweite Halbzeit war.
  • Denn beide Offenses fuhren in der Folge die schweren Geschütze auf. Die Chiefs fanden vor allem auf Kenny Golladay (5 REC, 67 YDS, 2 TD) keine Antwort, während Mahomes (24/42, 315 YDS) die Chiefs-Offense im Spiel hielt. Ein 9-Play-Drive brachte Kansas City 2:26 Minuten durch einen absolut spektakulären Catch von Golladay in Führung - doch es war zu viel Zeit auf der Uhr. Mahomes hatte noch einen Monster-Drive in seinem Arm und in seinen Beinen, nach zwölf Plays stand KC an der 1-Yard-Line, wo Williams in die Endzone kam.
  • Das reichte für einen letztlich knappen Sieg in einem fantastischen Spiel, allerdings muss man die Lions-Defense hervorstellen: Ohne Nummer-1-Corner Darius Slay hielt Detroit Mahomes ohne Touchdown und bereitete der Chiefs-Offense deutlich mehr Probleme, als irgendeine andere Defense in dieser Saison bislang. Umso mehr wird sich Matt Patricia ärgern, dass er früh im Spiel innerhalb der 3-Yard-Line ein Field Goal kickte, statt den Shootout zu antizipieren und auf den Touchdown zu gehen.

Buffalo Bills (3-1) - New England Patriots (4-0)

Ergebnis: 10:16 (0:13, 3:0, 7:3, 0:0) BOXSCORE

  • Das Division-Duell der bis dato ungeschlagenen Bills und Patriots wurde der Inbegriff einer Defensivschlacht. Josh Allen (13/28, 153 YDS, 3 INT) half dabei kräftig mit, indem er mehrfach die Double- und manchmal auch Triple-Coverage der Pats suchte oder den Ball so lange hinter der Line of Scrimmage hielt, bis der Pass-Rush schließlich bei ihm ankam. Seine Defizite in der Pocket wurden ebenfalls deutlich. Doch auch Brady (18/39, 150 YDS, INT) hatte massive Probleme mit der Bills-Defense, brachte in der ersten Hälfte nur neun von 22 Pässen für 90 Yards an und leistete sich eine desolate Interception in der gegnerischen Endzone.
  • Der einzige offensive Pats-Touchdown kam, nachdem die Offense infolge einer Interception an der Mittellinie starten durfte. Der andere war ein Special-Teams-Touchdown infolge eines geblockten Punts, der erste Touchdown in der NFL-Karriere von Matthew Slater. Ebenfalls in der Kategorie "Debüts": Der Deutsche Jakob Johnson startete mit der Pats-Offense und nahm die Rolle des (Blocking-)Fullbacks ein, die durch die Verletzung von James Develin vakant geworden war. Regelmäßig war er mit der Offense auf dem Feld zu sehen.
  • In der zweiten Hälfte wurde es noch defensiver. Zwar gelang Allen mit einem QB-Sneak der erste Touchdown gegen diese Patriots-Defense in der laufenden Saison; doch er legte auch eine Interception nach und nach einem sehr harten Hit spät im Spiel musste er verletzt raus. Matt Barkley (9/16, 127 YDS, INT) führte die Bills nochmals in die Red Zone mit der Chance auf den Touchdown zur Führung, doch wieder hielt die Patriots-Defense - die mit einer Interception nach einer Deflection auch den Schlussstrich unter die Partie zog. Die Patriots 2019 sind ein defensives Team, und darin dürften sie aktuell das beste Team der Liga sein.
  • Es gelang der Pats-Defense, Allen in der Pocket zu halten oder ihn dazu zu bringen, den Ball zu halten und so früher oder später zu ihm zu kommen. Selbst seine Scrambles führten nicht zu viel, mitunter wirkten seine Pässe wie Verzweiflungswürfe. Und dennoch schrieb die Bills-Offense Geschichte: Mit einem 41-Yard-Run spät im zweiten Viertel knackte Frank Gore (17 ATT, 109 YDS) eine historische Schallmauer: Nach Walter Payton, Barry Sanders und Emmitt Smith ist er der erst vierte Running Back aller Zeiten mit über 15.000 Rushing-Yards. Buffalo hätte dieses Spiel gewinnen können, wenn die eigene Offense etwas mehr noch hätte beitragen können.

Atlanta Falcons (1-3) - Tennessee Titans (2-2)

Ergebnis: 10:24 (7:14, 0:10, 3:0, 0:0) BOXSCORE

  • Die Falcons sind und bleiben dieses Jahr ein Team, das sich selbst riesige Löcher gräbt - und dann verzweifelt versuchen muss, aus diesen wieder raus zu kommen.
  • Gegen Tennessee "klappte" das in Form eines 55-Yard-Touchdowns durch A.J. Brown, der nach dem Catch das Feld runter marschierte, sowie durch einen weiteren Touchdown von Brown, als sich der Rookie gegen Nummer-1-Corner Desmond Trufant durchsetzte - gefolgt durch einen Strip-Sack gegen Matt Ryan, der den Ball gegen Pressure viel zu lange hielt.
  • Wie schon gegen die Colts zuletzt konnte Atlanta dann noch einen weiteren langen Drive vor der Halbzeitpause nicht stoppen, dieses Mal war Corey Davis in der Endzone - und Atlanta auf der anderen Seite verschoss seinen Field-Goal-Versuch kurz vor der Halbzeitpause. Es war so etwas wie der Auftakt in eine zweite Halbzeit, in der Offense nahezu keine Rolle spielte.
  • Atlanta, inzwischen deutlich im Rückstand, spielte zwei Fourth Downs aus und schaffte beide nicht. Tennessees Offense war zwar ebenfalls abgemeldet, doch die Titans-Defense war merklich zu stark, als dass eine Falcons-Offense, die eigentlich explosiv sein sollte, ihr in der zweiten Hälfte noch hätte gefährlich werden können. In Atlanta wackeln die Trainerstühle mehr als bedenklich.

Indianapolis Colts (2-2) - Oakland Raiders (2-2)

Ergebnis: 24:31 (7:14, 3:7, 0:3, 14:7) BOXSCORE

  • Vielleicht die größte Überraschung am Sonntag kam aus Indianapolis. Die Colts galten als der vermeintlich klare Favorit; ein Team, das wenige Fehler macht, das mit langen Drives kontinuierlich das Feld runter marschieren kann - während die Raiders gerade eine heftige Klatsche kassiert hatten und wie ein Team im Niemandsland der NFL aussah. Es kam dann schnell deutlich anders.
  • Das Spiel war noch keine zehn Minuten alt, da hatten die Colts bei zwei Drives -12 Yards erspielt - während die Raiders zwei Touchdown-Drives aufs Parkett gelegt und die Fans in Indianapolis eiskalt erwischt hatten. Derek Carr (21/31, 189 YDS, 2 TD) verteilte den ball gut und auch das Run Game funktionierte vor allem früh im Spiel. Ohne die verletzten Darius Leonard und Malik Hooker in der Colts-Defense war erneut Tight End Darren Waller der klare Go-To-Guy in der Raiders-Offense.
  • Es war teilweise dennoch sehr überraschend, wie mühelos die Raiders früh im Spiel immer wieder das Feld runter marschierten. Und dennoch wuchs im Laufe des Spiels der Eindruck, dass die Colts in diese Partie zurückkommen würden.
  • Indianapolis' Defense fand einen immer besseren Zugriff und erzwang mehrere Punts, während die Offense einen 14-Play-Drive über 90 Yards schließlich mit ihrem zweiten Touchdown abschloss - plötzlich führten die Raiders nur noch 24:17.
  • Doch wer jetzt dachte, dass das Spiel kippt, sah sich getäuscht: Nach einem erneuten schnellen Raiders-Punt warf Brissett (24/46, 265 YDS, 3 TD, INT) einen Pick Six, der dieses Spiel ultimativ bereits entschied. Ein weiterer schneller Touchdown-Drive im 2-Minute-Drill reichte den Colts nicht, die damit die Chance verpassten, in der Division ein wenig davon zu ziehen.
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