NBA

LeBron James kritisiert Indiana Pacers nach Kollaps - Coach Rick Carlisle nimmt Schuld auf sich

Von Robert Arndt
Rick Carlisle nahm die Schuld für die Niederlage der Pacers in Spiel 1 auf sich.
© getty

Die Indiana Pacers waren in Spiel 1 bei den Boston Celtics dem Sieg nahe, doch zwei Ballverluste in den letzten 30 Sekunden des vierten Viertels ermöglichten Boston die Verlängerung. Die Celtics siegten und Pacers-Coach Rick Carlisle übernahm dafür die Verantwortung, LeBron James kritisierte die Pacers.

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"Diese Niederlage geht komplett auf mich", stellte Carlisle ohne Umschweife klar und meinte dabei vor allem den Turnover zehn Sekunden vor Schluss, als die Pacers einen Einwurf hatten, Pascal Siakam aber den Pass von Andrew Nembhard nicht kontrollieren konnte und Boston so noch einmal eine Chance erhielt. Jaylen Brown wurde schließlich in der Ecke gefunden und der Forward schickte die Partie mit einem Dreier in die Verlängerung.

"Ich hätte eine Auszeit nehmen sollen, damit wir den Ball in deren Hälfte hätten verlegen können", erklärte Carlisle. "So hätten wir viel mehr Platz für den Einwurf gehabt."

Celtics vs. Pacers: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
122. Mai (Mi)2 UhrBoston CelticsIndiana Pacers133:128 OT
224. Mai (Fr)2 UhrBoston CelticsIndiana Pacers-
326. Mai (So)2.30 UhrIndiana PacersBoston Celtics-
428. Mai (Di)2 UhrIndiana PacersBoston Celtics-
5*30. Mai (Do)2 UhrBoston CelticsIndiana Pacers-
6*1. Juni (Sa)2 UhrIndiana PacersBoston Celtics-
7*3. Juni (Mo)2 UhrBoston CelticsIndiana Pacers-

Auf der anderen Seite waren die Pacers weiterhin mit +3 vorne und hätten mit einem Foul den Dreier unterbinden können, doch der Coach wollte Siakam, Browns Gegenspieler, keinen Vorwurf machen. "Ich habe ihnen gesagt, dass sie foulen sollen, aber wir hatten schlichtweg keine Gelegenheit. Es war richtig, dass Pascal die Finger weggelassen hat, um das Vierpunktspiel zu verhindern."

Anders sah es übrigens LeBron James, der während der Partie via X schrieb: "Und ihr wollt immer noch alle wissen, warum ich IMMER bei drei Punkten Vorsprung foulen lassen würde?"

Siakam erklärte seine Entscheidung wie folgt: "Ich wollte foulen, war aber wegen des Blocks etwas hinter dem Play. Als ich es dann machen wollte, war ich einen Tick zu spät dran. Letztlich war es immer noch ein schwerer Wurf für ihn, auch wenn ich ihn ein bisschen besser hätte verteidigen können."

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© getty

Tyrese Haliburton nach Pacers-Pleite zerknirscht

Stattdessen glich Brown zum 117:117 aus und dank 10 Punkten von Jayson Tatum in der Verlängerung kamen die Celtics noch einmal mit dem Schrecken davon. Point Guard Tyrese Haliburton nahm seinen Coach dagegen in Schutz: "An ihm lag es nicht. Ich trage die Schuld und wir als Team haben einfach zu viele Ballverluste fabriziert."

Vor dem Einwurf hatten die Celtics bereits drei weitere Chancen auf den Ausgleich gehabt, dazwischen hatte der All-Star den Ball verdaddelt, als er beim Dribbling den Ball auf seinen Fuß setze und dieser im Aus landete. "Ich habe mehr Aktien an der Niederlage als der Coach. Ich werde mich bessern", versprach der 24-Jährige, der aber immerhin 25 Punkte (8/18 FG) und 10 Assists verbuchte.

Die Pacers schöpften dennoch Hoffnung aus der Pleite, nicht nur weil Boston viel mehr Zeit zur Vorbereitung hatte, während Indiana noch vor zwei Tagen ein kräftezehrendes Spiel 7 in New York absolvieren musste. "Natürlich ist es ärgerlich, weil am Ende so viel schiefgegangen ist und wir in der Position waren, dieses Spiel zu gewinnen", meinte Haliburton. "Gleichzeitig waren wir in Spiel 1 der ersten Runde und der Conference Semifinals richtig schlecht und heute haben wir zumindest 47 gute Minuten gespielt."

Ähnlich sah es auch Center Myles Turner, der dies als Lehrstunde ansah. "Heute hat man unsere Jugend gesehen. Wir haben viele Fehler gemacht, die für uns untypisch sind. Das sind Dinge, die wir beseitigen können."

Dennoch gab es auch positive Aspekte für die Pacers. Der offensive Motor brummte wieder (53,5 Prozent, 38 Assists), dazu wurde gleich zweimal ein zweistelliger Rückstand aufgeholt und im vierten Viertel hielt man die Celtics bei gerade einmal 23 Punkten. Vor allem in der Schlussphase fand man Lücken in Bostons Defense, Al Horford wurde hier immer wieder isoliert, Siakam oder auch Andrew Nembhard trafen so einige Jumper. Aber auch hier waren es Turnover, die Indianas gute Vorstellung kaputt machten. 9 Ballverluste in den letzten 17 Minuten der Partie waren einfach zu viel.

Das sind aber Dinge, die man zumindest in Teilen besser machen kann. Es zeigt, dass Indiana in dieser Serie nicht nur Fallobst ist, Boston wird sich seine zweite Finals-Teilnahme in den vergangenen 13 Jahren hart erarbeiten müssen. Spiel 2 der Serie findet in der Nacht auf Freitag um 2 Uhr deutscher Zeit statt.