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NBA - Power Ranking der Eastern Conference in der Offseason: Wenn das Wörtchen wenn nicht wär' …

Wo geht die Reise von Kyrie Irving und den Brooklyn Nets hin?
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Platz 10: NEW YORK KNICKS

Neuzugänge

  • Draft: Trevor Keels (#42)
  • Free Agency: Jalen Brunson (Mavs), Isaiah Hartenstein (Clippers)

Abgänge

  • Trade: Kemba Walker, Alec Burks, Nerlens Noel (alle Pistons)
  • Free Agency: Taj Gibson (Wizards), Ryan Arcidiacono (Free Agent)

Die Knicks gehören in die Kategorie von Teams, bei denen eine Einschätzung zum aktuellen Zeitpunkt extrem schwierig ist. Es schwebt weiterhin der Name Donovan Mitchell über Manhattan, auch wenn zwischen den Knicks und Jazz aktuell angeblich Funkstille herrscht. Kommt der dreifache All-Star und muss in der Folge womöglich Julius Randle gehen, könnten sich die Knicks im Ranking noch bewegen.

Stand jetzt aber muss New York auf eine Bounce-Back-Saison von Randle hoffen, der einer MIP-Spielzeit eine Horror-Saison inklusive Absturz zum Buhmann folgen ließ. Helfen soll natürlich Brunson, der als Scorer und Playmaker einen enormen Fortschritt im Vergleich zum Vorjahres-Backcourt der Knickerbockers und womöglich die lang ersehnte Lösung auf Point Guard darstellt.

Dazu mehr Konstanz und Effizienz des vergangene Saison bereits verbesserten R.J. Barrett (Stichwort: Contract Year!) plus einer der besten Backup-Center der Liga in Hartenstein und im Big Apple könnte tatsächlich so etwas wie Euphorie entfacht werden. So viel zum Best-Case-Szenario. Was dagegen spricht: Potenzielle Spacing-Probleme, ein defensiv angreifbarer Backcourt - und es sind eben die Knicks. Das Play-In-Turnier wäre aber immerhin ein kleiner Fortschritt.

Platz 9: CLEVELAND CAVALIERS

Neuzugänge

  • Draft: Ochai Agbaji (#14), Isaiah Mobley (#49)
  • Free Agency: Ricky Rubio (Pacers), Robin Lopez (Magic), Raul Neto (Wizards)

Abgänge

  • Free Agency: Collin Sexton (Restricted Free Agent), Moses Brown (Clippers), Rajon Rondo, Ed Davis (beide Free Agents)

Play-In-Turnier ist für die jungen, angriffslustigen Cavs dagegen schon fast ein alter Hut. Das Überraschungsteam der Vorsaison - die Cavs holten doppelt so viele Siege wie 2020/21 - wurde letztlich von Verletzungen ausgebremst (u.a. Collin Sexton, Ricky Rubio, Jarrett Allen). Das ändert aber nichts an hervorragenden Zukunftsaussichten.

Allen und Evan Mobley werden die Defense auch nächste Saison zusammenhalten, Lopez ist zudem eine ordentliche Backup-Verpflichtung. Viel wichtiger: Die Entwicklungskurve von Darius Garland (mit Max-Extension im Rücken), Mobley und Co. ist noch nicht abgeschlossen. Womöglich sollten die Cavs im Ranking höher stehen, doch es gibt eben auch ein paar Einschränkungen.

Die Sexton-Situation ist noch nicht geklärt, Rubio wird nach seinem Kreuzbandriss wohl noch eine Weile fehlen und Caris LeVert bestach zuletzt nicht unbedingt durch Effizienz. Offensiv lastet so wohl erneut zu viel Last auf den Schultern von Garland, während die Erwartungshaltung gestiegen ist.

Platz 8: ATLANTA HAWKS

Neuzugänge

  • Draft: A.J. Griffin (#16), Tyrese Martin (#51)
  • Trade: Dejounte Murray (Spurs), Moe Harkless, Justin Holiday (Kings)
  • Free Agency: Aaron Holiday (Suns), Frank Kaminsky (Free Agent)

Abgänge

  • Trade: Kevin Huerter (Kings)
  • Free Agency: Danilo Gallinari (Celtics), Delon Wright (Wizards), Gorgui Dieng (Spurs), Lou Williams, Timothe Luwawu-Cabarrot, Sharife Cooper (alle Free Agents)

Die Hawks-Verantwortlichen hatten Veränderungen nach der enttäuschenden Saison 21/22 angekündigt und General Manager Travis Schlenk hat Veränderungen geliefert. Die größte natürlich im Backcourt, wo Murray das "Vorne hui, hinten pfui"-Konzept aus dem Vorjahr mit seiner Defense zu den Akten legen soll.

Das ist dringend nötig, Atlanta rangierte in der vergangenen Spielzeit auf Platz 26 beim Defensiv-Rating (113,7 zugelassene Punkte pro 100 Possessions). Die Offense war mit Trae Young dagegen nie ein Problem und das sollte sie auch mit dem neuen Kader nicht werden, auch wenn es spannend sein wird, wie Young und Murray jeweils abseits des Balles agieren.

Der insgesamt junge Kern um Young (23), Murray (25), John Collins (24), De'Andre Hunter (24) und Onyeka Okongwu (21) hat weiterhin Entwicklungspotenzial, vielleicht findet auch Clint Capela zu alter Stärke zurück. Die entscheidende Frage ist, wie groß der Fortschritt defensiv sein wird. Ob es auch mit Murray schon zum Durchschnitt reicht, muss sich erst noch zeigen. Sicher ist aber: Langeweile werden die Hawks in der regulären Saison wohl so schnell nicht mehr beklagen.

Platz 7: CHICAGO BULLS

Neuzugänge

  • Draft: Dalen Terry (#18)
  • Free Agency: Andre Drummond, Goran Dragic (beide Bulls)

Abgänge

  • Free Agency: Troy Brown Jr. (Lakers), Tristan Thompson, Matt Thomas (beide Free Agents)

Der wichtigste Deal der Offseason ging problemlos über die Bühne, Zach LaVine bleibt der Windy City voraussichtlich für weitere fünf Jahre erhalten, was dem Guard 215,2 Millionen Dollar einbringt. Abgesehen von den guten Verpflichtungen für die Tiefe (Drummond, Dragic) stand ansonsten nur eine Sache im Mittelpunkt: fit werden.

Die Verletzungssorgen haben den Absturz der Bulls vom zwischenzeitlichen Ost-Spitzenreiter zum 6-Seed sowie die deutliche Erstrundenpleite gegen die Bucks (1-4) beschleunigt. Ein über die gesamte Saison fitter Patrick Williams und Alex Caruso werden Chicago defensiv enorm helfen - Sorgen macht nur die Personalie Lonzo Ball, dessen Meniskusverletzung sich auch noch in die kommende Saison ziehen könnte.

Sollten dessen Rückschläge in der Reha anhalten, würden die Bulls einen starken Verteidiger, Playmaker und Dreierschützen vermissen. Dass sich Chicago trotz der Ausfälle lange in der Ost-Elite hielt, lag vor allem an den All-NBA-Auftritten von DeMar DeRozan. Es darf jedoch angezweifelt werden, dass der fast 33-Jährige seine hervorragenden Stats wiederholen kann. LaVine und eine bessere Saison von Nikola Vucevic sollen davon einen Teil auffangen. Zu den Höhen der Vorsaison wird es aber wohl eher nicht reichen.

Platz 6: TORONTO RAPTORS

Neuzugänge

  • Draft: Christian Koloko (#33)
  • Free Agency: Otto Porter Jr. (Warriors), Juancho Hernangomez (Jazz), D.J. Wilson (G-League)

Abgänge

  • Free Agency: Yuta Watanabe, Armoni Brooks, Isaac Bonga (alle Free Agents)

Alles neu macht die Free Agency? Von wegen, bei den Raptors ist fast alles gleichgeblieben. Laut John Schuhmann (nba.com) kehren 14 Spieler aus dem Vorjahr zurück, die 96 Prozent aller Raptors-Minuten abspulten. Neu ist Otto Porter Jr., der mit seiner Länge auf dem Flügel (2,03 Meter) perfekt ins Raster von Head Coach Nick Nurse passt.

Die mit jeder Menge Länge, Athletik, Vielseitigkeit und "Switchability" ausgestattete Defense der Kanadier wird auch kommende Saison die Gegner nerven. Porter bringt zudem auf der anderen Seite des Courts mehr Shooting, was 2021/22 nicht unbedingt eine Stärke der Raptors war. Eine Schwäche bleibt dafür die Center-Position, vor allem wenn es in Richtung Playoffs gegen einen Joel Embiid geht.

Das größte Plus ist die Eingespieltheit. Der Kern um Fred VanVleet, RotY Scottie Barnes, O.G. Anunoby und Pascal Siakam kennt sich und bringt Qualität mit, insbesondere wenn Siakam an seine All-NBA-Form vom Saisonende anknüpft. So ist den Raptors eine ähnlich starke Saison wie im Vorjahr zuzutrauen mit einem hohen Floor, aber einem eingeschränkten Ceiling. Außer die Raptors schmeißen das mit der Kontinuität doch noch über den Haufen und angeln sich Kevin Durant ...