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NBA Playoffs - Erkenntnisse zur Pleite der Dallas Mavericks in Spiel 1 vs. Suns: Abschied vom Schlaraffenland

Deandre Ayton stellte die Mavericks in Spiel 1 vor große Probleme.
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3. Mavs vs. Suns: Ayton ist nicht Gobert

Die Suns sind nicht die Jazz und Deandre Ayton ist nicht Rudy Gobert. Spätestens nach Spiel 1 weiß das Brunson, aber Coach Kidd war sich dieser recht offensichtlichen Einschätzung eigentlich schon vor dem Auftaktmatch der Serie bewusst. Echte Antworten für Ayton hatte Dallas dann aber trotzdem nicht parat.

"Wir müssen uns anpassen, denn unser Game Plan gegen Utah wird nicht gegen die Suns funktionieren", hatte Kidd schon vor wenigen Tagen erklärt. "Wir wissen um ihre Stärke in der Mitteldistanz. Sie können dir in der Zone wehtun. Das sind nicht Gobert und [Hassan] Whiteside. Diese Jungs können den Ball in den Korb bringen, auf unsere Bigs wartet ein großer Test."

Nach (zumindest in den ersten drei Vierteln hocheffizienten) 25 Zählern von Suns-Topscorer Ayton muss man festhalten, dass die Mavs-Bigs diesen ersten Test nicht bestanden haben. Der 23 Jahre alte Center, der im Draft 2018 an erster Stelle und damit zwei Picks vor Doncic gedraftet wurde, wurde im ersten Viertel mehrfach im Post gesucht, wo er unter anderem einen butterweichen Fadeaway gegen den etwas kleineren Kleber präsentierte. Ein deutlicher Kontrast zu den Duellen mit Gobert.

Der Stifle Tower schickte in der kompletten ersten Runde gegen Dallas 33 Wurfversuche auf die Reise - bei Ayton waren es allein in Spiel 1 20 Stück. Vor allem im Pick'n'Roll nach Switches bestraften die Suns die kleineren Ayton-Gegenspieler mit Lob-Anspielen, aber auch dessen vereinzelte Hakenwürfe, Fadeaways oder Jumper saßen in den meisten Fällen.

Über die ersten 36 Minuten stand der 2,11-Meter-Mann bei 12/16 aus dem Feld und +17, im vierten Abschnitt setzte er dann alle vier Versuche daneben. Ähnliche Probleme machten sich aber im gesamtem Team breit, sodass der eigentlich dominante Erfolg am Ende nur als Sieg mit 7 Punkten Differenz in den Büchern steht. Warum? "Wir haben unsere Prinzipien verloren", so Ayton.

"Ich bin froh, dass es so früh [in der Serie] passiert ist. Das hat uns die Augen geöffnet, dass diese Jungs nicht aufgeben werden. Wir müssen das verdammte Gaspedal durchtreten, es zerstören. Nicht den Fuß runternehmen", führte Ayton weiter aus.

4. Mavs-Defense: Small-Ball die Lösung?

Einen anderen Grund für das späte Comeback sah Mavs-Coach Jason Kidd in seinem Small-Ball-Lineup. Den Schlussabschnitt spielten Doncic, Brunson, Dinwiddie und Finney-Smith durch, dazu gesellten sich zum Großteil Reggie Bullock oder Josh Green. Finney-Smith agierte dabei als Center.

Kidd gab nach der Partie zu Protokoll, dass man den Small-Ball der Mavs in den kommenden Spielen wohl deutlich häufiger zu sehen bekommt. Ihm habe gefallen, was er von dem Lineup mit Finney-Smith auf der Fünf sah. Phoenix traf im letzten Durchgang nur noch 28 Prozent aus dem Feld, zur Wahrheit gehört aber eben auch, dass die Suns nach einer 21-Punkte-Führung den von Ayton angesprochenen Fuß vom Gaspedal nahmen.

"Wir haben ein solides Spiel gemacht und dann sind sie klein gegangen. Ab dem Zeitpunkt haben wir es verpasst, daraus unseren Vorteil zu ziehen", analysierte Suns-Coach Monty Williams. In den letzten fünf Minuten der Partie nahm Ayton nur noch einen Abschluss, das Mismatch gegen den zehn Zentimeter kleineren Finney-Smith würde Phoenix in Zukunft wohl gezielter attackieren. Zudem schnappte sich Phoenix allein im vierten Viertel 7 seiner 13 Offensiv-Rebounds.

Was Dallas dennoch aus dem vierten Viertel mitnehmen kann? "Wir haben mit viel mehr Hartnäckigkeit und Kampf gespielt. Jeder hat sich bewegt und miteinander gesprochen. So muss es das gesamte Spiel über sein", sagte Finney-Smith. Und Doncic legte nach: "Unser Start in der Defense war schrecklich und das müssen wir ändern. Ich weiß, dass wir defensiv viel besser spielen können und ich weiß, dass wir das auch werden."

Luka Doncic und die Dallas Mavericks müssen nach Spiel 1 gegen due Suns an einigen Stellschrauben drehen.
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Luka Doncic und die Dallas Mavericks müssen nach Spiel 1 gegen due Suns an einigen Stellschrauben drehen.

5. Phoenix Suns: Historische Playoff-Offense

Die Aufgabe für die Mavs-Defense ist natürlich keine leichte, schließlich hat kein Team so wenig Schwachstellen wie die Suns, die den Gegner auf vielfältige Art und Weise attackieren können. Im nun siebten Spiel in dieser Postseason hat Phoenix zum siebten Mal in Folge mindestens 50 Prozent seiner Feldwurfversuche getroffen - das ist die zweitlängste Serie in der Shot-Clock-Ära, nur die Lakers 1984 sammelten laut ESPN Stats & Info mehr solcher Spiele am Stück (10).

Und für den letzten Erfolg der Mavs gegen die Suns muss man bis ins Jahr 2019 zurückgehen, die letzten zehn Aufeinandertreffen gingen allesamt an Phoenix. Der West-Primus wird alles daran setzen, dass beide Serien in Spiel 2 in der Nacht auf Donnerstag fortgesetzt werden.

NBA Playoffs: Suns vs. Mavs - Die Serie im Überblick (1-0)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Mai4 UhrPhoenix SunsDallas Mavericks121:114
25. Mai4 UhrPhoenix SunsDallas Mavericks-
37. Mai3.30 UhrDallas MavericksPhoenix Suns-
48. Mai21.30 UhrDallas MavericksPhoenix Suns-
5*11. MaiTBDPhoenix SunsDallas Mavericks-
6*13. MaiTBDDallas MavericksPhoenix Suns-
7*16. MaiTBDPhoenix SunsDallas Mavericks-

*falls nötig

 

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