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NBA Top 75 - Das große SPOX-Ranking, Teil 3: LeBron James vs. Michael Jordan - wer ist The Greatest Of All Time?

Wer ist der GOAT? SPOX kürt die besten NBA-Spieler aller Zeiten
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Platz 9: KOBE BRYANT

  • Alter: 2020 im Alter von 41 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 20 (von 1996 bis 2016) | Teams: Lakers
  • Karrierestatistiken: 25,0 Punkte, 5,2 Rebounds und 4,7 Assists bei 44,7 Prozent aus dem Feld und 32,9 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 18x All-Star, 15x All-NBA, 12x All-Defensive, 2x Finals-MVP, 1x MVP, 2x Scoring-Champion, 4x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 5x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Nicht nur von vielen Fans wurde und wird die "Black Mamba" wie ein Held verehrt, sondern auch von einem Großteil der jungen Generation der NBA-Stars. Viele von ihnen sind mit Bildern von Kobes 81 Punkten, seinen fünf Larry O'Brien-Trophies, seinen 60 Zählern zum Abschied, seinem unnachahmlichen Scoring und seinen Clutch-Heldentaten aufgewachsen - und ließen sich von seiner unschlagbaren Arbeitseinstellung, seiner Liebe zum Spiel, der Mamba Mentality inspirieren. Er kam MJ mit seiner Art am nächsten, polarisierte aber auch. Manchmal verlor er sich in Hero Ball, manchmal stand ihm sein Ego im Weg. Unzweifelhaft ist: Mit seinem tragischen Tod im Januar 2020 verlor die NBA eines ihrer größten Gesichter.

Platz 8: TIM DUNCAN

  • Alter: 45 | Saisons in der NBA: 19 (von 1997 bis 2016) | Teams: Spurs
  • Karrierestatistiken: 19,0 Punkte, 10,8 Rebounds und 2,2 Blocks bei 50,6 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 15x All-Star, 15x All-NBA, 15x All-Defensive, 3x Finals-MVP, 2x MVP, 1x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 5x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Duncan wirkt fast wie das genaue Gegenstück zu Bryant. Keine Kalbereien mit Teamkollegen, dafür Playoff-Garantie. Unglamouröser, gar langweiliger Spielstil sagen die einen, pure Effizienz sagen die anderen. "The Big Fundamental" vertraute auf die einfachen Dinge, brachte seine Gegner mit seinen Bankshots aus der Mitteldistanz oder als Anker der Spurs-Defense zur Verzweiflung. Bereits in seinem zweiten Jahr griff er den ersten Finals-MVP ab, es sollten zwei weitere bei insgesamt fünf Championships folgen. Mit dem besten Power Forward aller Zeiten als Eckpfeiler waren die Spurs die dominante Franchise des Jahrzehnts, nur Kareem (1.228) hat mehr Siege in der regulären Saison und Playoffs zusammen als Timmy (1.158).

Platz 7: WILT CHAMBERLAIN

  • Alter: 1999 im Alter von 63 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 14 (von 1959 bis 1973) | Teams: Warriors, Sixers, Lakers
  • Karrierestatistiken: 30,1 Punkte, 22,9 Rebounds und 4,4 Assists bei 54,0 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 13x All-Star, 10x All-NBA, 2x All-Defensive, 4x MVP, 1x Finals-MVP, 7x Scoring-Champion, 11x Rebounding-Champion, 1x Assist-Champion, 1x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

72. Das ist die Anzahl an NBA-Rekorden, die Wilt laut USA Today auch im Jahre 2021 noch hält, viele davon werden wohl für immer unerreicht bleiben. Da wäre zum Beispiel sein 100-Punkte-Spiel, seine 50,4 Punkte pro Partie in der kompletten Saison 1961/62 oder die 20.000 Frauen, mit denen er laut eigenen Angaben geschlafen haben will (wenn auch kein offizieller Rekord). Wilt war eine Naturgewalt, dank überlegener Physis für jeden Gegner furchteinflößend und kaum zu stoppen. Außer für Bill Russell. Die Celtics gingen in sieben von acht Playoff-Serien als Gewinner vom Parkett. In wichtigen Spielen sei Wilt "schrecklich" gewesen, wie Rick Barry später erklärte. Trotz der Rekorde reicht es deshalb nicht für eine höhere Platzierung.

Bill Russell und Wilt Chamberlain waren auf dem Court Rivalen, aber abseits des Courts gute Freunde.
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Bill Russell und Wilt Chamberlain waren auf dem Court Rivalen, aber abseits des Courts gute Freunde.

Platz 6: LARRY BIRD

  • Alter: 64 | Saisons in der NBA: 13 (von 1979 bis 1992) | Teams: Celtics
  • Karrierestatistiken: 24,3 Punkte, 10,0 Rebounds und 6,3 Assists bei 49,6 Prozent aus dem Feld und 37,6 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 10x All-NBA, 3x All-Defensive, 3x MVP, 2x Finals-MVP, 1x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 3x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Auf der einen Seite stehen Birds sportliche Qualitäten, der Forward hatte ein unglaubliches Gefühl für das Spiel, verband überragendes Shot-Making (er war der erste mit einer 50/40/90-Saison) mit hervorragendem Passing. Nur Bird, Wilt und Russell wurden dreimal in Folge als MVP ausgezeichnet. Und dann waren da die Legenden, die er selbst strickte. Beispielsweise als der Rechtshänder ein komplettes Spiel mit seiner linken Hand bestritt und 47 Punkte erzielte - einfach, weil er es konnte. Er verhalf Boston in den 80ern zu neuem, alten Glanz. Nur sein Rücken machte nicht ganz mit, was ihn zu einem verfrühten Karriereende zwang.

Platz 5: MAGIC JOHNSON

  • Alter: 62 | Saisons in der NBA: 13 (von 1979 bis 1991 und 1995/96) | Teams: Lakers
  • Karrierestatistiken: 19,5 Punkte, 11,2 Assists und 7,2 Rebounds bei 52,0 Prozent aus dem Feld und 30,3 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 10x All-NBA, 3x MVP, 3x Finals-MVP, 4x Assist-Champion, 2x Steals-Champion, 2x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 5x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Magic war ein Segen für die NBA. In den 1970ern verlor die Liga immer mehr an Popularität, Larry Legend und der Lakers-Guard revitalisierten die Association. Seine Größe war damals etwas Neues auf der Eins, er konnte seine Gegner überblicken und das Spiel auseinandernehmen. Dabei halfen natürlich seine außergewöhnliche Vision und Passing-Fähigkeiten. Bereits in seiner Rookie-Saison führte er die Lakers als Finals-MVP zum Titel. Er war ein Gewinnertyp mit einem fesselnden Lächeln, der die Showtime-Lakers mit No-Look-Pässen und Spektakel großmachte. Magic wurde zum Superstar und zum besten Point Guard aller Zeiten.

Platz 4: BILL RUSSELL

  • Alter: 87 | Saisons in der NBA: 13 (von 1956 bis 1969) | Teams: Celtics
  • Karrierestatistiken: 15,1 Punkte, 22,5 Rebounds und 4,3 Assists bei 44,0 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 11x All-NBA, 1x All-Defensive, 5x MVP, 4x Rebounding-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 11x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Die Celtics-Legende ist der größte Gewinner in der NBA-Historie, seine elf Ringe (in nur 13 Spielzeiten ergattert) lassen daran keinen Zweifel aufkommen. Der Center stellte alles dem Teamerfolg unter und tat das, was für den Sieg nötig war. In erster Linie handelte es sich dabei um seine erstickende Defense. Damals gab es noch keinen Finals-MVP (der mittlerweile nach ihm benannt ist), keinen DPOY-Award oder keine All-Defensive Teams (erst ab 1968/69), ansonsten wäre Russells individueller Trophäenschrank deutlich praller gefüllt. Wahrscheinlich hätte er sich um diese Awards aber ohnehin am wenigsten geschert.

Platz 3: KAREEM ABDUL-JABBAR

  • Alter: 74 | Saisons in der NBA: 20 (von 1969 bis 1990) | Teams: Bucks, Lakers
  • Karrierestatistiken: 24,6 Punkte, 11,2 Rebounds und 2,6 Blocks bei 55,9 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 19x All-Star, 15x All-NBA, 11x All-Defensive, 6x MVP, 2x Finals-MVP, 2x Scoring-Champion, 4x Block-Champion, 1x Rebounding-Champion, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 6x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Egal, welche Seite der NBA-Rekordbücher man aufschlägt, irgendwo taucht der Name Abdul-Jabbar auf. Manchmal an der Spitze wie bei den All-Time-Scorern und All-Star-Nominierungen und MVPs, mal auf Platz 2 wie bei den All-Time Games oder mal etwas weiter "unten" auf Platz 3 bei den Rebounds und Blocks. Und doch reicht das nicht, um Kareems Laufbahn gebührend zu beschreiben. Seinetwegen mussten Regeln geändert werden, der Center antwortete mit seinem einzigartigen und nicht zu verteidigenden Skyhook. Mit Magic und den "Showtime"-Lakers dominierte er die Liga, zwischen seinem ersten und seinem letzten Titel liegen unfassbare 17 Jahre. Und er bezog Stellung zu politischen Themen und kämpft gegen Rassismus, wodurch er auch abseits des Courts zu einem wichtigen Gesicht der Liga wurde.

Platz 2: LEBRON JAMES

  • Alter: 36 | Saisons in der NBA: 18 (von 2003 bis heute) | Teams: Cavaliers, Heat, Lakers
  • Karrierestatistiken: 27,0 Punkte, 7,4 Rebounds und 7,4 Assists bei 50,4 Prozent aus dem Feld und 34,5 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 17x All-Star, 17x All-NBA, 6x All-Defensive, 4x MVP, 4x Finals-MVP, 1x Scoring-Champion, 1x Assist-Champion, 3x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 4x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja

LeBron oder MJ? MJ oder LeBron? Diese Diskussion verfolgt die NBA-Welt nun schon seit einigen Jahren und wird wohl auch noch eine ganze Weile bleiben. Meist jüngere Generationen tendieren zum King, der bringt durchaus gute Argumente mit. Seine Langlebigkeit zum Beispiel, auch im Alter von 36 Jahren führt er noch einen Mitfavoriten auf den Titel an, zehn Finals-Teilnahmen hat er auf dem Konto, darunter acht in Folge. Dazu hat keiner mehr All-NBA First-Teams vorzuweisen (13). LeBron steht für schiere Power, auf dem Weg zum Korb ist er kaum zu stoppen, womöglich setzt er sich im Laufe seiner Karriere noch auf Platz 1 der All-Time Scorer, dabei wird sein Passing oft als größte Stärke angeführt. Auf sein Konto gehen legendäre Momente wie der beste Finals-Block aller Zeiten 2016. Er hat die unglaublich hohen Erwartungen an den "Chosen One" sogar noch übertroffen.

Platz 1: MICHAEL JORDAN

  • Alter: 58 | Saisons in der NBA: 15 (von 1984 bis 1993, 1995 bis 1998 und 2001 bis 2003) | Teams: Bulls, Wizards
  • Karrierestatistiken: 30,1 Punkte, 6,2 Rebounds und 5,3 Assists bei 49,7 Prozent aus dem Feld und 32,7 Prozent aus der Distanz
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 14x All-Star, 11x All-NBA, 9x All-Defensive, 5x MVP, 6x Finals-MVP, 1x Defensive Player of the Year, 10x Scoring-Champion, 3x Steals-Champion, 3x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 6x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Und doch reicht all das nicht, um MJ vom GOAT-Thron zu drängen. LeBrons Finals-Bilanz von 4-6 ist Beileibe nicht allein auf ihn zurückzuführen, doch auch der King hatte Momente auf der größten Bühne, wo ihm die Butter vom Brot genommen wurde. Das ist Jordan nie passiert. Auch er hatte seine Schwierigkeiten, gerade zu Beginn seiner Karriere oder mit seiner Rolle als (zu viel) fordernder Leader. Doch MJ hatte wohl den höchsten Peak aller GOAT-Kandidaten, war jederzeit für Clutch-Buckets zu haben, defensiv eine Pest. Keiner kam in den 90ern an ihm vorbei - und keiner gab der Liga solch einen Popularitätsschub. Michael Jordan ist eine Ikone, auf und abseits des Parketts. Und Stand jetzt der beste Basketballspieler aller Zeiten.