Bahnrad: Vogel im Sprint-Achtelfinale

SID
Roger Kluge fuhr auf einen starken zweiten Platz
© getty

Bahnradsprinterin Kristina Vogel hat ihre Enttäuschung im olympischen Keirin-Rennen einigermaßen verdaut, Medaillenanwärter Roger Kluge einen vielversprechenden Start im Omnium hingelegt.

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Während Vogel nach gewissen Anlaufschwierigkeiten im Sprint-Turnier der Sprung ins Achtelfinale gelang, verschaffte sich Kluge in den ersten drei von sechs Disziplinen als bisheriger Gesamtvierter eine gute Ausgangsposition.

Im Scratch-Rennen fuhr der Lausitzer auf einen starken zweiten Rang. Die 4000-m-Einzelverfolgung beendete er als Vierter, nur im Ausscheidungsrennen blieb er als Zwölfter unter seinen Möglichkeiten. Die Entscheidung fällt am Montag, es führt der Franzose Thomas Boudat. Vogel wurde zunächst in der Qualifikation nur Sechste, setzte sich dann aber gegen Laurine van Riessen (Niederlande) durch. Das Turnier wird am Montag (ab 10.00 Uhr OZ/15.00 Uhr MESZ) fortgesetzt, die Medaillen werden am Dienstag vergeben.

Vogel war nicht ganz zufrieden. "Ich hätte mich gerne besser positioniert, aber es ist alles sehr dicht beisammen", sagte die zweimalige Sprint-Weltmeisterin. Sie trifft nun auf die Neuseeländerin Natasha Hansen, erneut eine machbare Aufgabe. Der Olympiasieg im Männer-Sprint ging nach Großbritannien an Jason Kenny, der seinen Triumph von London wiederholte.

Vogel und das olympische Velodromo da Barra, das war bis jetzt noch keine Liebesbeziehung - trotz Teamsprint-Bronze mit Miriam Welte. Den sechsten Platz im sogenannten Kampfsprint kommentierte Vogel aber mit ein wenig Abstand mit Humor. "Manchmal biste der Hund, manchmal der Baum", schrieb Vogel bei Facebook und zitierte damit Fußball-WM-Held Mario Götze, der sich zuletzt bei der EURO mit diesem Spruch gegen Kritik gewehrt hatte. Es ist nicht Vogels Art, lange zu trauern.

"Ehrgeizig und mit Wut im Bauch"

Die Chance im dreitägigen Sprint-Turnier bleibt ihr ja noch. Vogel ist beileibe nicht aussichtslos, bloß weil das Keirin-Finale am Samstagabend schiefgegangen ist. "Sie ist ehrgeizig und wird mit Wut im Bauch rangehen", sagte Bundestrainer Detlef Uibel, meinte allerdings: "Kristina hat ein paar taktische Probleme. Aber sie ist auch die Gejagte. Das ist ihr Risiko."

Auch der Allrounder Kluge, der vor acht Jahren in Peking Silber im Punktefahren gewonnen hatte, war nicht als Unbekannter angereist. Im März bei der WM in London hatte der 30-Jährige gegen nahezu dieselben Konkurrenten wie bei Olympia den zweiten Rang belegt. Vor vier Jahren war er als Vierter nur hauchdünn an einer Olympia-Medaille vorbeigefahren. "Ich brauche einen guten ersten Tag, wenn ich einen schlechten habe, wird es schwierig", sagte er.

Der Etappensieger des Giro d'Italia hat seine stärkste Disziplin ganz am Ende beim 40 km Punktefahren. Dort entscheidet sich der Wettkampf auch erst gegen Top-Stars wie den Briten Mark Cavendish, der nach seinen vier Tour-Etappensiegen im Juli mit großem Selbstvertrauen antrat. "Es wird ein enger Kampf werden. Die Tour-Erfolge haben Cavendish ungemein gepusht", sagte Kluge.

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