Thomas Dreßen verzweifelt: Schon wieder streikt der Körper

SID
thomas-dresen-1600
© getty
Cookie-Einstellungen

Dabei war Dreßen mit so viel Optimismus in die Saison gegangen. "Gesundheitlich bin ich zufrieden", betonte er im Oktober bei nahezu jeder Gelegenheit, er sei halt "wie ein Oldtimer, der gehört gepflegt". Auch was "das Fahrerische angeht, bin ich besser als letztes Jahr, ich suche schon wieder das Limit". Spätestens nach dem Rennen am Samstag muss Dreßen wohl erkennen, dass die Realität eine andere ist.

Nicht zu Unrecht sparte Dreßen auch nicht mit Kritik am Weltverband FIS, der den Abfahrern zwei Trainingsläufe und dann drei Rennen auf der längsten Weltcup-Strecke (ca. 4,3 km) zugemutet hatte. Im Super-G am Freitag riss dort dem Kombinationsweltmeister Alexis Pinturault aus Frankreich bei einem Sturz das Kreuzband. Am Samstag erlitt Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen bei einem Abflug ins Fangnetz eine Schulterluxation. Er wurde am Sonntag operiert.

Die deutschen Abfahrer hatten als bestes Resultat in Wengen nur einen 18. Platz von Andreas Sander in der ersten Abfahrt am Donnerstag vorzuweisen. Im Rennen am Samstag wurde Sander wegen eines Sturzes des WM-Dritten Cameron Alexander aus Kanada auf der Strecke abgewunken. Er startete ein zweites Mal und wurde 28. "Es war die Hölle", sagte Routinier Romed Baumann angesichts der sehr langen Wartezeiten im ZDF, "ich habe einen Hungerast gekriegt".

In der kommenden Woche nun wartet Kitzbühel, wartet die Streif. Dreßen hat dort 2018 sensationell gewonnen, danach folgten weitere Glanztaten - vor allem aber auch zu viele Operationen und Rückschläge. Er benötige jetzt "auf jeden Fall" erst mal "viel Physiotherapie", sagte Dreßen, ehe er aus Wengen abreiste. Und dann? "Schau'n mer mal, was Kitzbühel bringt."

Artikel und Videos zum Thema