Kritik an TV-Stationen und DOSB

SID
Vital Heynen übt heftige Kritik an den deutschen TV-Sendern
© getty

Die Nationalmannschaft kämpft am Wochenende in Polen um die erste WM-Medaille seit 44 Jahren - in Deutschland bekommt die breite Öffentlichkeit das allerdings nicht mit, sehr zum Ärger des Bundestrainers.

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"Es ist doch eine Schande, dass kein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender die Weltmeisterschaft überträgt", sagte Bundestrainer Vital Heynen im Gespräch mit der Tageszeitung Die Welt: "Dabei sollte es eine Pflicht für das gebührenfinanzierte Fernsehen sein."

Bislang waren die acht Siege der deutschen Volleyballer in elf WM-Spielen nur als Livestream im Internet bei sportdeutschland.tv zu sehen. Das Halbfinale am Samstag gegen Polen (20.25 Uhr) wird außerdem von Sport1 im Free-TV übertragen. Um die Kooperation zu ermöglichen, verzichtet der Online-Sportsender auf seine Exklusivrechte an der Übertragung.

Heynen glaubt, dass Deutschland dadurch langfristig ein Problem bekommt. "Wenn fast nur noch Fußball gezeigt wird, gerät der Restsport logischerweise immer mehr in die Sackgasse. Auf Dauer wird es dadurch immer weniger Erfolge geben," sagte der Belgier.

Enttäuscht über Zielvorgabe

Der 45-Jährige kritisierte auch den Deutschen Olympischen Sportbund: "Der DOSB traut uns bei den Spielen 2016 in Rio keine Medaille zu, so steht es in der Zielvorgabe. Er hat uns abgeschrieben, worüber wir sehr enttäuscht waren." Dabei waren es die deutschen Volleyballer, die sich neben den beiden Hockey-Teams als einzige Mannschaft für London 2012 qualifiziert hatten - und am Ende mit Platz fünf zurückkehrten.

Der DOSB reagierte noch am Freitag auf die Kritik und lud Heynen zum nächsten Meilensteingespräch ein. "DOSB und DVV haben sich auf das Ziel Finalplatzierung bei den Olympischen Spielen geeinigt. Wir haben und werden Volleyball ganz sicher nicht abschreiben", sagte DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank und gratulierte den Volleyballern zu der "klasse" Leistung bei der WM.