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UFC - Kommentar zu Conor McGregor: Es ist endgültig vorbei

Von Max Schrader
Conor McGregor verlor zum dritten Mal gegen Dustin Poirier.
© getty

Conor McGregor hat sich nach der Niederlage bei UFC 264 erneut als schlechter Verlierer präsentiert. Es wird Zeit, dass das Aushängeschild der UFC zurücktritt. Ein Kommentar.

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"You are only as good as your last fight", lautet ein von Autor James R. Quirk abgewandeltes Zitat, das im Kampfsport immer wieder angewendet wird. Zu Deutsch: "Du bist nur so gut wie dein letzter Kampf." Conor McGregor verkörpert dieses Sprichwort im negativen Sinne seit mehreren Jahren wie kein Zweiter. Seit seinem Showkampf gegen Flyod Mayweather, für den er über 100 Millionen Euro kassierte, steht der Ire bei einer UFC-Bilanz von nur einem Sieg bei drei Niederlagen.

Sein einziger Sieg gelang ihm gegen den in die Jahre gekommenen Donald "Cowboy" Cerrone, der davor seine letzten zwei Kämpfe verloren hatte. Nach dem 40-Sekunden-Sieg dachte man damals, dass der "alte McGregor" wieder da sei. Der McGregor, der die UFC nahezu im Alleingang zu einer der größten Sportorganisationen der Welt machte. Der McGregor, der die Massen mit seinen spektakulären Knockouts entfesselte. Der McGregor, der vor jedem Kampf eine große Klappe hatte, diese jedoch mit Leistungen rechtfertigte.

Diese Zeiten sind nun aber endgültig vorbei. Im Vorfeld von UFC 264 beleidigte er seinen Gegner aufs Übelste. McGregor erklärte, dass er Poirier den "Kopf vom Hals schlagen" und ihn umbringen werde. Dazu folgten sämtliche Beleidigungen in Richtung der Familie Poiriers.

UFC: Conor McGregor muss zurücktreten

Selbst nach seiner jüngsten Niederlage bei UFC 264, als er sich das Bein brach und deshalb aufgeben musste, fehlte es an Einsicht. Die Aufgabe sei nicht seine Entscheidung gewesen, sondern die des Doktors, brüllte er mehrfach. Deshalb müsse der Kampf neu angesetzt werden. "Ich habe ihm den Kopf weggeboxt und weggetreten. Es ist noch nicht vorbei! Wir werden das irgendwann zu Ende bringen." So weit, so gut. Dass er danach aber erneut Poiriers Familie beleidigte, brachte das Fass endgültig zum Überlaufen: McGregor muss daher zurücktreten! Seine Eskapaden auch außerhalb des Octagons sind schlichtweg aus der Zeit gefallen.

"Ich glaube, er musste das alles machen, um sich selbst zu hypen", sagte Poirier zu McGregors Beleidigungen. "Es ist ganz einfach: Das Karma hält einem den Spiegel vor." "The Notorious" wurde im Vorfeld immer wieder darauf angesprochen, ob er denn hungrig genug sei, um nochmal an die UFC-Spitze zu gelangen. Schließlich wurde er jüngst vom Forbes-Magazin zum bestbezahlten Sportler ernannt. "Bin ich der hungrige Löwe, der ich einmal war? Vielleicht nicht. Es ist sicherlich anders, aber ich bin jetzt die fette Katze", gab er zu. Laut McGregor sei die fette Katze noch gefährlicher. Doch davon war nichts zu sehen.

McGregor hatte sicherlich im dritten Kampf gegen Poirier gute Momente. Nicht ohne Grund war er einer der wenigen Doppel-Champions der UFC. Doch der 32-Jährige hat in seinen letzten Kämpfen die Verteidigung vergessen. So hatte Poirier leichtes Spiel. Auch das ist ein Zeichen, dass es für die Weltspitze nicht mehr reicht.

UFC: Ohne Rücktritt beschmutzt McGregor nur sein Denkmal

Natürlich könnte McGregor, der noch einen Vertrag für einen Kampf besitzt, Showkämpfe bestreiten, die sicherlich viele Zuschauer vor die Bildschirme locken würden. Daher will die UFC ihn auch nicht fallen lassen. Alleine knapp 17 Millionen kassierte die Organisation diesmal durch die Ticketeinnahmen (der zweitbeste Wert nach McGregor-Khabib), dazu kommen rund 1,8 Millionen verkaufte Streams.

Allerdings wären diese Kämpfe ohne jegliche sportliche Relevanz. Ein dritter Kampf gegen Nate Diaz mag zwar aus finanzieller Sicht lukrativ sein, beide Kämpfer verloren jedoch ihre letzten Fights. Ein möglicher Kampf gegen Jorge Masvidal, der immer wieder diskutiert wurde, ebenso. So stellt sich die Frage, was McGregor noch erreichen will? Da laut seiner Aussage die Story noch nicht zu Ende sei, müsste er, sofern er sich von seiner schweren Beinverletzung erholt, zum vierten Mal gegen Poirier antreten. Poirier allerdings wird Ende des Jahres um den Titel im Leichtgewicht kämpfen.

Somit müsste McGregor mindestens zwei, wenn nicht sogar drei weitere Siege benötigen, bis er wieder "reif" für einen Titel wäre. Alles andere wäre nicht nur für die Konkurrenz, sondern auch für den Sport an sich ein verheerendes Zeichen. Daher wäre McGregor besser beraten, seine Verletzung vollständig auszukurieren und endlich Zeit mit seiner Familie zu genießen.

Andernfalls beschmutzt er weiter sein Denkmal! Die UFC-Welt würde sich mehr an sein trauriges Ende als seine großen Erfolge erinnern. Dreimal ist er bereits zurückgetreten. Beim vierten Mal darf es keinen Rücktritt vom Rücktritt mehr geben.

McGregor: Bislanz seiner letzten UFC-Kämpfe

DatumGegnerErgebnis
Juli 2021Dustin PoirierNiederlage (1. Runde / Aufgabe)
Januar 2021Dustin PoirierNiederlage (2. Runde / TKO)
Januar 2020Donald "Cowboy" CerroneSieg (1. Runde / TKO)
Oktober 2018Khabib NurmagomedovNiederlage (4. Runde / Submission)
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