Erfolgreicher Neustart: Rafael Nadal feiert Auftaktsieg in Brisbane

SID
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© getty

Rafael Nadal ist wieder da. Der spanisches Tennisstar feiert ein starkes Comeback in Brisbane.

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Rafael Nadal riss überglücklich die Arme in die Luft und ließ sich vom begeisterten Publikum in Brisbane feiern. Fast ein Jahr nach seinem letzten Match ist der spanische Tennis-König eindrucksvoll auf die Tour zurückgekehrt. Der 37-Jährige besiegte den Österreicher Dominic Thiem überzeugend mit 7:5, 6:1 und präsentierte sich nach langer Leidenszeit körperlich voll auf der Höhe.

"Das ist ein emotionaler und wichtiger Tag für mich. Es war eines der schwersten Jahre meiner Karriere. Hier zu spielen, macht mich stolz", sagte Nadal: "Danke an alle, die das ganze Jahr für mich da waren."

Nadal hatte zuletzt bei den Australian Open im Januar 2023 gespielt und sich danach einer Operation am Hüftbeuger unterzogen. Derzeit steht er in der Weltrangliste nur auf Platz 672, dank seines "Protected Ranking"-Status musste er aber nicht in der Qualifikation antreten. Gegen Thiem, der sich 2020 im Final-Krimi der US Open in New York gegen Alexander Zverev seinen einzigen Grand-Slam-Titel geholt hatte, verwandelte Nadal nach 1:29 Stunden seinen ersten Matchball.

"Ich habe es vermisst, mich gesund zu fühlen und wettbewerbsfähig zu sein. Ich bin sehr dankbar", sagte Nadal, bei dem 349 Tage nach seinem Zweitrundenaus in Melbourne, als er sich unter Schmerzen gekrümmt und glatt in drei Sätzen gegen den US-Amerikaner Mackenzie McDonald verloren hatte, von körperlichen Problemen nichts zu sehen war.

Nadal bewegte sich gut, spielte seine starke Vorhand aus und dominierte bei eigenem Aufschlag. Thiem wurde im zweiten Satz fehleranfälliger und hatte dem Mallorquiner nichts mehr entgegenzusetzen. Im Achtelfinale bekommt es Nadal mit dem Lokalmatadoren Jason Kubler zu tun.

Vor seinem Comeback hatte Nadal die Euphorie noch selbst gebremst. "Ich erwarte von mir selbst, dass ich nichts erwarte", sagte er leicht kryptisch und sprach von einem "schwierigen" Start. Nach monatelanger Schufterei in der Reha und im Training konnte er aber mit Gewissheit sagen: "Ich fühle mich heute viel besser, als ich es vor einem Monat erwartet hatte."

Die australischen Hartplätze sollen zunächst nur als Standortbestimmung dienen auf dem Weg zu höheren Zielen. Spätestens im Frühsommer dürfte Nadal wieder sein Topniveau anpeilen. Die Verlockungen der neuen Saison sind groß. Bei Nadals absolutem Lieblingsturnier, den French Open, will er sich im Juni den historischen Titel Nummer 15 krallen - an gleicher Stelle steigen im Stade Roland Garros auch die Tenniswettbewerbe der Olympischen Spiele von Paris.

Ende 2024 könnte dann endgültig Schluss sein bei Nadal - auch wenn er sich noch ein Hintertürchen offen lässt, falls es besser läuft als erwartet. "Warum sollte ich mir ein Limit setzen?", fragte er kürzlich. Am Dienstag zeigte er sofort, dass noch mit ihm zu rechnen ist.

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