Australian Open, Tag 1: Tamara Korpatsch in Runde zwei - Novak Djokovic nach Kraftakt weiter

Von SID / SPOX
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An Tag 1 der Australian Open ist mit Tamara Korpatsch die erste Deutsche in die 2. Runde eingezogen. Ella Seidel war in der Night Session chancenlos. Auch Jannik Sinner ist durch, Novak Djokovic muss in seinem Erstrundenmatch überraschend kämpfen.

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Australian Open: Tamara Korpatsch in Runde zwei - Ella Seidel chancenlos

Qualifikantin Ella Seidel ist bei ihrem Grand-Slam-Debüt in Melbourne chancenlos ausgeschieden. Die junge Hamburgerin unterlag der Titelverteidigerin Aryna Sabalenka in der ersten Runde der Australian Open mit 0:6, 1:6, nach nur 53 Minuten Spielzeit nutzte die Weltranglistenzweite aus Belarus ihren siebten Matchball. Seidel, die sich eindrucksvoll durch die Qualifikation gekämpft hatte und von Bundestrainerin Barbara Rittner betreut wird, fand in der Rod Laver Arena nie zu ihrem Spiel.

"Es war eine sehr spezielle Erfahrung, ich hatte ihr nicht viel entgegenzusetzen. Aber die Erfahrung, einmal in der Rod Laver Arena zu spielen, kann mir keiner mehr nehmen", sagte Seidel, die aber zugab: "Heute war einfach ein schwerer Tag."

Im Abschlussmatch des ersten Turniertages hatte die 18-Jährige dem druckvollen Spiel der haushohen Favoritin nichts entgegenzusetzen. Auf ihr Debüt auf dem Center Court hatte Seidel aufgrund des vierstündigen Kraftaktes von Superstar Novak Djokovic im Vorfeld bis kurz vor Mitternacht warten müssen.

Zuvor hatte Tamara Korpatsch als erste deutsche Tennisspielerin die zweite Runde erreicht. Die 28 Jahre alte Hamburgerin kämpfte sich in ihrer Auftaktpartie gegen die Britin Jodie Burrage stark zurück und überstand durch ein 2:6, 6:3, 6:0 bei ihrer zweiten Teilnahme in Melbourne erstmals die erste Runde. Nach 1:48 Stunden nutzte Korpatsch, Nummer 81 der Welt, ihren zweiten Matchball.

"Ich war ein bisschen aufgeregt, weil ich noch nie ein Match in Australien gewonnen hatte", sagte Korpatsch, die dazu vom Frühstück noch "ein bisschen voll" war.

In der zweiten Runde trifft Korpatsch auf die Weltranglistenneunte Barbora Krejcikova. Die Tschechin setzte sich gegen die Japanerin Mai Hontama mit 2:6, 6:4, 6:3 durch, ließ sich dabei aber zwischenzeitlich am rechten Knöchel behandeln. "Sie ist eine gute Spielerin, es wird nicht einfach. Aber eine Chance gibt es immer", sagte Korpatsch.

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Australian Open: Novak Djokovic nach Kraftakt in Runde zwei

Novak Djokovic hat seine Mission Titelverteidigung bei den Australian Open mit einem mühevollen Sieg begonnen. Der Grand-Slam-Rekordchampion setzte sich in Melbourne nach über vier Stunden Spielzeit mit 6:2, 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 gegen den kroatischen Qualifikanten Dino Prizmic durch und konnte keinerlei Kräfte sparen.

Djokovic musste gegen den 18-Jährigen um jeden Punkt kämpfen, Prizmic gewann bei seinem Grand-Slam-Debüt mit zunehmender Spieldauer die Sympathien der Zuschauer in der vollbesetzten Rod Laver Arena. Djokovic haderte immer wieder mit sich, erst ab Ende des dritten Satzes übernahm er die Spielkontrolle. Erst seinen siebten Matchball nutzte er zum Sieg. "Er verdient jeden Applaus, er ist ein unfassbarer Spieler", sagte Djokovic über seinen Gegner: "Er hat mich für mein Geld wirklich laufen lassen."

In der zweiten Runde trifft der Serbe, der in Australien seinen insgesamt elften Triumph anpeilt und in den vergangenen fünf Jahren viermal den Titel gewann, auf den Australier Alexei Popyrin oder dessen Landsmann Marc Polmanns.

Zuvor hatte Jannik Sinner als erster Topspieler die zweite Runde erreicht. Angefeuert von seinen "Carota Boys" auf der Tribüne setzte sich der italienische Davis-Cup-Champion in seiner Auftaktpartie problemlos 6:4, 7:5, 6:3 gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp durch.

"Mein erstes Spiel in dieser Saison, es bedeutet mir sehr viel, mit einem Sieg zu starten", sagte Sinner: "Körperlich fühle ich mich gut in Form, die erste Runde ist nie einfach. Also kann ich mit dem heutigen Tag zufrieden sein."

In der nächsten Runde trifft der Weltranglistenvierte auf Jesper de Jong aus den Niederlanden. Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres zählt Sinner zum engsten Favoritenkreis, sein bestes Ergebnis in Australien ist der Viertelfinaleinzug 2022.

Andrej Rublew, Nummer fünf der Welt, übersprang seine Auftakthürde hingegen nur mit großer Mühe. Der Russe setzte sich gegen den Brasilianer Thiago Seyboth Wild in einem Fünfsatz-Krimi 7:5, 6:4, 3:6, 3:6, 7:6 (10:6) durch und bekommt es in Runde zwei mit dem US-Amerikaner Christoph Eubanks oder dem Japaner Taro Daniel zu tun.

Für den Italiener Matteo Berrettini ist das Turnier unterdessen schon beendet, der Halbfinalist von 2022 kann wegen einer Fußverletzung nicht zu seinem für Montag angesetzten Match gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas antreten und zog zurück.

Australian, Tag 1: Die Top-Matches des Tages

  • Frauen

Spielerin 1Spielerin 2Ergebnis
Tamara Korpatsch (GER)Jodie Burrage (GBR)2:6, 6:3, 6:0
Maria Sakkari (GRE/8)Nao Hibino (JPN)6:4, 6:1
Barbora Krejcikova (CZE/9)Mai Hontama (JPN)2:6, 6:4, 6:3
Liudmila Samsonova (RUS/13)Amanda Anisimova (USA)3:6, 4:6
Carolina Wozniacki (DEN)Magda Linette (POL)6:2, 2:0 Aufgabe
Ella Seidel (GER)Aryna Sabalenka (BLR/2)0:6, 1:6
  • Männer

Spieler 1Spieler 2Ergebnis
Jannik Sinner (ITA/4)Botic van de Zandschulp (NED)6:4, 7:5, 6:3
Andrey Rubley (RUS/5)Thiago Seyboth Wild (BRA)7:5, 6:4, 3:6, 4:6, 7:6
Novak Djokovic (SRB/1)Dino Prizmic (CRO)6:2, 6:7, 6:3, 6:4
Taylor Fritz (USA/12)Facundo Diaz Acosta (ARG)4:6, 6:3, 3:6, 6:2, 6:4
Frances Tiafoe (USA/17)Borca Coric (CRO)6:3, 7:6, 2:6, 6:3

Caroline Wozniacki nach Kurzschicht in der zweiten Runde

Die frühere Weltranglistenerste Caroline Wozniacki ist bei den Australian Open nach einer Kurzschicht in die zweite Runde eingezogen. Die Dänin, die im vergangen Jahr nach einer über dreijährigen Baby-Pause auf die Tour zurückgekehrt war, profitierte nach 49 Minuten Spielzeit beim Stand von 6:2, 2:0 von der verletzungsbedingten Aufgabe ihrer polnischen Gegnerin Magda Linette.

"Es ist nie schön, sowas zu sehen. Sie ist eine gute Freundin von mir. So wollte ich es nicht beenden. Ich hoffe, es ist nicht zu schlimm", sagte Wozniacki, die 2018 in Melbourne ihren einzigen Grand-Slam-Titel gewonnen hatte. "Hier zu spielen, ist einfach sehr besonders für mich", so die 33-Jährige, die nun auf die Russin Maria Timofejewa trifft.

Zuvor hatte sich Amanda Anisimova, die sich 2023 aufgrund von mentalen Problemen eine eine Auszeit genommen hatte, mit einem 6:3, 6:4 gegen die an Position 13 gesetzte Ljudmila Samsonowa auf der Grand-Slam-Bühne zurückgemeldet. Die US-Amerikanerin hatte 2019 im Alter von nur 17 Jahren das Halbfinale der French Open erreicht. "Ich fühle mich gut und erholt", sagte Anisimova.

Ana Ivanovic: "Manchmal wünschte ich, ich wäre da draußen"

Auch sieben Jahre nach ihrem Karriereende fiebert Ana Ivanovic noch immer mit, wenn Tennis im TV läuft. "Ehrlich gesagt spiele ich immer noch mit", sagte die frühere Weltranglistenerste im Gespräch mit sportschau.de: "Ich denke oft, was würde ich jetzt machen, manchmal wünschte ich, ich wäre jetzt da draußen."

Die Australian Open, die am Sonntag in Melbourne beginnen, habe sie "immer geliebt als Spielerin, umso mehr vermisse ich Tennis jetzt". Sie freue sich auf die Nightsessions beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, die sie am anderen Ende der Welt vor dem Fernseher "zum Frühstück" genießen will. 2008 hatte Ivanovic das Finale in Australien erreicht, im selben Jahr holte sie bei den French Open in Paris ihren einzigen Majortitel.

An ein Leben als Tennis-Mutter wie Angelique Kerber, Naomi Osaka oder Caroline Wozniacki habe sie nie gedacht. "Für mich ist es wichtig, die ersten Jahre mit den Kindern zuhause zu sein. Jede Woche auf Tour, ständig reisen mit Kindern, das wäre nichts für mich gewesen", sagte Ivanovic. Die 36-Jährige ist seit 2016 mit Ex-Fußballer Bastian Schweinsteiger verheiratet, das Paar hat zusammen drei Söhne.

Andre Agassi adelt Novak Djokovic: "Weiß nicht, was ich sagen soll"

Für den früheren Tennis-Star Andre Agassi ist Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic der beste Spieler der Geschichte. "Es gibt so viele Möglichkeiten der Betrachtung, aber wenn man es sich auf dem Papier anschaut, kann man nicht bestreiten, was er erreicht hat", sagte Agassi der australischen Zeitung The Australian in Melbourne.

"Djokovic hat öfter die Australian Open gewonnen als ich einen Grand Slam - was kann man da tun, außer zu lachen? Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll", sagte der US-Amerikaner Agassi, der in seiner Karriere acht Major-Titel feiern konnte. Djokovic strebt in Melbourne seinen elften Titel an, insgesamt bringt es der Serbe auf 24 Grand-Slam-Erfolge.

Laut Agassi, Ehemann der deutschen Tennis-Ikone Steffi Graf, habe der Sport sich durch Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal "erweitert. Sie haben dem Spiel so viel gebracht."

Australian Open heute live im Free-TV: Termine, Zeitplan

RundeDatum
Qualifikation Männer und Frauen8.-12. Januar
Offizieller Turnierstart14. Januar
1. Runde14.-16. Januar
2. Runde17. Januar
Achtelfinaleab 20. Januar
Viertelfinaleab 23. Januar
Halbfinaleab 25. Januar
Finale Frauen27. Januar
Finale Männer28. Januar
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