"Die Rekordhalter sollten gute Vorbilder sein, ihre Leistungen sollten respektiert werden und außerhalb jeglicher Fragwürdigkeit sein. Sowohl vonseiten ihrer Konkurrenten als auch der Fans unserer Sportart", sagte EAA-Präsident Svein Arne Hansen: "Die Rekorde sollten 100 Prozent glaubwürdig sein. Allerdings gibt es die Ansicht, dass dies bei einigen Leistungen in den Bestenlisten nicht der Fall ist. Deshalb habe ich die Überprüfung angeordnet."
Zu den womöglich zu löschenden Europarekorden könnten die vor dem Hintergrund der Dopingproblematik fragwürdigen Bestleistungen von Marita Koch (DDR/47,60 Sekunden/1985) über 400 m oder Jarmila Kratochvilova (CSSR/1:53,28 Minuten/1983) über 800 m gehören. Ähnliche Vorstöße zur Löschung von Weltrekorden waren bisher immer gescheitert.
In Deutschland weist der DLV in seiner Präambel zu den Rekordlisten darauf hin, dass manche Rekordhalter im Verdacht stehen, "während ihrer leistungssportlichen Laufbahn gegen die Antidoping-Regeln verstoßen zu haben. Darüber hinaus wurde ein Teil der Rekorde auf der Basis von Zwangsdoping und Doping in Form von strafrechtlich relevanter Körperverletzung erzielt." Eine Löschung "solcher Rekorde ist aus juristischen Gründen nicht möglich", heißt es weiter.