Ganz souverän! DHB-Team weiter

Jannik Kohlbacher erhielt gegen Slowenien viel Einsatzzeit
© getty

Deutschland hat bei der EM in Polen den Einzug in die Hauptrunde geschafft. Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson feierte im dritten und letzten Vorrundenspiel einen 25:21 (12:10)-Sieg gegen Slowenien und nimmt damit zwei Punkte mit in die nächste Runde. Die Slowenen sind augeschieden.

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Damit bekommt es Deutschland in der ebenfalls in Breslau stattfindenden Hauptrundengruppe 2 mit Dänemark, Ungarn und Russland zu tun. Die ersten beiden jeder Gruppe ziehen ins Halbfinale ein.

Tobias Reichmann war mit fünf Toren Topscorer des DHB-Teams. Die weiteren Treffer erzielten Steffen Weinhold, Rune Dahmke (beide 4), Jannik Kohlbacher, Steffen Fäth (beide 3), Fabian Wiede, Christian Dissinger (beide 2), Johannes Sellin und Martin Strobel (beide 1).

Deutschland vs. Slowenien im BOXSCORE

Die Reaktionen:

Dagur Sigurdsson (DHB-Coach): "Wir sind sehr, sehr glücklich. Wir sind sehr gut mit dem Druck umgegangen. Wir waren sehr konzentriert und fokussiert."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Im Tor darf diesmal Wolff von Beginn an ran. Linksaußen spielt Dahmke, im Rückraum der nach seiner Roten Karte gegen Schweden freigesprochene Dissinger, dazu Fäth und Weinhold. Reichmann beginnt auf Rechtsaußen, Pekeler am Kreis. Bei den Slowenen darf Vid Kavticnik ebenfalls trotz Rot im letzten Spiel mitmischen.

8.: Es ist bisher ein zähes Ringen. Man merkt beiden Teams an, dass es um alles geht. Bitter: Dissinger erhält bereits früh im Spiel seine zweite Zwei-Minuten-Strafe. Es gibt Siebenmeter für die Slowenen - Gajic verwandelt eiskalt. 3:2 Slowenien.

16.: Das Sigurdsson-Team hat kurzzeitig riesige Probleme und gerät mit drei Toren in Rückstand. Einige Umstellungen - unter anderem kommt Kohlbacher an den Kreis - wirken. Kohlbacher wird zwei Mal in Folge freigespielt und macht zwei Mal die Bude. Vier Tore in Serie für den DHB, 6:5, Auszeit Slowenien.

25.: Enge, enge Kiste. Die slowenische Deckung steht gut, also muss eine Einzelaktion her. Wiede steigt im Rückraum hoch und haut das Ding humorlos rein. 10:9 für Deutschland.

Roundup: Alle Spiele, alle Gruppen, alle Topscorer

30.: Halbzeit in der Breslauer Jahrhunderthalle. Wolff macht seine Sache gut, die Abwehr ist diesmal relativ schnell wach. Im Angriff hakt es noch hier und da. Egal: Das DHB-Team spielt unter dem Strich sehr ordentlich und führt mit 12:10.

38.: Fehlwurf reiht sich an Fehlwurf - auf beiden Seiten. Dann übernimmt Weinhold Verantwortung, tankt sich durch und lässt Skof keine Abwehrchance. Es sieht gut aus, 15:11.

44.: Die DHB-Abwehr steht immer besser, Slowenien wirkt im Angriff derzeit hilflos. Auf der anderen Seite spielt der starke Weinhold einen überragenden Pass an den Kreis zu Kohlbacher, der mit etwas Glück - der Torwart ist dran - trifft. 17:13 für Deutschland.

49.: Strobel spielt einen starken Pass auf Rechtsaußen, wo Sellin einspringt und gefoult wird. Es gibt Siebenmeter. Reichman kommt und macht das Ding. 20:15. Das kann eigentlich nicht mehr schief gehen.

55.: Pekeler kassiert seine dritte Zeitstrafe, was Rot bedeutet. Und was passiert Sekunden später? Rot für Poteko, ebenfalls die dritte Zeitstrafe. 23:18 steht es. Das muss doch reichen.

60.: Das war's! Deutschland zieht ganz souverän in die Hauptrunde ein.

Der Star des Spiels: Jannik Kohlbacher. Der Wetzlar-Profi durfte fast das gesamte Spiel über am Kreis ran und machte seine Sache spitze. Erzielte nicht nur drei Tore (3 von 4), sondern riss mit seiner Masse auch immer wieder Lücken, durch die seine Teamkollegen durchstoßen konnten.

Der Flop des Spiels: Matej Gaber. Eigentlich könnte man an dieser Stelle alle slowenischen Spielmacher nennen, von denen viel zu wenig kam. Gaber aber riss nichts. Ein Tor, einige schwache Pässe.

Das fiel auf:

  • Der Mittelblock Finn Lemke und Hendrik Pekeler bot über weite Strecken eine ganz starke Vorstellung. Die gefürchteten slowenischen Anspiele an den Kreis wurden meistens verhindert, der Rückraum war gegen die deutschen Kanten überfordert.
  • Die Slowenen deckten wie schon gegen Schweden sehr offensiv und machten den Deutschen damit das Leben immer wieder schwer. Gerade in der Anfangsphase agierte der Weltmeister von 2007 aber auch mit etwas zu wenig Tempo.
  • Da Dissinger schnell mit zwei Zeitstrafen belastet war, rotierte Sigurdsson im Rückraum viel durch. Mal übernahm Strobel den Spielaufbau und Fäth spielte halblinks, mal agierte Pieczkowski auf der Mitte. Zudem verschaffte Wiede Kapitän Weinhold immer wieder wichtige Pausen.
  • Das deutsche Team kam über beide Außenpositionen häufig durch, nutzte aber seine Chancen nicht immer konsequent. Dahmke und Reichmann ließen in den ersten 30 Minuten hier und da ein bisschen was liegen, wobei Keeper Gorazd Skof teilweise auch stark hielt.
  • Andreas Wolff zeigte bei seinem ersten EM-Auftritt von Beginn an in der ersten Halbzeit eine gute Vorstellung. Nach dem Seitenwechsel lief es nicht mehr ganz so rund. Insgesamt wehrte er 24 Prozent aller Würfe ab. Die letzten Minuten durfte Carsten Lichtlein ran (0 von 5).

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