2. Liga, 6. Spieltag: HSV blamiert sich in Elversberg - Düsseldorf erobert Tabellenführung

SID
HSV, Hamburger SV, Elversberg
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Der Hamburger SV hat am 6. Spieltag der 2. Liga sensationell bei Aufsteiger SV Elversberg verloren und seine Tabellenführung abgegeben. Großer Nutznießer der HSV-Blamage war Fortuna Düsseldorf.

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Sensation im Saarland: Zweitliga-Zwerg SV Elversberg stürzte den Tabellenführer Hamburger SV und brachte dem großen Aufstiegsfavoriten die erste Saison-Niederlage bei. Der Aufsteiger besiegte den HSV hoch verdient mit 2:1 (1:0) und feierte den ersten Zweitliga-Heimsieg seiner Geschichte.

Jannik Rochelt (9.) und Luca Schnellbacher (60.) erzielten die Tore für Elversberg - und trafen die Hamburger damit ins Mark. Der haushohe Favorit kam durch Moritz Heyer kurz vor dem Ende nur noch zum 1:2 (89.).

Die Hamburger hatten zwar mehr Ballbesitz, doch die Gastgeber agierten griffiger in den Zweikämpfen und erspielten sich die deutlich besseren Chancen. "Mit vielen einfachen Fehlern haben wir Elversberg immer wieder eingeladen. Das ärgert uns brutal", sagte Kapitän Sebastian Schonlau.

Der HSV offenbarte vor 10.150 Zuschauern vor allem defensive Schwächen und machte sich das Leben mit individuellen Fehlern selbst schwer. Nach zuletzt drei Spielen ohne Gegentor patzte Dennis Hadzikadunic in der Anfangsphase folgenschwer. Vor dem 0:1 verlor der HSV-Verteidiger am eigenen Strafraum leichtfertig den Ball, so dass Rochelt nur noch einschieben brauchte.

In der Folge avancierte der SVE-Angreifer endgültig zum Spieler des Spiels. Seine mustergültige Hereingabe drückte Schnellbacher nach einem Konter über die Linie. Ein vermeintlicher Rochelt-Treffer (44.) wurde wegen Abseits zu Recht nicht gegeben, zweimal parierte HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes mit starken Reflexen (45.+3/47.).

Und der HSV? Der hatte zweimal Pech, als Treffer von Robert Glatzel (3./Abseits) und Jean-Luc Dompe (18./Foulspiel) jeweils nach Videobeweis die Anerkennung verweigert wurde. Die beherzte Schlussoffensive in den sechs Minuten der Nachspielzeit wurde nicht mehr belohnt. In der fünften Minute der Nachspielzeit hatte der HSV zweimal den Ausgleich auf dem Fuß.

3:1 in Rostock: Düsseldorf setzt sich an die Spitze

Fortuna Düsseldorf übernimmt zumindest vorübergehend die Tabellenführung. Durch ihren dritten Erfolg in Serie mit 3:1 (2:1) bei Hansa Rostock nach Toren von Christos Tzolis (17.), Andre Hoffmann (35.) und Jona Niemiec (88.) übernahmen die auf fremden Plätzen weiter unbesiegten Rheinländer den ersten Rang.

Rostock dagegen musste trotz des Ehrentreffers durch Jasper van der Werff (45.) nach seiner schon zweiten Heimniederlage den Kontakt zu den Topteams abreißen lassen.

Düsseldorf übernahm vor 24.600 Zuschauerinnen und Zuschauern gleich in der Anfangsphase das Kommando. Durch ihr zielstrebiges Spiel und Zweikampfstärke kaufte die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune den Platzherren den Schneid ab. Umso unerwarteter baute der frühere DFB-Pokalsieger nach seinem zweiten Treffer ab und ließ die Gastgeber unnötig ins Spiel zurückkommen.

Auch nach der Pause konnte die Fortuna nicht mehr die Überlegenheit aus den ersten 30 Minuten entwickeln. Rostock drängte zunehmend mit Wucht auf den Ausgleich, aber meistens fehlte den überhasteten Angriffen der entscheidende Zug zum Düsseldorfer Tor. Chancen hatten auf beiden Seiten nur noch Seltenheitswert. Niemiec machte dann alles klar.

Rote Teufel verpassen vierten Sieg in Folge

Der 1. FC Kaiserslautern verpasste den vierten Sieg in Folge. Die Roten Teufel erreichten im Südwestderby beim Karlsruher SC ein 1:1 (1:1) und bleiben mit zehn Punkten im Vorderfeld der Tabelle.

Ragnar Ache (5.) erzielte das frühe Führungstor für den FCK. Die Badener kamen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Foulelfmeter von Marvin Wanitzek (45.+5) zum Ausgleich. Kevin Kraus hatte den Strafstoß an Fabian Schleusener verursacht.

Lauterns Tobias Raschl (13.) hatte sogar das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber Torwart Patrick Drewes. Die Lauterer wirkten nach dem Führungstor sehr selbstsicher. In der 16. Minute scheiterte Ache per Kopf ebenfalls am KSC-Keeper.

Erst in der 30. Minute hatten die Gastgeber die erste Gelegenheit zum Ausgleich. Schleusener fand jedoch im famos reagierenden Schlussmann Julian Krahl seinen Meister. Lauterns Marlon Ritter hatte zudem mit einem Schuss an den Pfosten Pech (33.). In der Nachspielzeit kam der KSC zum 1:1.

Beide Teams lieferten sich zur Freude der Fans einen offenen Schlagabtausch mit vielen Chancen auf beiden Seiten.