Werder Bremen in der Kaderanalyse: Fragezeichen, so weit das Auge reicht

Von Philipp Schmidt
Gehen Eggestein und Sargent mit Werder in die zweite Liga?
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Werder Bremen in der Kaderanalyse - Abwehr

  • Personal: Marco Friedl (Vertrag bis 2023), Milos Veljkovic (bis 2022), Ömer Toprak (bis 2023), Lars Lukas Mai (bis 2022), Anthony Jung (bis 2023), Nicolai Rapp (bis 2024), Ludwig Augustinsson (bis 2022), Felix Agu (bis 2024), Kyu-hyun Park (bis 2024), Simon Straudi (bis 2022)
  • Fragezeichen: Toprak, Veljkovic, Straudi, Augustinsson
  • Kandidaten: -
  • Situation: Nach den Abgängen der langjährigen Führungsspieler Niklas Moisander und Theodor Gebre Selassie, die sich in der vergangenen Saison das Kapitänsamt teilten, legten die Verantwortlichen in puncto Transfers bisher den Fokus auf die Defensive. Dies liegt auch daran, dass mit Ömer Toprak, Ludwig Augustinsson und Milos Veljkovic weitere Wechselkandidaten im Kader stehen, die künftig erstklassig spielen wollen.

Wie die Deichstube berichtet, soll insbesondere Trabzonspor an einer Verpflichtung von Toprak interessiert sein, trotz einer Gehaltsreduzierung von 40 bis 60 Prozent ist das Salär des 263-maligen Bundesligaspielers für Werder kaum zu stemmen. Für sein Engagement erhielt er ein Lob von Leiter Profi-Fußball Clemens Fritz: "Ömer nimmt die Situation komplett an. Er gibt immer Vollgas, spricht viel mit den Kollegen, übernimmt Verantwortung. Wir schauen, was für ihn an Angeboten reinkommt - und dann besprechen wir das mit ihm."

Ähnlich verhält es sich bei Augustinsson und Veljkovic, der aufgrund einer Corona-Infektion in den kommenden beiden Wochen nicht zur Verfügung steht. Zuletzt wurde der Innenverteidiger bereits von muskulären Problemen geplagt. Neben Gerüchten um Begehrlichkeiten in der Premier League nennt die serbische Tageszeitung Sportski zurnal nun die AC Florenz als mögliche Destination.

Für den Fall, dass das Duo den Verein verlässt - kein Spieler ist bei einem entsprechenden Angebot unverkäuflich -, hat Werder vorgesorgt: Für gemeinsam nicht einmal eine halbe Million Euro kamen mit Kyu-hyun Park, Nicolai Rapp, Anthony Jung und Lars-Lukas Mai (Leihe) gleich vier neue Spieler - teilweise durchaus mit Chancen auf einen Stammplatz.

Linksverteidiger Kyu-Hyun Park hat bis 2024 bei Werder unterschrieben.
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Linksverteidiger Kyu-Hyun Park hat bis 2024 bei Werder unterschrieben.

In der von Anfang präferierten Viererkette dürfte dies vor allem für Mai, der in der Vorsaison bei Darmstadt auf ganzer Linie überzeugte, sowie den aus seiner Zeit in Leipzig bekannten Jung gelten - abhängig davon, wie viele der genannten Wechselwilligen den Verein wirklich verlassen.

Ein weiterer Wechselkandidat ist Marco Friedl, der in der vergangenen Saison als Innenverteidiger in der Dreierkette durchaus überzeugte. Bereits im Februar bestätigte Baumann das Interesse einiger Klubs. "Für junge Innenverteidiger mit starkem linken Fuß gibt es schon einen Markt. Es gibt nicht unzählige Spieler mit seinen Eigenschaften", sagte Baumann. Friedl, der beim FC Bayern ausgebildet wurde und beim Rekordmeister sogar Champions League spielte könnte Werder eine große Summe für die klammen Kassen einbringen. Bleibt er (Vertrag bis 2023), wird er gesetzt sein.

Während es für die linke Seite mit Felix Agu und Park Optionen gibt, sind die Fragezeichen beim Thema Rechtsverteidiger größer. Leih-Rückkehr Simon Straudi hat wohl keine Zukunft beim SVW, der etatmäßige Mittelfeldspieler Jean-Manuel Mbom war beim Test-Remis gegen Zenit erste Wahl auf ungewohnter Position. Hier muss Werder noch nachbessern!

Hinzu kommt, dass auch Mbom selbst umworben ist. Die Bild berichtete im Juni von zwei "reizvollen" Angeboten, die eingetrudelt seien. Dabei soll es sich um ein Team aus der Premier League handeln sowie eines, welches in der vergangenen Saison an der Europa League teilnahm.

Da die Angebote im Bereich von zwei Millionen Euro jedoch nicht den Vorstellungen der Bremer entsprachen und Mbom als einer der Bausteine einer möglichen Aufstiegsmannschaft angesehen wird (21 BL-Einsätze 20/21), ist ein Verbleib des 21-Jährigen gut vorstellbar - zumal sich die Gerüchte in den vergangenen Wochen nicht erhärtet haben.