2. Bundesliga - Power Ranking zum Saisonstart: Der Hamburger SV schafft es wieder nicht

Von Christian Guinin
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Platz 12 - KARLSRUHER SC

Auftaktprogramm: Hansa Rostock (A), SV Darmstadt 98 (H), SV Sandhausen (A), Werder Bremen (H), 1. FC Nürnberg (A)

Karlsruhe spielte im Kampf um den Aufstieg in der letzten Saison im Vergleich zu Holstein Kiel, Hamburg und F95 eine geringere Rolle. Nach dem 24. Spieltag etwa lagen die Badener aber nur drei Punkte hinter Relegationsplatz drei, obwohl man als klarer Abstiegskandidat in die Spielzeit gegangen war.

Bislang verstärkte sich Karlsruhe neben dem schon im vergangenen Jahr ausgeliehenen Philip Heise (kam ablösefrei von Norwich City) und Leon Jensen (kam ablösefrei vom FSV Zwickau) hauptsächlich mit Spielern aus der eigenen U19. Schmerzen dürften aber die Abgänge von Kevin Wimmer (Leih-Ende) und Benjamin Goller (Leih-Ende).

"Sie haben im vergangenen Jahr eine überragende Rückrunde gespielt und sich mit einem einstelligen Tabellenplatz belohnt. Dieses Jahr wird das nur mit viel Glück möglich sein", sagt Neururer. Über das Potenzial, oben mitzuspielen, verfügt der KSC also - dennoch dürfte man unter Trainer Christian Eichner mit dem Ziel des Klassenerhalts in dieses Spieljahr gehen.

Platz 11 - SC PADERBORN

Auftaktprogramm: 1. FC Heidenheim (A), 1. FC Nürnberg (H), Werder Bremen (A), FC St. Pauli (H), Dynamo Dresden (A)

Genau wie in Darmstadt startet der SC Paderborn mit einem neuen Trainer in die Saison 21/22. Lukas Kwasniok übernimmt das Amt von Steffen Baumgart, der in die Bundesliga zum 1. FC Köln gewechselt ist. Kwasniok hat nun die Aufgabe, die richtige Balance beim SCP zu finden.

Nach einigen Top-Abgängen (u.a. Sebastian Vasiliadis nach Bielefeld, Sebastian Schonlau nach Hamburg und Christopher Antwi-Adjei nach Bochum), sollen es vor allem junge Spieler wie Jasper van der Werff (kam per Leihe von RB Salzburg) oder Fabrice Hartmann (kam per Leihe von RB Leipzig) richten.

Die Ostwestfalen haben das Potential, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben und das gesicherte Mittelfeld zu erreichen. Weiter nach vorne ist nur schwer was möglich, auch weil man zu viele wichtige Stammspieler abgeben musste.

Platz 10 - SV DARMSTADT 98

Auftaktprogramm: Jahn Regensburg (H), Karlsruher SC (A), FC Ingolstadt (H), Hamburger SV (A), Hannover 96 (H)

Lange sah es so aus, als würde Darmstadt 98 in der letzten Saison einen unteren Tabellenplatz belegen oder sogar gegen den Abstieg spielen, doch die Lilien legten einen phänomenalen Schlussspurt hin und verloren ab dem 28. Spieltag keine Partie mehr (sechs Siege, ein Remis).

Bei einem sind sich die Südhessen vor dem Startschuss der neuen Spielzeit treu geblieben: Mit Torsten Lieberknecht steht mal wieder ein neuer Trainer zum Saisonbeginn am Spielfeldrand. Im Sommer 2020 übernahm Markus Anfang das Amt von Dimitrios Grammozis. Anfang wechselte zu Werder Bremen, woraufhin Lieberknecht den Trainerposten ab Juli übernahm.

Sollten die Lilien an die starken Leistungen aus dem Saisonendspurt anknüpfen können, darf sich auch der neue Coach über einige Punkte am Böllenfalltor sowie einen gesicherten Mittelfeldplatz freuen.

Platz 9 - 1. FC NÜRNBERG

Auftaktprogramm: Erzgebirge Aue (H), SC Paderborn (A), Fortuna Düsseldorf (H), FC Ingolstadt (A), Karlsruher SC (H)

Angeführt von Dieter Hecking will der 1. FC Nürnberg wieder im oberen Tabellendrittel angreifen. Der Sportvorstand schickt seinen Trainer Robert Klauß in das zweite Jahr und hat den Club schon früh in der Vorbereitung in sichere Gefilde geleitet.

Der Kader steht schon seit mehreren Wochen fest, nun müssen alle an einem Strang ziehen, um den Traditionsverein wieder zu Erfolgen zu führen. Hecking wünscht sich dabei vom erst 36 Jahre alten Cheftrainer vor allem "mehr Emotionen neben dem Platz".

Sollte Nürnberg sein Potential auf den Platz bekommen, wird mit Sicherheit mehr als Platz elf, den der Club 2020/2021 belegte, herausspringen. Für ganz vorne reicht die Qualität allerdings nicht aus.

Platz 8 - FC ST. PAULI

Auftaktprogramm: Holstein Kiel (H), Erzgebirge Aue (A), Hamburger SV (H), SC Paderborn (A), Jahn Regensburg (H)

Die Hinrunde der letzten Saison sah für den FC St. Pauli sehr nach Abstieg aus, aber wie sich das Team von Timo Schultz noch mal fing, war beeindruckend. In der Rückrunde legten die Hamburger den Schalter um und holten fünf Siege in Folge. Am Ende kletterten sie vom 17. auf den 10. Tabellenplatz.

Mit Nikola Vasilj (ablösefrei von Zorya Lugansk), Lars Ritzka (ablösefrei vom SC Verl), Jovan Medic (für 400 Tsd. Euro von Wehen Wiesbaden), Jackson Irvine (ablösefrei von Hibernian FC), Etienne Amenyido (für 400 Tsd. Euro vom VfL Osnabrück) und Eric Smith (für 600 Tsd. Euro von KAA Gent) sollen vor allem die Abgänge der wichtigen Leihspieler der vergangenen Saison (Rodrigo Zalazar und Omar Marmoush) kompensiert werden.

"Die Hinrunde war katastrophal im vergangenen Jahr und nur eine überragende Rückrunde hat sie gerettet. Man darf aber nicht vergessen, dass die Leistungsträger, die dafür gesorgt haben, den Verein verlassen haben. Trotzdem traue ich St. Pauli eine gute Saison zu", meint Neururer. Kann St. Pauli seine Form aus der vergangenen Rückrunde konservieren, steht eine sorgenfreie Spielzeit bevor. Schwächeln die Klubs an der Spitze, ist eventuell sogar mehr drin. Viel wird davon abhängen, wie die Neuzugänge einschlagen.

Platz 7 - 1. FC HEIDENHEIM

Auftaktprogramm: SC Paderborn (H), FC Ingolstadt (A), Hansa Rostock (H), Hannover 96 (A), Hamburger SV (H)

Der 1. FC Heidenheim hat sich über die Jahre als feste Größe der 2. Bundesliga etabliert und geht bereits in seine 8. Saison - und das wieder unter Frank Schmidt. Der 47-Jährige ist sogar schon seit 15 Jahren Trainer an der Brenz und führte den FCH aus der Oberliga Baden-Württemberg 2007/08 bis in die 2. Bundesliga (2014). Um ein Haar verpasste man 2019/20 sogar den Aufstieg in die Bundesliga. Nach einem 0:0 im Hin- und einem 2:2 im Rückspiel gegen Werder Bremen blieb die Sensation auf den letzten Metern aus.

Abgesehen von Heidenheim-Legende Marc Schnatterer, dessen auslaufender Vertrag nach 13 Jahren nicht mehr verlängert wurde, verzeichnen die Heidenheimer keine großen individuellen Abgänge. Mit Tim Kleindienst wechselt ein Top-Zweitligastürmer zudem aus Gent zurück zum FC.

Nach einer eher enttäuschenden Saison 20/21 (Platz acht) will Heidenheim zur neuen Spielzeit wieder oben angreifen. Die Qualität dazu ist da, auch wenn vieles gut laufen muss, um ganz vorne mitzuspielen.

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