FC Bayern München vs. SC Freiburg: Zahnlose Bayern - Trainerwechsel verpufft?

Von Justin Kraft
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Der FC Bayern München verliert das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den SC Freiburg mit 1:2 und verspielt so den ersten Titel. Die Gewinner und Verlierer des Spiels sowie die Noten der FCB-Profis.

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FC Bayern München, SC Freiburg, DFB-Pokal, Noten, Einzelkritik, Gewinner, Verlierer
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Gewinner: Christian Streich (SC Freiburg)

Vor dem Spiel wurde der Trainer des SC Freiburg in der ARD noch darauf angesprochen, dass es ihm noch nie gelungen sei, in der Allianz Arena zu gewinnen. Nüchtern antwortete er, dass er es diesmal mit einem 4-4-2 probieren werde, obwohl man schon alles probiert habe. Und tatsächlich gelang ihm damit die "Sensation". Das Zentrum war extrem kompakt und Bayern fand viel zu selten den Weg in den gegnerischen Strafraum. Klar ist auch: Freiburg brauchte Glück, um zu gewinnen. Aber dieses Glück war hart erarbeitet. Auch und gerade vom Trainerteam.

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Gewinner: Nicolas Höfler (SC Freiburg)

Sein Traumtor zum 1:1 hatte gerade mal einen xGoal-Wert von 0,04, doch dass Höfler den Ball genau so im Tor unterbringen wollte, sagt Einiges aus über das Freiburger Selbstverständnis. Ohne sein Tor wäre für den FC Bayern wohl wenig angebrannt, schließlich tauchte der SC nur selten gefährlich vorm Münchner Tor auf.

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Verlierer: Leon Goretzka (FC Bayern)

Unter Thomas Tuchel könnte für den Mittelfeldmotor der vergangenen Jahre eine schwere Zeit anbrechen. Gegen Freiburg war er für das Bayern-Spiel keine große Hilfe, weil er in den teils langatmigen Ballzirkulationen kaum etwas beizutragen hatte. Mit 41 Ballkontakten in 79 Minuten hatte er für einen Mittelfeldspieler deutlich zu wenig Anteil am Spiel.

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Verlierer: FC Bayern München

Diese Niederlage Thomas Tuchel anzuheften, wäre falsch. Dass er in wenigen Tagen nicht alles ändern kann, was zuvor problematisch war, ist vollkommen klar. Und doch muss man nüchtern festhalten: Kurzfristig hat der Trainerwechsel nicht funktioniert. Der erste Titel ist jetzt weg und in der Champions League wartet im Viertelfinale mit Manchester City ein sehr schwerer Gegner. Zuvor geht es allerdings nochmal gegen den SC Freiburg - und zwar auswärts. Auch da besteht die Gefahr, die Bundesliga wieder unnötig spannend zu machen. Der Druck ist jetzt jedenfalls riesig.

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FC Bayern München vs. SC Freiburg: Die Aufstellungen

FC Bayern München vs. SC Freiburg - 1:2

Tore

1:0 Upamecano (19.), 1:1 Höfler (27.), 1:2 Höler (90.+5./HE)

Aufstellung FC Bayern München

Sommer - Pavard, Upamecano, de Ligt, Cancelo - Kimmich, Goretzka (78. Mané) - Sané, Müller, Coman (64. Gnabry) - Choupo-Moting (64. Musiala)

Aufstellung SC Freiburg

Flekken - Sildillia, Ginter, Gulde, Günter - M. Eggestein, Höfler, Doan, Grifo (68. Sallai) - Gregoritsch, Höler

Gelbe Karten

Upamecano (83.), Pavard (90.+3.), Musiala (90.+3.) / Gregoritsch (36.), Sildillia (61.)

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FC Bayern München: Torhüter

Yann Sommer: Beim Gegentor ohne Chance, ansonsten lange nicht gefordert. Auch beim Elfmeter ohne Möglichkeit, an den Ball zu kommen. Note: 3,5.

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FC Bayern München: Abwehr

Benjamin Pavard: Ein souveräner Auftritt des Franzosen. Ohne viele Highlights, aber auch ohne große Fehler. Köpfte den Ball in der 62. Minute an die Latte. Note: 3.

Dayot Upamecano: Nach einer Ecke zur Stelle gewesen und das 1:0 für die Bayern geköpft (19.). Im Spielaufbau meist präzise und mit viel Risiko, gegen den Ball stabil. Auch gegen Freiburg wieder der beste Verteidiger bei den Bayern. Note: 2.

Matthijs de Ligt: Starker Diagonalball in der 2. Minute, im Zweikampf mehrfach resolut, bei Standardsituationen vorne gefährlich. Note: 2,5.

João Cancelo: Brachte das Publikum mit einem kleinen Kabinettstückchen zum Raunen (4.), leitete den ersten richtigen Durchbruch in den Freiburger Strafraum mit einem Weltklassepass ein (19.), die darauffolgende Ecke führte zum 1:0. Hatte ein gutes Gespür dafür, wann er Tempo aufnehmen musste und wann eine Beruhigung notwendig war. Note: 2,5.

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FC Bayern München: Mittelfeld

Joshua Kimmich: Dreh- und Angelpunkt der Bayern-Angriffe. Als Verbindungsstück zwischen Offensive und Defensive vor allem als Anspielstation gefragt, wenn Angreifer einen Ball nochmal klatschen ließen. Nahezu jeder seiner Standards brachte zudem Gefahr. Insgesamt ein ordentlicher Auftritt. Note: 2,5.

Leon Goretzka: Offensiv hier und da mit gefährlichen Läufen in den Strafraum, insgesamt aber viel zu unauffällig. Gerade im Spielaufbau kaum beteiligt - weder weiter vorn noch hinten. Ein enttäuschender Auftritt. Note: 4,5.

Kingsley Coman: Sehr aktiv auf dem rechten Flügel, zunächst aber ohne Durchschlagskraft. Klärte vor dem 1:1 der Freiburger unglücklich in die Mitte (27.). Note: 3,5.

Thomas Müller: Hatte seine Füße bei fast jedem Angriff mit im Spiel, agierte aber insgesamt sehr unglücklich. Hätte kurz vor der Pause das 2:1 machen können, bekam aber keinen Druck auf den Ball. Auch bei einigen Angriffen zu unpräzise im Passspiel. Note: 4.

Leroy Sané: Viele Angriffe liefen über seine linke Seite. Harmonierte gut im Zusammenspiel mit Cancelo und gab dem Münchner Spiel viel Tiefe. Viel Gefahr ging aber auch von ihm nicht aus. Blieb zu oft an seinen Gegenspielern hängen. Note: 3,5.

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FC Bayern München: Angriff

Eric Maxim Choupo-Moting: Nahm eine zentrale Rolle in Tuchels System ein, weil er sich häufig ins Mittelfeld fallen ließ, um die Bälle dann weiter zu verteilen. Kam selbst nur selten in gefährliche Räume, zog durch seine Spielweise aber große Räume für seine Mitspieler auf. Kein schlechter, aber auch kein ausreichend guter Auftritt. Note: 3,5.

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FC Bayern München: Einwechselspieler

Serge Gnabry: Kam in der 64. Minute für Coman. Hatte direkt ein paar Aktionen, in denen er Zug zum Tor entwickelte. Mehr kam dann aber auch nicht mehr. Note: 3,5.

Jamal Musiala: Ersetzte in der 64. Minute Choupo-Moting. Bis auf einen harmlosen Abschluss war er aber kaum im Spiel. Verschuldete am Ende den Elfmeter, der zum Ausscheiden führte. Note: 4.

Sadio Mané: In der 78. Minute für Goretzka eingewechselt. Blieb aber blass. Ohne Bewertung.

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